Tipp aus der Redaktion: Ein Gespräch über Kunst, Architektur, Jugend & Genuss

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Termin: Freitag, 19. Juni 2015 um 18 Uhr.

Ort: Tauriska-Kammerlanderstall Neukirchen.

Was: „Gegenwartskultur im alpinen Umfeld“ anhand des Figurenspieles von Steinberg Thoma. Ein Gespräch über Kunst, Architektur, Jugend und Genuss.

Autodidaktische Kunst gefertigt von einfachen Menschen aus der Region am Beispiel von Thomas de Martin Pinter (1909-1997), der sein Leben in einem beweglichen Figurenspiel darstellte.

Mitwirkende: Dr. Ernestine Hutter (Kunsthistorikerin), Mag. Karl-Hartwig Kaltner (Künstler), DI Alfred Pidner (Architekt) und Dominique Schichtle (Sänger).

Die beweglichen Figurenspiele des Steinberg Thoma vulgo Thomas de Martin Pinter

Thomas de Martin, bekannt als Steinberg Thoma hatte ein besonderes Hobby. Er fertigte mit Laubsäge, Küchenmesser und einem Schnitzmesser Figurenspiele aus Zirbenholz. In Gruppen zusammengebaut, stellen sie Begebenheiten aus dem ländlichen Alltag dar. Mit Drahtgestängen und einem Drehwerk machte er die Figuren beweglich, um sie lebhaft wirken zu lassen.
Dargestellt wird alles, was im bäuerlich-ländlichen Leben so vorfällt. Forstarbeiter bei ihrer Arbeit, ein Tag auf dem Feld, die Brechelstube, die Zimmerer, der Kirtag. Die Ideen dazu stammten, alle aus seinem eigenen Arbeitsleben. Thoma zeichnete sich besonders durch seine Beobachtungsgabe und seine Liebe zum Detail aus. Der hat Kreuzweh’ und die hier grantelt“, erklärte er den Betrachtern seiner Werke. Sein Lieblingsstück war immer gerade das, das er in Arbeit hatte. Neben den Figurengruppen fertigte er auch noch bewegliche Bilder, Spinnräder, Getreidemühlen und Holztruhen mit versteckten Schlüsseln an.

Thomas de Martin wurde am 20. November 1909 als Sohn italienischer Eltern in Stuhlfelden geboren, 1924 begann sein Arbeitsleben als Holzarbeiter. 26 Jahre später kam er als Landarbeiter nach Neukirchen, wo er bis 1970 im Dienste verschiedener Bauern stand. Mit 60 Jahren ging der Holzkünstler in den Ruhestand und fand ein spätes Glück bei Johanna Höller, einer um neun Jahre älteren Witwe, die das Steinberggut gepachtet hatte. „26 Jahre lang lebte ich gut und friedlich mit ihr zusammen, im 84. Lebensjahr starb sie mir leider weg.“
Aus Einsamkeit und nach Zuspruch von seiner Förderin Susanna Vötter-Dankl begann er dann wieder zu schnitzen. Es entstanden neue Werke, die über Sagen oder Bräuche berichteten und über Ereignisse, die er in den 80er und 90er Jahren erleben durfte. 1989 organisierte Susanna die erste Ausstellung im TAURISKA-Kammerlanderstall und das große Echo führte dazu, dass Thoma die Würdigung seiner Werke noch zu Lebzeiten erfahren konnte und das Schönste war, dass viele Leute aus nah und fern seine Figurenspiele bestaunten.

Am 17. Jänner 1997 ist der Steinberg Thoma im 88. Lebensjahr im Krankenhaus Schwarzach gestorben. Seine beweglichen Figurenspiele, die bei TAURISKA eine „Heimat“ gefunden haben, „leben“ dort weiter und werden uns immer wieder an ihn erinnern.

Ziel ist es nun sich mit dem Figurenspiel und dem Steinberg Thoma intensiver auseinanderzusetzen und Zugänge zu seiner künstlerischen Betrachtung zu schaffen, die uns die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen eines einfachen Menschen aus der Region aufzeigt.

Text & Fotos: Tauriska

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