Wolf im Pongau
Naturschützer kritisieren Wolf-Entnahme

Der WWF will rechtliche Schritte einleiten, sollte der "Abschuss" des Großarler Wolfes zugelassen werden. | Foto: BB Archiv
  • Der WWF will rechtliche Schritte einleiten, sollte der "Abschuss" des Großarler Wolfes zugelassen werden.
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Die Naturschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) bezieht nun offiziell Stellung zum Antrag der Wolf-Entnahme, Abschuss, in Großarl von Landesrat Josef Schwaiger.

GROSSARL. Der World Wildlife Fund (WWF) Österreich kritisiert den Antrag auf Entnahme des Großarler Wolfes als rechtswidrig. Sollte der Antrag von der Bezirkshauptmannschaft St. Johann bewilligt werden, will der WWF rechtliche Schritte dagegen prüfen.

Andere Mittel prüfen

"Bei streng geschützten Arten wie dem Wolf ist jeweils im Einzelfall zu prüfen, ob nicht gelindere Mittel wie Herdenschutz oder der Einsatz von Hunden zum Ziel führen. Das wurde in Salzburg nicht ernsthaft versucht", sagt Christian Pichler vom WWF Österreich. Die Sorgen der Weidetierhalter müssten ernst genommen werden, aber ein Abschuss sei der falsche Weg.

"Damit fällt Salzburg nach zuletzt positiven Ansätzen wieder ins Mittelalter des Naturschutzes zurück. Das ist auch im internationalen Vergleich eine blamable Vorgehensweise." – Christian Pichler WWF

Kritik an Verantwortlichen

Der WWF-Experte kritisiert die Verantwortlichen scharf: "Erstens wird der Wolf bereits zum Sündenbock für alles gemacht, obwohl großteils noch DNA-Proben fehlen und noch gar nicht klar ist, ob es sich immer um denselben Wolf gehandelt hat." Laut Hubert Stock, Wolfsbeauftragter des Landes Salzburg, fehle nur noch eine DNA-Auswertung (Stand 15.07.19). "Es ist eindeutig zuordenbar, dass die Tiere von einem Wolf gerissen wurden, weshalb Handlungsbedarf besteht", führt Stock aus.

Nicht schützbarer Bereich

Auf Nachfrage der Bezirksblätter erklärt Hubert Stock, dass die Tofernalm ein "nicht schützbarer Bereich" sei. "Aufgrund der schwierigen topografischen Lage ist eine Umzäunung des Bereiches nicht möglich. Eine Behirtung ist weder logistisch noch wirtschaftlich möglich. Erst ab einer Herdengröße von 500 bis 800 Tieren rentiert sich eine Behirtung, was hier nicht der Fall ist", erklärt Stock.

Entschädigung für Landwirte

Pichler fordert, dass die Ausbildung von Hirten und Hirtenhunden in den Managementplan mit aufgenommen werden sollen. Parallel dazu brauche es, laut WWF, eine ausgewogene Beratung der Landwirte sowie unbürokratische und ausreichend dotierte Entschädigungslösungen. Derzeit erhalten die Landwirte für ein gerissenes Schaf 220 Euro und für ein Lamm 110 Euro.

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Leserbrief


Ob Wolf oder nicht, dieses Tier tötet bestialisch. (von Birgit Laner)
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