Finanzskandal im Land Salzburg - Für sachlichen Umgang mit unseren Politikern
Ganz ehrlich: Im jetzt aufgedeckten Finanzskandal gestehe ich es unseren Politikern im Land zu, sich an der Beamtin abzuputzen. Wenn wir alle entsprechend der Dimension im eigenen Betrieb die Möglichkeiten ausnützen, um Geld falsch zu lenken, dann führt das zu nichts Gutem. Wir kommen immer weiter dorthin, wo die Optimierung von Kontrollsystemen zur lückenlosen Sauberkeit mehr Energie beansprucht, als die Arbeit an der Sache selbst. Die Kritik an der mangelnden Kontrolle kommt von Außen auch erst jetzt in Form von spätem Besserwissen. Es wäre richtig, gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten, anstatt plakativ Rücktrittsforderungen zu stellen. Angesichts des bevorstehenden Wahlkampfes wird wohl leider kaum etwas auf die sachliche Schiene kommen, sondern das „Spiel“ der Politik Fahrt aufnehmen. Auch wenn jetzt Politiker unseres Landes der Hierarchie nach in letzter Konsequenz verantwortlich dafür sind, es wäre wirklich besser, zu hinterfragen, ob gewisse Leute überhaupt eine – mehr als nur theoretische – Chance gehabt hätten, die Sache früher als Licht zu bringen. Wer soll solche politischen Ämter in Zukunft noch mit Herz und Verstand ausführen, wenn man es auch dann faustdick um die Ohren bekommt, wenn eines von vielen kleinen Rädchen da ganz bewusst das Land betrügt? Es wurde dieser Beamtin bestimmt nicht befohlen, derlei Unfug zu treiben. Die Beamtinnen und Beamten unseres Landes sind privilegierte Leute und wenn diese in solchen Dimensionen betrügerisch handeln, dann sollen es auch diese Leute direkt ausbaden. Heutzutage braucht es für wirklich alles jemand Schuldigen, nicht immer hat man konkret jemanden. Jetzt, wo eine Frau klar die Schuld trägt, verkommt die Sache wohl zur politischen Schmutzkübelkampagne. Spätestens, wenn ich gewisse Stimmen von „Experten“ aus Wien höre, werde ich sogar noch zum Fan unserer Landesregierung. Soviel „Experte“ bin ich auch, dass ich eine Minute zeitversetzt die richtigen Lottozahlen sagen kann. In dieser Meinung steckt viel Bauchgefühl, weil ich mir darüber im Klaren bin, dass es für den Bürger unmöglich ist, derartige Skandale in der Sache überblicken zu können – selbst den deklarierten „Experten“ fehlt ja meist der Überblick, wie die vielen Meinungsverschiedenheiten deutlich machen.
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