Schlüsselprojekt
Grundzusammenlegungen in Piesendorf abgeschlossen
Um ein leichteres Bewirtschaften der Flächen und weniger Bahnübergange zu ermöglichen und gleichzeitig mehr Platz für die Natur und zum Erholen zu haben, gelang es in Piesendorf mit der Beteiligung von über 100 Eigentümerinnen und Eigentümern die Flächen sinnvoll zusammenzulegen.
PIESENDORF. Zersplitterter Grundbesitz und die schlechte Aufschließung von Agrarflächen erschwerten lange Zeit die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern in den Ortsteilen Piesendorf, Walchen und Fürth. Rund 600 Hektar Fläche in den Ortsteilen Walchen, Piesendorf und Fürth wurde nun neu geordnet und die Anzahl der Grundstücke um zwei Drittel reduziert.
"Bei der vor kurzem fertig gestellten Flurbereinigung profitieren nun alle. Die Landwirte können ihre Flächen jetzt mit geringerem Energie- und Arbeitsaufwand bewirtschaften. Die Natur gewinnt wertvollen Lebensraum. Und die Gemeinde erhält sanierte und sichere Straßen, außerdem wurde die Zahl der Bahnübergänge drastisch reduziert", betont Landesrat Josef Schwaiger.
Gesamtkosten: 1,4 Millionen Euro
Die Jahre und viele Generationen bringen es mit sich, dass der landwirtschaftliche Grundbesitz in einer Gemeinde oft extrem aufgesplittet ist. In Piesendorf ist es nun mit Beteiligung von über 100 Eigentümerinnen und Eigentümern – davon rund 90 Landwirtinnen und Landwirte – gelungen, sinnvolle Zusammenlegungen zu ermöglichen. Und das unter erschwerten Bedingungen, denn auch die Pinzgauer Lokalbahn sowie viele Wirtschaftswege mussten berücksichtigt werden. Die Gesamtkosten für die Flurbereinigung betragen 1,4 Millionen Euro.
„Daher ist diese Flurbereinigung für mich ein Vorzeigebeispiel, wie es dennoch zum Vorteil aller gehen kann“, so Landesrat Josef Schwaiger.
Holzlagerplatz, Hochwasserschutz und Hundewiese
Die Flurbereinigung bringt nicht nur Vorteile für die Arbeit der Landwirte, sondern auch für die gesamte Region. „Wir konnten einen zentralen Holzlagerplatz für den Mitter- und Oberpinzgau schaffen. Mit einem Grundstücktausch wurde für den Hochwasserschutz im Zeller Becken Vorsorge getroffen. Und durch die Grundzusammenlegungen im Ort entstand ein attraktives Rundwanderwegenetz und eine neue Hundewiese“, freut sich der Bürgermeister von Piesendorf, Johann Warter, über die umgesetzten Maßnahmen.
Mehr Platz für die Natur
„Für zukünftige Generationen von Bäuerinnen und Bauern sind das gute Nachrichten. Sie können ihre Flächen über kürzere Wege viel ökonomischer bewirtschaften. Parallel dazu gewinnt auch der Naturschutz. Wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna konnten neu gewonnen sowie langfristig erhalten werden“, sagt Landesrat Josef Schwaiger zur abgeschlossenen Flurbereinigung in Piesendorf. Rund 5,5 Kilometer neue Hecken und 108 Einzelbäume wurden dort gepflanzt.
Sechs statt 17 Bahnübergänge
Auf einer Länge von rund sieben Kilometern verläuft die Strecke der Pinzgauer Lokalbahn quer durch das Zusammenlegungsgebiet. Von den bisher insgesamt 17 Eisenbahnübergängen, die rein für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung genutzt wurden, konnten durch die Errichtung von effizienteren Wegen elf aufgelassen werden. Die Sicherheit wird dadurch wesentlich erhöht.
Zudem wurden rund acht Kilometer Wirtschafts- und Güterwege neu gebaut, etwa 4,5 Kilometer alte Wege wurden rückgebaut.
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