Regierungsprogramm
Frischer Wind auch für uns im Pinzgau
Was kommt mit dem neuen Regierungsprogramm auf die Pinzgauer zu? Nationalratsabgeordnete Gertraud Salzmann (ÖVP) aus Saalfelden gibt einen Einblick.
PINZGAU, WIEN. "Das neue Regierungsprogramm ist umfangreich und ambitioniert", findet Gertraud Salzmann (ÖVP). Die Nationalratsabgeordnete aus Saalfelden war bei einigen Koalitionsverhandlungen dabei.
Sie ist zuversichtlich, dass viel Positives vorangebracht wird: "Es wird darum gehen, dass die Regierung mit dem Parlament gemeinsam gute Lösungen für die anstehenden Fragen und Probleme entwickelt. Als einzige Pinzgauerin im Nationalrat ist mir die Vertretung der Pinzgauer Interessen besonders wichtig."
Straßen und Öffis verbessern
"Wir sehen im Pinzgau tagtäglich, wie stark sich die Mobilität entwickelt", so Salzmann. "Landesrat Stefan Schnöll hat hier bereits wichtige Maßnahmen getroffen, der öffentliche Verkehr soll aber noch attraktiver gemacht werden." Eine bessere Taktung im Bezirk und eine schnellere Verbindung nach Salzburg seien notwendig, um mehr Menschen zum Umsteigen auf die Öffis zu bewegen.
"Es ist uns wichtig, umweltfreundliche Mobilität zu entwickeln. Doch gerade im Pinzgau gibt es viele, die auf das Auto angewiesen sind. Die darf man dafür nicht schlechter stellen. Deshalb wird auch bei den Straßen viel verbessert."
Bildungspflicht bis 18
Auch die Bildung soll sinnvoll weiterentwickelt werden: Ein starker Fokus wird auf die frühesten Bildungsjahre gelegt. "Die Rahmenbedingungen für Kleinkind- oder Kindergartenpädagogen sollen einheitlich sein. Wir legen viel Wert auf die Qualität der Ausbildung, die Kindergärten sollen flächendeckend und bedarfsorientiert ausgebaut werden."
In den Schulen wird die Digitalisierung vorangetrieben und die Deutschförderung weiter ausgebaut. "Es ist notwendig, dass Schüler die Unterrichtssprache gut beherrschen. Nur so ist ein Lernerfolg möglich", weiß Salzmann. Derzeit kommt es vor, dass Schüler nach neun Jahren Schulpflicht noch nicht ausreichend rechnen, lesen und schreiben können.
Die sogenannte mittlere Reife soll dem nun abhelfen. Dabei müssen Betroffene so lange zur Schule gehen, bis die Grundkenntnisse vorhanden oder sie 18 Jahr alt sind. Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sollen ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend unterstützt werden. "Um dies bestmöglich zu gewährleisten, sind wir für den Erhalt der Sonderschulen und Sonderpädagogischen Zentren."
Die Lehre wird überarbeitet
"Grundsätzlich haben wir im Pinzgau sehr gute Lehrlinge", so Salzmann. Die duale Ausbildung soll noch stärker weiterentwickelt werden, neue Lehrberufe entstehen, bestehende werden überarbeitet. Auch die klassischen Rollenbilder sollen weiter überwunden und der Wert der Lehre gehoben werden. "So wird etwa der Meistertitel offiziell anerkannt und darf dem Namen vorangestellt werden."
"Pflege-daheim-Bonus"
Im Pinzgau haben wir einen starken Bedarf an Fachkräften. "Das wird uns im Bereich der Pflege besonders fordern", weiß Salzmann. Eine Qualitätssicherung und eine Reform der Pflege sei deshalb ganz wichtig. "Eine Pflegeversicherung wird ebenso kommen müssen wie ein 'Pflege-daheim-Bonus'. Gerade bei uns am Land versucht man oft, Pflegebedürftige möglichst lange daheim zu lassen. Diejenigen, die sie dann pflegen, leisten einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft und sollen daher auch abgesichert sein."
Weniger Steuern zahlen
"Uns ist es wichtig, die Steuerabgaben zu senken und trotzdem nicht mehr Schulden zu machen", erläutert Gertraud Salzmann. Die ersten drei Einkommenssteuertarife werden daher auf 20, 30 und 40 Prozent gesenkt. Der Familienbonus wird erhöht – von derzeit 1.500 Euro auf 1.750 Euro pro Kind. "Der Bonus ist eine tolle Maßnahme, davon profitieren die Leute wirklich. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Familien zu entlasten", so Gertraud Salzmann abschließend.
Hier lesen Sie mehr über Gertraud Salzmann
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