Himmelswerkstatt: Pinzgauer Kunsthandwerker erfüllen (fast) alle Wünsche

Josef und Markus Radmoser von der Himmelswerkstatt (1. und 3. v. li.) sowie Franz und Thomas Schipflinger (2. und 4. v. li.)
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  • Josef und Markus Radmoser von der Himmelswerkstatt (1. und 3. v. li.) sowie Franz und Thomas Schipflinger (2. und 4. v. li.)
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PINZGAU (cn). Die „Himmelswerkstatt“ verdankt ihren Namen einem Kinderbuch. Emmerich Huber beschrieb darin, wie die Engel im Himmel die Weihnachtswünsche für die Kinder herstellen. So passt dieser Name natürlich perfekt für einen Kunsthandwerksbetrieb, in dem es wunderschöne Dinge aller Art zu erwerben gibt. Die „Himmelswerkstatt“, die in Maishofen direkt neben der Bundesstraße ihren Platz gefunden hat, gehört Josef Radmoser. Er hat einst die Fachhochschule für Kunsthandwerk und Gravur absolviert und lässt hier seiner Leidenschaft für die Schönheit der Dinge freien Lauf.

Gemeinsam im Netz
Immer wieder einmal hat Josef Radmoser mit anderen (Kunst)Handwerkern aus der Region zusammengearbeitet, denn „einer kann schließlich nicht alles können“. Diese Zusammenarbeit wurde nun intensiviert und zwar nicht nur in Sachen Handwerk, sondern vor allem bezüglich Internet-Auftritt. Die „Schuld“ daran trägt vor allem Sohn Markus Radmoser, seines Zeichens angehender Architekt und engagierter Helfer seines Vaters sowohl direkt in der Werktstatt als auch „beim ganzen Drumherum“. Auf der von Markus Radmoser erstellten Website www.himmelswerkstatt.at werden die beteiligten Betriebe und deren Handwerk vorgestellt bzw. werden Interessierte mit jeweiligen Links auf die Homepages - falls vorhanden - der jeweiligen Unternehmen weitergeleitet. „Und ich freue mich auch sehr über weitere Handwerker aus dem ganzen Land, die sich mit uns zusammenschließen wollen - entweder auch mit ihrer Arbeit und ansonsten halt einfach auf der Website. Mein Wunsch wäre, gesammelte Informationen über ein großes Spektrum an Handwerkern anbieten zu können. Viele Leute wissen ja vielleicht auch gar nicht, was sich da alles so tut“, sagt Markus Radmoser.

Wunschzettel deponieren
Noch eine weitere Besonderheit von www.himmelswerkstatt at: Auf virtuellen Wunschzetteln kann man seine ganz persönlichen kreativen Wünsche für (Geschenks-)Ideen deponieren. Die Kunsthandwerker nehmen dann den Kontakt auf, um Einzelheiten zu besprechen. Wem der herkömmliche Weg lieber ist, der schaut einfach direkt beim jeweiligen Betrieb vorbei.

Und apropos Betriebe: Das Bezirksblatt hat neben der „Himmelswerkstatt“ auch noch die Firma „Kunstguss Schipflinger“ im Maishofner Ortsteil Lahntal sowie die „Drechslerei Hermann Resch“ in Saalfelden besucht.

Bis in die USA geschafft
Der ursprüngliche Kunstschlosser und nunmehrige Gießer-Meister Franz Schipflinger und sein Sohn Thomas - ebenfalls ein Meister, der zuvor als Konstrukteur bei der Firma Palfinger gearbeitet hat - gießen Bronze, Messing und Aluminium in Formen und lassen so individuelle Pokale, Brunnenfiguren, Gürtelschnallen, Ehrenpreise, Kreuze, Madonnen, Schlüsselanhänger oder lebensgroße Statuen wie etwa den Steinbock bei den Krimmler Wasserfällen entstehen. Besonders stolz sind Vater und Sohn darauf, dass sie auch den „Leonidas“ - den Preis für die Salzburger Sportler des Jahres - gießen dürfen. Und dass es eine große Frauen-Skulptur von „Kunstguss Schipflinger“ bis nach Seattle in den USA geschafft hat. Bezüglich Gießerei ein Beispiel für die praktische Zusammenarbeit mit Josef Radmoser: Letzterer schnitzt oft die Positiv-Holzmodelle für die von den Schipflingers hergestellten Negativ-Gussformen aus Sandquarz.

Eine Babywiege vom Drechsler
Und ein weiteres Beispiel in Sachen Zusammenarbeit, diesmal mit der Drechslerei: Hermann Resch gestaltet unter anderem Holzschüsseln in verschiedensten Größen und Formen. Diese werden dann - falls von Kunden gewünscht - von Josef Radmoser mit Brandmalereien ganz nach Wunsch verziert. Und wenn Josef Radmoser seine Werke - besonders beliebt sind etwa die Engel in allen Farben - bei Kunstmärkten verkauft, nimmt er auch kleinere Werkstücke von Hermann Resch - Kerzenständer, Servierplatten, Spiele usw. - mit. Apropos kleinere Werkstücke: In der Werkstatt sieht man, welch unvermutet große Werkstücke der gewerbliche Drechsler auch herstellt - Säulen, Tische, Sessel, Stiegengeländer oder eine Babywiege lassen die Besucher staunen. Und nicht fehlen dürfen freilich die massiven Eisstöcke für den in den südlichen Gauen besonders beliebten Stocksport.

Hermann Resch: „Mein Vater hat die Drechslerei vor 55 Jahren gegründet. Seit der Übernahme konnte ich vier Lehrlinge ausbilden und ich hatte auch Gesellen. Mittlerweile arbeite ich wieder alleine. Heutzutage ist es schwierig geworden mit der Nachfrage. Man kann nur überleben, indem man sich Nischen schafft mit Produkten, die es von der Stange nicht zu kaufen gibt. Und ohne Idealismus ginge gar nicht mehr.“ An Idealismus mangelt es wohl keinem der Beteiligten - schier unglaublich, in wie vielen Schritten, mit welchem Aufwand und mit welchem Enthuasiasmus die Werkstücke entstehen!

www.himmelswerkstatt.at
http://kunstguss-schipflinger.at

Fotos: Christa Nothdurfter / Privat

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