Die Sage vom Steinbergkönig in Leogang
Vor langer, langer Zeit brach in den Leoganger Steinbergen unter den Tieren, die seit Urzeiten dort lebten, ein riesiger Streit aus. Sie konnten sich einfach nicht einigen, wer von ihnen der Schönste, Klügste und Tüchtigste war. „Niemand schwimmt so gut wie ich“, sagte der Fisch und steuerte mit seiner Flosse lautlos durch den Bergsee. „Ich bin der König der Lüfte“, behauptete der Adler und schwang seine Flügel, dass beinahe ein Sturm losbrach. „Ich bin der beste Jäger“, sagte der Fuchs und ließ kein Gegenargument zu. Der Streit begann zu eskalieren. Plötzlich zog ein fürchterliches Gewitter auf. Es blitzte und donnerte, undurchsichtige Nebelschwaden umhüllten die Berge.
Als das Gewitter vorüber war und sich der Nebel lichtete, war von den streitenden Tieren nichts mehr zu sehen. An ihrer Stelle stand da ein undefinierbares, angsteinflößendes Wesen: eine Verschmelzung aus Widder und Kuh mit drei gebogenen Hörnern auf dem Kopf und einer gräßlichen Rücken-Zacken-Flügel-Flosse. Als das Wesen im Wasser des Bergsees sein Spiegelbild sah, erschrak es dermaßen, dass es ein paar Schritte zurücktaumelte.
Wie die Geschichte weitergeht, und warum die Leoganger dieses Wesen liebevoll den „grasenden Steinberg-König“ nannten, erfährt man in dem geplanten Buch der Leoganger Kinderkultur. Zu jeder der Skulpturen entlang des Radwegs „Steinbergrunde“ gibt es eine Geschichte, die sich Kinder aus verschiedenen Schulen ausgedacht haben. Ansprechpartner für dieses imponierende Projekt ist der ideenreiche Leiter der Leoganger-KinderKultur, Werner Sandner. Diese neueste Skulptur steht neben der Leoganger Ache an der „Krallerbrücke“ in Leogang.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.