Skialpin
Skiunfälle vermeiden: "Bitte übernehmt's Eigenverantwortung"
- Egal ob auf oder abseits der Piste, ein gewisses Verletzungsrisiko fährt im Skisport mit.
- Foto: Matthias Leinich - Symbolbild
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Skiunfälle belasten die Notaufnahmen jedes Jahr aufs Neue. Um die Skifahrer darauf hinzuweisen, wie man das Verletzungsrisiko verringern kann, haben uns Skischulen und die Pistenrettungen erklärt, worauf man am schneebedeckten Berg achten sollte.
PONGAU, PINZGAU. Zu Weihnachten und in der Ferienzeit sind auch die Pisten und Berge im Innergebirg 2023 wieder restlos überfüllt. Somit gehen nicht nur die Übernachtungszahlen steil nach oben, sondern auch die Pistenunfälle. Verdrehte Knie, ausgekugelte Schultern aber auch schlimmer Verletzungen stehen auf der Tagesordnung. Pistenretter und Rettungshubschrauber sind im Dauereinsatz. Um den Einheimischen und Touristen eine sichere Zeit auf den Pisten zu ermöglichen, teilten uns Skilehrer und Pistenretter mit, worauf man genau achten soll, sodass der Skitag kein unschönes Ende nimmt.
- Die Skischulen geben Tipps, um das Unfallrisiko zu verringern.
- Foto: Walter Schweinöster
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Fehlende Kondition und Selbstüberschätzung
Skiunfälle können aus vielen verschiedenen Gründen geschehen. Die Skischulen "Rot Weiß Rot" aus St. Johann und Ski- und Mountaincoach Wolfgang Pfeifhofer sind zur Erkenntnis gelangt, dass immer weniger Personen richtig Ski fahren können. "Wenn man nicht weiß, wie man richtig Ski fährt, kann man auch keine Unfälle vermeiden", so Wolfgang Peifhofer. Diese Problematik wird von vielen Faktoren verstärkt:
Laut den Skischulen werden die Pisten immer schneller und die neuen Carving-Ski mögen zwar den Einstieg in den Skisport erleichtern, aber es wird immer schwerer, die Bretter richtig zu beherrschen. Die fehlende Kondition der Urlaubsskifahrer und die Selbstüberschätzung derer, die meinen, sie benötigen lediglich einen Skikurs, sind zusätzliche Risikofaktoren.
"Wenn man sich selbst eingesteht, dass auch andere durch mein Verhalten auf der Piste zu Schaden kommen könnten, wird das Skivergnügen um einiges sicherer."
Gerhard Sint, Skischulenleiter der Skischule "Rot Weiß Rot"
- Schon das beachten der FIS-Pistenregeln kann viele Unfälle vermeiden.
- Foto: Philipp Scheiber
- hochgeladen von Philipp Scheiber
Trotz Schutz Verletzungsrisiko
Ein wichtiger Schritt in Richtung sicheres Skierlebnis ist die Verinnerlichung der FIS-Pistenregeln. Durch Ski-Grundlagen wie, vor dem Wegfahren nach oben schauen und nicht unter einer Pistenkante anhalten, können Zusammenstöße leicht vermieden werden. Was uns die Profis der Piste immer wieder mitgeteilt haben ist: "Bitte übernehmt's Eigenverantwortung". Diese fängt schon im Tal bei der richtigen Schutzkleidung (Helm) an.
Wenn Alle etwas mehr auf sich und andere am Berg achten, sehen die Skilehrer auch keine Notwendigkeit, für eine Pistenpolizei. "Vor allem in der jetzigen Zeit braucht man nicht auch noch auf der Piste mehr Einschränkungen", teilt Wolfgang Pfeifhofer mit. Jedoch muss Wintersportlern bewusst sein, dass trotz aller Schutzmaßnahmen immer etwas passieren kann.
Lawinenwarnstufen haben ihren Grund
Es ist kein Wunder, dass bei Kaiserwetter und Pulverschnee viele Skifahrer abseits der Pisten unterwegs sind. Den Skischulen und Rettern ist wichtig, dass sich die "Naturskifahrer", gut auf das Geländeskiing vorbereiten. Darunter fällt die Überprüfung der Lawinenwarnstufe, Verwendung von adäquatem Equipment, nicht in abgesperrtes Gelände fahren und die Route vorher planen, um gefährliche Stellen zu meiden.
"Man sollte vor einem Skitag im Gelände immer auf den Wind achten, denn Wind ist der Baumeister der Lawinen", so Gerhard Sint. Man bringt durch Achtlosigkeit und Übermut nämlich nicht nur sich selbst, sondern auch die Kollegen und mögliche Retter in Gefahr.
"Falls die Bedingungen für eine Ausfahrt ins Gelände zu schlecht sind, darf man nie vergessen, dass der Berg morgen auch noch da ist."
Wolfgang Pfeifhofer, Mountaincoach
- Bei leichtsinnigen Ausfahrten in ungesichertes Gelände bringt man nicht nur sich selbst sonder auch potenzielle Retter in Gefahr.
- Foto: Neumayr
- hochgeladen von Philipp Scheiber
Knie verdreht, Schulter ausgekugelt
Damit Personen, die sich auf den Pisten verletzen, nicht hilflos im Schnee liegen bleiben, rückt die Pistenrettung laut Pistenchef der Großarler Bergbahnen, Hans Jörg Hettegger, rund sieben Mal pro Tag aus. "Meistens handelt es sich um Knie- oder Schulterverletzungen aber auch schwerwiegendere Blessuren können vorkommen", so der Pistenchef.
Bei den meisten Verletzten handelt es sich um Skitouristen oder Skifahrer mit Tagesskipässen. "Viele Gäste sind einfach zu schnell für Ihre Verhältnisse unterwegs und trauen sich zu viel zu. Man sollte generell etwas vorsichtiger unterwegs sein und die FIS-Pistenregeln im Hinterkopf haben", so Hans Jörg Hettegger.
- Die Pistenrettung muss rund sieben Mal pro Tag zu einem Einsatz ausrücken.
- Foto: ÖAMTC Flugrettung
- hochgeladen von Philipp Scheiber
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