Ortsreportage Kaprun
Ein Tattoostudio, das keine Wünsche offen lässt

- Bernhard Prasil (Zweiter von rechts), Inhaber des Tattoostudios Tatrock in Kaprun mit seinem Team.
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Im Rahmen der Ortsreportage "MeinBezirk vor Ort: Kaprun", sprach MeinBezirk mit dem Inhaber des Tattoostudios Tatrock in Kaprun, Bernhard Prasil. Er erzählte Redakteurin Sarah Braun über seinen Werdegang (vom Tischler zum Tätowierer), was ihn an diesem Beruf fasziniert und welche Ziele er und sein Team (noch) haben.
KAPRUN. Die Ortsreportage Kaprun von MeinBezirk führte Redakteurin Sarah Braun in ein Tattoostudio – das Team von Tatrock rund um Inhaber Bernhard Prasil hat das Studio in Kaprun im April dieses Jahres eröffnet. Im Gespräch erfuhr MeinBezirk, viel Spannendes rund um den beruflichen Werdegang von Bernhard Prasil, die Faszination des Tatowierens sowie, wie sich die einzelnen Studios im Laufe der Jahre verändert haben.
Alles ging ganz schnell
Sein erstes eigenes Studio eröffnete Prasil im Jahr 2012, in Kaprun. Wie es zu diesem Schritt kam, ist spannend und faszinierend zugleich – Bernhard Prasil ist gelernter Tischler. Er war hauptsächlich für die Inneneinrichtung verantwortlich und zuständig für Verkauf, Planung und Projektleitung. "Es war eine stressige Tätigkeit – ich habe mit dem Zeichnen angefangen, um Stress abzubauen. Eines Tages kam ein Tätowierer auf mich zu und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, meine Zeichnungen auf die Haut anderer Leute zu bringen. So kam es dann, dass er mir die Grundsachen beibrachte und ich ungefähr sechs Monate auf Schweinehaut übte. Für mich war das Tätowieren am Anfang einfach nur ein Hobby, das mir absolut Spaß machte – nach einiger Zeit kamen dann die ersten Anfragen, zuerst aus dem Bekanntenkreis, danach von außerhalb. Alles spielte sich bei mir zu Hause ab", erzählte Bernhard Prasil mit Begeisterung.
"Bis heute den Schritt in die Selbstständigkeit nicht bereut"
Da dem Kapruner das Tätowieren immer mehr Spaß machte, entschloss er sich dazu, die Ausbildung zum Tätowierer inklusive einer medizinischen Ausbildung zu absolvieren (in Wien), um das Ganze nach erfolgreichem Abschluss professionell ausüben zu können, erzählte Bernhard Prasil. Im Gespräch konnte man förmlich die Begeisterung sowie die Leidenschaft, die er für seinen Beruf hegt, spüren, weshalb es auch nicht verwunderlich ist, dass er sich mit 30 Jahren dazu entschloss, sein eigenes Tattoostudio zu eröffnen – in Kaprun. "Bis heute habe ich diesen Schritt nicht bereut, auch wenn es rückblickend einige herausfordernde Jahre gab", resümierte Bernhard Prasil.
"Corona war eine harte Zeit"
Neun Jahre lang betrieb das Team von Tatrock das Studio in Kaprun – ein nicht verlängerter Mietvertrag beendete die Ära vorerst in der Gemeinde – und dann kam Corona. "Das waren zwei sehr schwierige Jahre für uns, weshalb wir uns dazu entschlossen, einen Schritt zurückzugehen und unser Studio verkleinerten. Zwei Jahre arbeiteten wir auf 40 Quadratmetern in Thumersbach, bis es Zeit für eine weitere Veränderung war – seit April dürfen wir nun wieder Kunden in Kaprun empfangen (Imbachstraße 2)", so Prasil.

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"Wir sind wie eine Familie"
Tatrock zeichnet aus, so Bernhard Prasil, dass auch immer wieder Großtätowierer einige Termine im Studio übernehmen – hier können Kunden dann kurzfristig buchen, es gilt: "wer zuerst kommt, bekommt zuerst." "Mein Ziel ist, das Tattoostudio zum größten und exklusivsten Studio in der Region zu machen – natürlich immer auf hohe Qualität bedacht", betonte Prasil im Gespräch. Über die Jahre hat sich Tatrock einen großen Stammkundenkreis aufgebaut – von der Schweiz, über Deutschland und Südtirol bis hin ins Burgenland kommen die Leute nach Kaprun, um sich von Bernhard und seinem Team tätowieren zu lassen. "Die Arbeit wird immer mehr und das ist auch gut so. Wir sind ein gutes Team, ich würde sogar sagen, dass wir wie eine Familie sind – uns allen macht unser Beruf Spaß und wir können uns aufeinander verlassen", ergänzte der Studiobesitzer.
"In den letzten zwölf Jahren sind viele Freundschaften zwischen unseren Kunden und unserem Team entstanden – das ist sehr schön und zeigt mir, dass wir als Menschen und das, was wir tun, geschätzt wird", meinte Bernhard Prasil mit einem Lächeln.
"Kunden gehen mit einem Lächeln hinaus"
In dem Gespräch mit Bernhard Prasil wurde deutlich, dass er seinen Traumberuf gefunden hat: "Jeden Tag passiert etwas Neues – neue Motive, die ich auf die Haut meiner Kunden zaubern darf, neue Kunden, die man kennenlernt, beziehungsweise langjährige Stammkunden, die wieder den Weg zu uns ins Studio finden und am Ende einer Session mit einem Lächeln auf den Lippen bei der Tür hinaus gehen. Aber auch die Geschichten, die hinter den Motiven stecken, die sich unsere Kunden tätowieren lassen, sind zum Teil sehr ergreifend und berühren mich selbst oftmals zutiefst."
"Es geht mir immer um die Kunst, diese steht bei mir im Mittelpunkt, daher bin ich auch nie mit mir selbst zufrieden", so Bernhard Prasil am Ende des Gesprächs mit MeinBezirk.
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