Nachtschicht am Pflug
Alexander Salchegger hält Goldeggs Straßen frei
Ab drei Zentimeter Neuschnee sitzt Alexander Salchegger auf seinem Räumfahrzeug und sorgt dafür, dass die Goldegger Bürger die Straßen auch im tiefsten Winter benützen können.
GOLDEGG. Nächtliche Neuschnee-Kontrolle und ab aufs Gefährt: "Ab 2:00 Uhr früh geht's los", sagt der selbstständige Erdbauunternehmer Alexander Salchegger, der seit dem Winter 2010/11 in Goldegg für die Schneeräumung engagiert ist. Sein Gebiet ist die Buchbergseite, wo er als Subunternehmer der Gemeinde mit seinem eigenen Fahrzeug unterwegs ist.
Große Maschine verlangt viel Gefühl
Der Job mit der 320-PS-Maschine verlangt viel Feingefühl: "Fürs Schneeräumen ist sie fast überdimensioniert, aber ich brauche die Kraft in der Erdbewegung. Beim Winterdienst bin ich fast nur mit dem Standgas unterwegs. Mit dem großen Fahrzeug musst du die Route genau kennen, weil man nicht überall wenden kann", sagt Salchegger und manövriert die Schaufel seines Gefährts zentimetergenau an den hölzernen Schneestangen entlang des Straßenrandes vorbei. "Öha", ruft er, als die Schaufel plötzlich doch einen Stock touchiert und dieser leicht wegkippt. "Bei der Arbeit mit schweren Geräten kann immer auch etwas kaputt werden. Zum Glück ist mir aber in all den Jahren noch nichts Gröberes passiert."
Fünf Schneepflugfahrer im Einsatz
Neben ihm sind noch zwei weitere Schneepflugfahrer in Goldegg-Weng und einer im Ortsteil Schernberg unterwegs, den Ortskern übernimmt die Gemeinde selbst. Zudem gibt es einen eigenen Streudienst. "Die Gemeinde organisiert das alles und ist sehr großzügig, die Bewohner zahlen nur einen geringen Beitrag", weiß der Goldegger.
Dauerschneefall macht's "zach"
Sechs bis acht Stunden dauert eine Schicht, je nach Schneelage manchmal auch länger. "Zuerst müssen die Hauptstraßen frei werden, weil das Milchauto alle zwei Tage fährt", weiß Salchegger. In seinem Räumgebiet, das bis 1.000 Meter Seehöhe reicht, können enorme Schneemassen zusammen kommen. "Alleine ist es schon 'zach', wenn es ein paar Tage durchgehend schneit. Untertags müssen die Hauptwege freigehalten werden, in der Nacht kommen dann wieder die kleinen Wege dran", schildert Salchegger. Sofern möglich, wird der Dienst im Wechselrad aufgeteilt. Zurzeit hat er aber keinen Helfer, seit sein Vater in Pension ist. Weil der Job von der Witterung abhängt, ist es auch schwer, jemanden zu engagieren: "Fix anstellen kannst du keinen, auf Bereitschaft findest du kaum wen."
Dankbarkeit für seine Arbeit
Großteils seien ihm die Leute für seine Arbeit sehr dankbar. Gerade in der Weihnachtszeit merke man die besinnliche Stimmung: "Da wird man manchmal auf Kaffee und Kekse eingeladen. Die meisten freuen sich, wenn man kommt", sagt Salchegger. "Manche haben immer was zu meckern, aber die Seitengassen kommen eben als Letztes dran, weil zuerst der Hauptverkehr fließen muss."
Er kennt die Gegend und die Leute
Erlebt hat er in all den Jahren schon einiges. Immer wieder kommt es vor, dass ein steckengebliebenes Auto rausgezogen werden muss, auch der Feuerwehr musste er schon behilflich sein. Und er kennt natürlich die Gegend und die Menschen wie seine Westentasche. "Du weißt, wo die Leute daheim sind. Wenn du in der Nacht fährst, siehst du manchmal auch, wenn jemand irgendwo ist, wo er eigentlich nicht sein sollte – haben wir alles schon gehabt", grinst Salchegger.
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