26 Jahre Schülerlotsin
Kathrin gibt seit 1997 auf Bischofshofner Schüler acht

Die Bischofshofnerein Kathrin Keser regelt bereits seit 1997 den Verkehr als Schülerlotsin. | Foto: Philipp Scheiber
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26 Jahre. So lange regelt Kathrin Keser in Bischofshofen als Schülerlotsin bereits den Verkehr. In einem Interview neben der Straße erzählte uns die Bischofshofnerin wieso man so eine freiwillige Tätigkeit so lange ausführt, was sich im Straßenverkehr geändert hat und wie sich die Schulkinder schützen können.

BISCHOFSHOFEN. Die Schule hat wieder begonnen und die Eltern haben ihr Heim, zumindest halbtags, wieder für sich. Dass die Kinder heil zur Schule und auch wieder nach Hause kommen, darauf achtet Kathrin Keser. Die Bischofshofnerin ist seit 1997 tagtäglich als Schülerlotsin tätig. Jetzt wollten wir wissen, was die Pongauerin antreibt und was sich in den letzten Jahrzehnten geändert hat.

Start durch eigene Kinder

"Als meine Kinder begannen in die Volksschule zu gehen, wurde ein freiwilliger Schülerlotse gesucht. Das ich das so lange mache, hätte ich selbst nie erwartet", erzählt uns Kathrin Keser, auf die Frage, wie sie Schülerlotsin wurde. Ich traf die Bischofshofnerin an "ihrem" Zebrastreifen, als sie gerade Kinder über die Straße begleitete. Unumstritten sind viele Pongauer dankbar, dass sie die stark befahrene Straße zum Wohl ihrer Kinder regelt. Das bemerkte man auch durch die netten Begrüßungen und kurzen Plauscherein der Passanten.

Mit Warnmantel und Kelle geleitet sie meist die Schüler über die Straßen Bischofshofens. | Foto: Philipp Scheiber
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"Mischung aus Freude und Verantwortung"

Es gibt einige Gründe, wieso Kathrin Keser den Posten als Schülerin nach dem Abschluss ihrer Kinder nicht niederlegte. "Es ist eine Mischung aus Verantwortung und Wertschätzung, denn von den Kindern kommt viel zurück", so Keser. Sie bestreitet jedoch nicht, dass es einen gewissen Zeitaufwand mit sich bringe, jeden Tag die Autos zu stoppen. "Die Sicherheit der Kinder und Wertschätzung der Eltern wiegt die Zeit eindeutig auf", meint die Pongauerin. 

Die Bischofshofnerein Kathrin Keser regelt bereits seit 1997 den Verkehr als Schülerlotsin. | Foto: Philipp Scheiber
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Aus diesem Grund steht die Schülerlotsin seit 26 Jahren nahezu jeden Schultag einmal in der Früh und zwei Mal um die Mittagszeit an der Straße und begleitet die Kinder sicher auf die andere Seite.

Gefahren vermeiden

Am gefährlichsten ist und bleibt es in der kalten Jahreszeit. Die tiefe Sonne, Frühnebel und Vereisungen machen die Straßen sehr gefährlich. Was sich laut Kathrin Keser jedoch verändert hat, ist die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen. Jedoch wurden die Autofahrer über die Jahre hinweg immer aufmerksamer.

Für die Schüler kann die Überquerung der stark befahrenen Straße in Bischofshofen schon eine Weile dauern. | Foto: Philipp Scheiber
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Bei den Kindern hat sich laut Keser nur wenig getan. Auch die Ablenkung durch Smartphones bleibt bei den jüngsten Schülern großteils aus, da diese noch keines besitzen.

Sicherheit

Als Elternteil kann man sein Kind schützen, indem man auf Farben und reflektierende Elemente in der Kleidung achte, so die Schülerlotsin. Was die Überquerung der Straße noch sicherer machen würde, wäre eine Art Erhöhung des Zebrastreifens, dies wird jedoch nicht zustande kommen, so Keser.

Durch bunte Farben und reflektierende Elemente in der Kleidung kann man die Kinder schützen. | Foto: Philipp Scheiber
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Zu Fuß Freundschaften schließen

Kathrin Keser meint abschließend, dass die Kinder, wenn sie die Möglichkeit haben, immer zu Fuß zur Schule gehen sollten: "Man schließt durch den gemeinsam Weg zur Schule Freundschaften, kann sich austauschen und nicht zu vergessen, die Kinder bewegen sich, bevor sie in der Schule sitzen."

Anekdoten aus fast 30 Jahren

In den bald 30 Jahren als Schülerlotsin hatte Kathrin Keser einige turbulente Anekdoten zu erzählen. "Zu Anfangszeiten bin ich aufgefallen wie ein bunter Hund, ich bin auch gefragt worden, wieso ich die Autofahrer anhalte, denn sie habens eilig", erzählt die Bischofshofnerin lächelnd. Trotz der Arbeit mitten im Verkehr wurde die sie "nur" einmal touchiert. Im Winter konnte eine Autofahrerin nicht mehr rechtzeitig anhalten und rutschte in die Schülerlotsin hinein. Gehupt hatte die Dame nicht, da sie Kathrin Keser nicht erschrecken wollte. Die Pongauerin kam zu ihrem Glück nur mit dem Schrecken davon.

Wie lange Kathrin Keser die freiwillige Arbeit am Zebrastreifen noch verrichten wird, weiß sie nicht. Jedoch wird ihr wohl keiner böse sein, wenn sie nach 26 Jahren "Außendienst" an die wohlverdiente Pension denkt.

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