Günstiger ins Eigenheim: Bauen in der Gruppe

Martina Schäfer aus Piesendorf | Foto: Foto: Privat
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PIESENDORF. Immer mehr Neubauten, Mehrfamilienhäuser oder Doppel, bzw. Reihenhäuser, werden von Baugruppen errichtet. In anderen Ländern ist es üblich, hier in Österreich läßt sich seit Ende der 90er ein Trend verspüren. Denn das Interesse steigt an den vielen Vorteilen des gemeinschaftlichen planes, des individuell Wohnens und des nachbarschaftlichen Lebens.

IDEE UND PRINZIP DER BAUGEMEINSCHAFT
Anstatt eine fertige Wohnung, bzw. ein fertiges Haus vom Bauträger einfach nur zu erwerben, schließen sich die zukünftigen Wohnungsbesitzer zu einer Bauherrengemeinschaft zusammen. Als gemeinschaftlich agierender Bauherr hat die Gruppe Gestaltungs- und Mitsprachemöglichkeiten in der Planung und Ausführung des neuen Heims. Hierdurch können die künftigen Eigentümer viel Einfluss auf das Design von Haus und Garten nehmen und schon vor Einzug ihre Nachbarn kennenlernen. Als erheblicher Vorteil gilt, daß bis zu 25% gespart werden können gegenüber dem Standardkauf vom Bauträger.

Oftmals werden Baugruppen von Privatpersonen begonnen, die sich die alleinige Umsetzung ihres Bauvorhabens nicht vorstellen können und besondere Anforderungen an ein Wohnprojekt im sozialen, ökologischen und architektonischen Sinne haben. Jedoch beginnen meist Architekten oder Projektsteuerer eine Baugemeinschaft um einer Bebauung eine weiteren Sinn, als nur das pure „Dach über den Kopf“, zu geben.

GEMEINSAM KOSTEN SPAREN
Baugemeinschaften bringen hauptsächlich finanzielle Vorteile für die einzelnen Haushalte mit sich. In erster Linie reduziert es die Grundstückskosten – denn die Bauherren benötigen in der Regel für ein Doppel- oder Reihenhaus eine kleinere Fläche als für ein freistehendes Einfamilienhaus. Der nächste Posten der Kostenverringerung ergibt sich durch das gemeinsame Planen, Koordinieren und der Vergabe von Dienstleistungen. Materialien und Anfahrtswege gehören ebenso mit dazu. Als dritten Punkt wird die Gewinnmarge des Bauträgers eingespart, wenn selbst geplant und die Maßnahmen selbst vergeben werden. Der letzte große Vorteil ist die Einsparung der Grunderwerbsteuer. Anders als beim Kauf eines schlüsselfertigen Hauses vom Bauträger müssen Bauherren die Grunderwerbsteuer nur auf den Grundstückspreis zahlen und nicht auf den Preis des Grundstücks zzgl. den Preis für das bezugsfertige Objekt. Das schlägt sich auch als Einsparpotential bei den Notargebühren wieder, die sich nach dem beurkundeten Kaufpreis richten.

GEMEINSAM GUT LEBEN
Neben dem finanziellen Vorteil ist der soziale Aspekt sehr wichtig. Dadurch kann man sich in der Gemeinschaft ein intensiveres nachbarschaftliches Leben leisten. Darin sind beinhaltet: der Sinn(Beitrag zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung zum guten Leben‘, Kultur, Spiritualität), die gemeinsame Freude (gemeinsames Feiern von z.B. Erfolgen), die Wertschätzung der Gemeinschaft (Nachbarschaftshilfe, längere Eigenständigkeit im Alter/Krankheit). Die Sicherheit rund ums Haus, das Sehen und Gesehen werden; der Schutz des Eigentums steigert sich von selbst. Außerdem lassen sich Alltagsthemen leichter lösen, wie z.B. die Übernahme von Hausaufgabenbetreuung / Kinderbetreuung, das Abwechseln beim Rasenmähen, das gemeinschaftliche Errichten eines Spielplatzes, eines Gemüsegartens oder eines Carports. Die einzelnen Punkte werden von der jeweiligen Gemeinschaft stark geprägt und variieren je nach Projekt und Idee.

ES KANN HOCH HERGEHEN
In der Gruppe zu bauen bedeutet nicht nur das Ziel: ein schönes neues Dach über den Kopf zu haben, sondern auch die Gemeinschaft zu pflegen. Das der eine oder andere vielleicht auch bittere Kompromiß einzugehen ist um das gemeinschaftlichen Ziel zu erreichen, weiß im Grunde jeder, der schon einmal Teil eines Teamprojektes war. Baut ein Bauherr alleine, muß er auf niemanden Rücksicht nehmen, kann seine Ideen umsetzen wie er mag, lediglich das geltende Baurecht ist im Auge zu halten. Wer jedoch mit anderen baut, muss sich auch mit den Ideen, Wünschen und Bedürfnissen der anderen Bauherren auseinandersetzen. Dass emotionale Diskussionen sich ihren Weg bahnen ist natürlich und kann großes Konfliktpotential sein. Die Aufgabe des Projektsteuerers ist es, die Gruppe zu beraten und sicherzustellen, daß die beste Lösung, effektiv, schnell, einfach und friedlich gefunden wird.

FÜR WEN SIND BAUGEMEINSCHAFTEN GEEIGNET?
Baugemeinschaften sind nichts für Egomanen! Baugemeinschaften sind nichts für Angsthasen! Baugemeinschaften sind nichts für Selbsterfahrer!
Baugemeinschaften sind etwas für Menschen, die sozial, ökologisch und architektonisch von einem Projekt begeistert sind. Diese Menschen wollen gemeinschaftlich planen, individuell wohnen und nachbarschaftlich leben.

GIBT ES DAS AUCH IM PINZGAU?
Ja, die Baugruppe Schmiedhaus ist im Entstehen. Es sind 4 Reihenhäuser geplant, die nach Kosteneffizienz sowie ökologischen Gesichtspunkten in Piesendorf nahe Zell am See errichtet werden. Mehr dazu unter www.moritz-businessmentor.com

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