Sanierung Tunnelkette Werfen
Jetzt gibt's Gegenverkehr in den fünf Tunnel
Die Asfinag startet in die heiße Bauphase zwischen Werfen und Golling. Die Tunnel auf der Strecke werden mit Gegenverkehr geführt. Das sind die Möglichkeiten, die Pongauer Pendler jetzt haben.
PONGAU. Ab September startet die Asfinag die nächste Bauphase auf der A10. Konkret geht es um die Generalsanierung der Tunnelanlagen zwischen Werfen und Golling. 14 Kilometer und fünf Tunnel sind auf dieser Strecke in beiden Richtungen betroffen. Grund für die Sanierungsnotwendigkeit seien die Betriebs- und Sicherheitstechnik in den Tunnelanlagen, die aus den 1970er-Jahren stammen, so die Asfinag.
Gegenverkehr in den Tunnel
Diese kommende Bauphase, die bis Juni 2024 dauern wird, macht es nötig, jeweils eine Tunnelröhre zu sperren und die zweite Röhre im Gegenverkehr zu führen (je eine Fahrbahn pro Richtung im Tunnel).
"Unangenehm, aber die beste Variante"
Unternehmen, Pendler und auch Politiker kritisieren diese Maßnahmen schon seit langem, da mit Stau und Verzögerungen auf dieser wichtigen Strecke zu rechnen sein. (Die RegionalMedien Salzburg haben immer wieder und ausführlich berichtet) Die Asfinag hingegen spricht von umfassenden Variantenuntersuchungen im Vorfeld, welche die nun geplante Abwicklung als beste aller Möglichen ausgegeben hätten.
Im Winter rechtlich zulässig
Die Forderung auch des Pongauer Tourismus', in der Wintersaison eine Pause der Bauarbeiten einzulegen wie in den Sommermonaten, wurde von der Asfinag abgelehnt. "In den Wintermonaten ist das Verkehrsaufkommen erheblich geringer – deshalb ist in dieser Zeit eine Gegenverkehrsführung rechtlich zulässig", hieß es zuletzt in einer Aussendung der Asfinag, per Post. Außerdem würden weitere Unterbrechungen der Bauetappen die Gesamtbauzeit auf viele Jahre verlängern, hieß es darin weiter. Es wird also nur zu einer Unterbrechung der Bauarbeiten in den Sommermonaten 2024 kommen. Konkret heißt es dazu: Eine Gegenverkehrsführung im Tunnel in den Sommermonaten sei aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens rechtlich nicht zulässig.
Öffis und Fahrgemeinschaften
Um den Verkehr zu lenken, setzen Asfinag, das Land Salzburg, der Verkehrsverbund (SVV) und die ÖBB auf den öffentlichen Verkehr sowie auf Fahrgemeinschaften. Mehrere Maßnahmen sollen das Umsteigen, vor allem der Pendlerinnen und Pendler, erleichtern:
500 Pendlerparkplätze im Pongau entlang der A10
Im Pongau setzt man auf Parkmöglichkeiten an vier Standorten entlang der Tauernautobahn, um Fahrgemeinschaften zu fördern und den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu ermöglichen. In Werfen, Bischofshofen sowie bei der Raststation und der Anschlussstelle Eben laufen derzeit die Bauarbeiten für mehr Parkplätze. Die Arbeiten in Bischofshofen sind jetzt abgeschlossen. Ab Mitte September sollen im Pongau entlang der A10 dann mehr als 500 Parkplätze zur Verfügung stehen, heißt es vom Land Salzburg.
Hier findet ihr die Pendlerparkplätze:
- An der Autobahn-Anschlussstelle Eben sind es künftig 100 Plätze;
- Unmittelbar bei der Abfahrt der B311 nach Bischofshofen wurde der Parkplatz der Gemeinde um eine zusätzliche Parkfläche für 130 Autos sowie Fahrradabstellplätze erweitert.
- Neu entsteht ein Fahrgemeinschaftsparkplatz unter der Rampe des Autobahnzubringers in Werfen. 87 Plätze sollen dort ab Herbst zur Verfügung stehen.
Busse fahren am Pannenstreifen vor
Außerdem werde das Öffi-Angebot erweitert, heißt es vom Land dem SVV und der ÖBB. Ab 11. September gibt es vier zusätzliche direkte Busverbindungen aus dem Lungau über Eben Richtung Salzburg und zurück sowie sechs zusätzliche direkte Busverbindungen aus dem Pongau ab Eben Richtung Salzburg und zurück. Die Expresslinie 270 fährt unter anderem die Park&Ride-Stellplätze bei der Autobahnanschlussstelle Eben sowie die neue Park&Ride-Anlage bei der Raststätte Eben an. Auf der Autobahn haben die Linien-Busse künftig Vorrang, indem sie bei Stau den Pannenstreifen nutzen dürfen. Und es soll zusätzliche Züge aus dem Salzach- und Ennspongau geben.
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