Überraschende Einigung: Zell am See behält Tauernklinikum

Das Tauernklinikum Zell am See mit Geschäftsführer Franz Öller (Montage) | Foto: Tauernklinik/Wenzel
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ZELL AM SEE.  Eine Besprechung zwischen Vertretern des Landes Salzburg und der Stadt Zell am See brachte eine überraschend Wende der seit 2016 geführten Verhandlungen über eine Umstrukturierung des Tauernklinikums: Die Spitäler an den Standorten Mittersill und Zell am See werden nun doch nicht von der SALK übernommen und damit unter die Verantwortung des Landes fallen. Die Stadt Zell am See bleibt Rechtsträger der Tauernkliniken.

Die Übernahme durch die SALK schien bisher eine beschlossene Sache. Stellungnahmen des Landes erweckten den Eindruck, als ginge es in den zahlreichen Verhandlungen nur noch um Detailfragen. Wie kam es also zu dieser überraschenden Entscheidung? Bürgermeister Peter Padourek (ÖVP) erklärt, dass nun eine organisatorische und finanzielle Absicherung erfolgt sei: "Gestern wurden von den Experten betriebswirtschaftliche Zahlen präsentiert und wir kamen zu dem Schluss, dass es leistbar und vernünftig ist, wenn wie Stadt die Verantwortung über die Spitäler behält." Er ist froh, dass nun endlich Klarheit geschaffen wurde.

Wohin geht die Reise?

Durch geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen im Jahr 2015, beispielsweise hinsichtlich der Arbeitszeiten, habe sich die Frage gestellt, ob die Stadt diese Verantwortung für die Spitäler weiter tragen könne und ob das überhaupt Sinn mache. "Wir wussten ja nicht, ob wir das noch stemmen können und ob wir im Regen stehen gelassen werden. Daher wollten wir gemeinsam mit dem Land schauen wohin die Reise geht", so Padourek. Eine Übernahme durch die SALK schien zunehmend die beste Lösung für das Tauernklinikum und Zell am See. Durch viele Besprechungen habe sich nun eine andere Situation ergeben. "Kommunikation ist Alles", lautet die Devise des Bürgermeisters.

"Ich bin froh, dass wir mit dieser Entscheidung beweisen können, dass das Motto 'small is beautiful' von Leopold Kohr möglich ist", so Padourek. "Jede Gemeinde betrifft das Gesundheitssystem und wir können regional sicher besser und schnell reagieren als zentral" und fügt hinzu: "Wir werden trotzdem gut mit dem Land zusammen arbeiten, aber die Übernahme durch die SALK hätte wieder Veränderungen und Mehrkosten bedeutet. Für die Region ist das sicher die beste Lösung".

Regionale Schwerpunkte

Dieser Ansicht ist auch Franz Öller, Geschäftsführer der Tauernkliniken. "Wir sind froh, dass wir endlich wissen, wie die Zukunft aussieht und werden unsere regionalen Schwerpunkte weiter forcieren". Es mache einen Unterschied, ob ein Spital zentral geführt werde, denn bei  größeren Strukturen müssten andere Schwerpunkte gesetzt werden. "Wir stehen zu unserer Verpflichtung zur regionalen Versorgung und werden sicher einige Leistungen noch stärker als bisher umsetzen," versichert Öller. "Aber ich bitte um Verständnis, dass wir für die Strukturierung Zeit benötigen", appelliert er an die Bevölkerung. Nicht jede Maßnahme könne sofort umgesetzt werden, auf jeden Fall werde es aber ab Herbst eine Mammographie im Krankenhaus Zell am See geben (Siehe dazu den kritischen Leserbrief  "Abenteuer Mammographie") und nächste Woche starte der Architektenwettbewerb für den Umbau des Krankenhauses Mittersill. "Für uns ist Mittersill genauso wichtig wie Zell am See, das ist bisher zu wenig kommuniziert worden", so Öller.

Die SPÖ Zell am See hatte sich stets vehement gegen eine Übernahme durch die SALK gesträubt, dementsprechend begeistert begrüßt SP-Vizebürgermeister Andreas Wimmreuter die neue Entwicklung: "Das ist ein guter Tag für die Gesundheitsversorgung im Pinzgau!“ Er ist der Ansicht, dass in den Tauernkliniken sowohl in medizinischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht gute Arbeit geleistet werde und eine Übergabe an die SALK daher nicht erforderlich sei. "Das medizinische Konzept, dass von den Tauernkliniken erstellt wurde, garantiert auch in Zukunft eine Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau im Pinzgau", so Wimmreuter.

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