Großübung
Lawinenhunde trainierten auf Übungsgelände auf der Schmitten
Aufgrund einer kurzfristigen Absage fehlte der Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg das Übungsgelände – die Schmittenhöhebahn sprang ein. Was als Hilfsaktion geplant war, wurde zu einer imposanten Großübung.
ZELL AM SEE. Alle Planungen für einen zweitägigen Lawinenkurs der Lawinen-und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg am vergangenen Wochenende waren abgeschlossen. Doch dann machte Covid-19 den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung.
Neues Übungsgelände: Schmitten
„Ursprünglich war diese Monatsübung in einem anderen Schigebiet geplant. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Kurzarbeitsregelung der Bergbahnen bekamen wir leider eine kurzfristige Absage“, erzählt die Saalbacherin Laura Lemmerer, die diese Übung organisierte. „Über unseren Staffelkameraden Bernhard Eder kam aber schnell der Kontakt zu den Schmittenhöhebahnen zu Stande, die sofort einsprangen und uns unterstützten“, ergänzt die Pinzgauerin.
Mit der Pistenrettung ins Suchgebiet
So gelang es Bernhard Eder, der beruflich als Pistenretter auf der Schmitten tätig ist, und seiner Kollegin Laura Lemmerer, kurzfristig eine neue Übung für Hundeführer zu organisieren. Auf den Gipfel ging es mit der Gondel und von dort mit vier Skidoos in Empfang weiter ins Übungsgebiet. Dort angekommen durften die Hunde sofort arbeiten.
„Wir haben dieses Szenario mit unserem Trainerteam abgesprochen. Für unsere Teams war es ideal, weil es dem tatsächlichen Ablauf eines Einsatzes sehr nahekommt.“ – Bernhard Eder
Lawinenfelder in gesperrtem Gebiet
Neben dem Transport unterstützten die Mitarbeiter der Schmittenhöhebahn AG die Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg auch mit der Pistenraupe: Die Bergbahnen präsentierten vier "perfekte Lawinenfelder, die keine Wünsche offen ließen". Nachdem die Hundeteams im bereits gesperrten Teil des Gebietes trainieren durften, gab es keinerlei Gefahren durch vorbeikommende Schifahrer und es gab beinah unendlich Platz für die übenden Hunde.
Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg
Die LVHS feierte im Jahr 2014 ihr 60-jähriges Bestehen und ist damit die älteste Rettungshundeorganisation im Bundesland Salzburg. Anlass für die Gründung der ehrenamtlich arbeitenden Rettungsorganisation war das große Lawinenunglück am Dachstein im Jahre 1954, bei dem 13 Menschen den „weißen Tod“ starben. Aus einer anfangs kleinen Gruppe von Idealisten hat sich heute eine solide Einsatzorganisation mit erfahrenen Hundeführerinnen und Hundeführern entwickelt, denen es an Nachwuchs nicht mangelt. Die Staffel ist dem Katastrophenreferat der Salzburger Landesregierung unterstellt.
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