Absage
200 Judoka müssen die Heimreise aus Mittersill antreten
Mittersill ist schon traditionell einer der großen Punkte im Judo-Kalender. Auch dieses Jahr wären zahlreiche Sportler für das Judo-Trainingslager in den Pinzgau gereist – jedoch vergeblich. Das Camp wurde nun kurzfristig abgesagt.
MITTERSILL. Das Judo-Camp im Pinzgau ist aus den Kalendern des Judo-Jahres kaum noch wegzudenken. Jedoch ist das Trainingslager heuer umstritten. Vom 24. bis zum 30. Jänner sollten sich gut zweihundert Judoka aus 13 Nationen in Mittersill einfinden, um sich für das Wettkampfjahr vorzubereiten. Doch nun kam es zu einer kurzfristigen Absage des Trainingslagers.
"Der Landeshauptmann kam auf uns zu und legte uns nahe, das Trainingscamp abzusagen. Die Coronazahlen in Salzburg hätten sich dahingehend entwickelt, dass eine Durchführung des Judo-Lagers nicht möglich wäre. Wir vom Judoverband halten uns natürlich jetzt an diese Empfehlung der Landespolitik und müssen jetzt alle schon angereisten Judoka wieder nach Hause schicken. Wir sind enttäuscht, dass wir unser Trainingslager nicht reibungslos durchführen konnten. Wir erarbeiteten ein genaues Corona-Präventionskonzept für alle Beteiligten, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren und haben auch schon andere internationale Events verfolgt, die allesamt ohne Probleme durchgeführt werden konnten. Dennoch sehen wir, dass es das richtige Signal ist, dass wir unser Trainingscamp nun absagen", zeigt sich Albert Gmeiner, Cheforganisator des Judo-Trainingslagers, enttäuscht.
Wäre legal
Das Judocamp erfüllte alle geforderten Auflagen und wäre aufgrund des Profisport-Gesetzes gesetzlich möglich gewesen. „Dennoch appellieren wir an alle Sportverbände und –vereine die Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren und Veranstaltungen derzeit nicht durchzuführen. Die Bewältigung dieser schwierigen Situation gelingt nur, wenn wir alle zusammenhalten, auch wenn es schmerzlich ist“, geben Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrat Stefan Schnöll bekannt.
"Richtiges Signal"
„In Zeiten wie diesen müssen wir die richtigen Dinge tun. Eine Absage ist auch für die örtliche Bevölkerung, die schon seit Wochen im Lockdown lebt, das richtige Signal. Jetzt müssen wir alle zusammen helfen und diese Ausnahmesituation meistern. Die Judoka bleiben Mittersill eng verbunden und wir freuen uns schon auf das nächste Trainingslager, wenn wir diese Pandemie hinter uns gelassen haben. Ich bedanke mich beim Judoverband für die sensible Vorgehensweise. Sie haben ein Trainingslager auf Olympia-Niveau geplant und sollten keineswegs als Verlierer aus dieser Absage hervorgehen. Wir haben höchsten Respekt gegenüber des Judoverbands, die – obwohl sie im Recht gewesen wären – die Bevölkerung gehört haben und beschlossen haben, dieses Trainingslager nicht durchzuführen,“, erklärt Wolfang Viertler, Bürgermeister von Mittersill.
Hotellerie zeigt sich enttäuscht
Auch in einem der zwei Hotels, in denen die Judokas untergebracht sind, herrscht kurz nach Bekannt-Werden der Absage Enttäuschung. "Wir haben extra aufgesperrt, alles geputzt und unser Personal zurückgeholt. So hätten wir wenigstens für eine Woche Arbeit gehabt. Natürlich sind wir traurig, dass nun alles abgesagt wurde", sagt Anneliese Egger-Kogler.
Eventuelle Folgen
"Wir wissen noch nicht genau, was jetzt auf uns zukommt. Wir haben noch keine Pläne, was an Stornokosten für Hotel, Verpflegung und so weiter anfallen wird. Derzeit können wir nur hoffen, dass uns jemand hilft, denn die finanziellen Folgen bleiben abzuwarten", erklärt Albert Gmeiner, Cheforganisator des Judo-Trainingslagers, abschließend.
Hilfe im nächsten Jahr
"Wir werden versuchen, den Beteiligten des Camps für das Trainingslager im nächsten Jahr unter die Arme zu greifen und die Folgen der Absage mit Tourismus- und Sportförderungen abzufedern. Eine sofortige Unterstützung ist schwer, denn es ist kompliziert, etwas zu fördern, das nicht stattgefunden hat", heißt es von Landesrat Stefan Schnöll.
Alle wieder mobil machen
"Einige der Sportler sind gerade erst angekommen. Sie sind teilweise mit dem Auto angereist und müssen nun schon wieder heimfahren. Wir versuchen jetzt alle Teilnehmer des Trainingslagers schnellstmöglich unter Mithilfe der Gemeinde und des Roten Kreuzes auf Covid-19 zu testen. Sodass sie zügig wieder ihre Heimreise antreten können und sich nicht lange hier in Mittersill aufhalten müssen", so Albert Gmeiner weiter.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mehr News aus dem Pinzgau finden Sie >>>HIER<<<
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.