Anny Mayer-Schönberger
Trauer um die "Grande Dame" der Pinzgauer Kinowelt
Die Zellerin Anny Mayer Schönberger hat sich am 9. März 2019, in ihrem 91. Lebensjahr, von dieser Welt verabschiedet. Vielleicht trifft sie ja im Jenseits wieder auf berühmte Schauspieler...
ZELL AM SEE. Es gibt wohl nicht viele Pinzgauer, die sie nicht persönlich gekannt haben oder denen nicht zumindest ihr Name aus zahlreichen Medienberichten bekannt ist.
Ein Leben voller Leidenschaft
Anny Mayer Schönberger hat sich rund 70 Jahre ihres Lebens ihrer großen Leidenschaft für Filme und für ihr Lichtspielhaus inmitten der Bergstadt hingegeben. Es ist ihr gelungen, ungezählt viele Film-Premieren und auch berühmte Schauspieler nach Zell am See zu holen. Und erst vor fünf Jahren hat sie ein letztes Mal sehr viel Geld in die Technik ihres Kinos investiert, obwohl angesichts der Konkurrenz schon absehbar gewesen ist, dass es mit dem Geschäft nicht mehr ganz so einfach sein wird. Ihre Worte damals: "Ich bin und bleibe nun mal eine Kinofrau".
Ideen und Unmut bei Kaffee und Kuchen
In diesem Gespräch legte sie großes Augenmerk darauf, dass sie auch weiterhin nur gute Filme vorführen würde, "keine reißerischen oder dummen Streifen". Uns Pinzgauer Journalisten lud sie dann und wann gerne zu sich in ihr Geschäft für hochwertiges Geschirr - eine zweite Leidenschaft - ein, um bei Kaffee und Guglhupf von ihren neuesten Ideen zu erzählen und um ihren Unmut darüber zu äußern, wie schade sie es findet, dass das Lesen von guten Büchern und die Wertschätzung für filmisch hochwertige Produktionen mehr und mehr in den Hintergrund gerät. Auch über Kinder und deren Erziehung erzählte sie gerne und wie wichtig es sei, ihnen Liebe, Zeit und vor allem Vorlese-Stunden zu widmen.
"Die Kinder sind das wichtigste..."
Und apropos Kinder: Wie stolz sie doch auf ihren Sohn, den berühmten Professor Viktor Mayer-Schönberger gewesen ist! Auch bei den Erwähnungen ihrer Schwiegertochter und ihres Enkelsohnes sah man die Freude und die Herzenswärme in ihren Augen. "Die Kinder sind das Allerwichtigste", pflegte sie zu sagen, und schärfte der Schreiberin dieser Zeilen ein, das niemals zu vergessen. Keine Sorge, liebe Frau Mayer-Schönberger, keine Sorge!
"Das ist die Höhe von der Höhe!"
Und apropos Schärfe: Anny Mayer-Schönberger konnte auch richtig grantig werden, wenn ihr etwas gar nicht gefallen hat. "Das ist wirklich die Höhe von der Höhe" - auch diese Aussage bleibt in Erinnerung.
Wir von den Bezirksblättern Pinzgau werden jedenfalls bestimmt noch öfters über Anny Mayer-Schönberger reden und ihr ein ehrendes Andenken - verbunden mit ein wenig Wehmut, aber auch mit einem kleinen Schmunzeln - bewahren.
Der Trauergottesdienst wird am Donnerstag, den 14. März 2019, um 13 Uhr in der Stadtpfarrkirche Zell am See gefeiert. Die Beisetzung findet anschließend gegen 14 Uhr am Bergfriedhof Zell am See statt.
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