Zu Besuch im Wald
So steht es um die Wälder im Pongau
Die Naturexperten des Öbf boten Wanderungen durch den Wald an, um Personen wieder auf das empfindliche Ökosystem aufmerksam zu machen. Auch in Bischofshofen wanderten die Pongauer und zugleich wurden wichtige Fragen zum Thema nachhaltige Waldbewirtschaftung und Klimawandel beantwortet.
PONGAU, BISCHOFSHOFEN. Der Wald – Ökosystem, Heim für Tiere und maßgeblicher Gestalter des ganzen Pongaus. Jedoch wird sich der Wald, wie wir ihn kennen, in den nächsten Jahrzehnten grundlegend verändern. Um aufmerksam darauf zu machen, welch ein empfindliches Ökosystem sich direkt vor unserer Haustür befindet, luden die österreichischen Bundesforste (ÖBf) zu Waldspaziergängen in ganz Österreich ein. Auch in Bischofshofen wurden Naturfreunden das grüne Ökosystem und dessen Probleme näher gebracht. Im Rahmen dieses Ereignisses erklärte uns Hannes Üblagger, Betriebsleiter ÖBf Pongau, zusätzlich, wie es um unsere Wälder steht und wie diese in der Zukunft aussehen werden.
250 pilgerten durch die Wälder
Rund 250 Personen in ganz Österreich nahmen sich Zeit, um mit Försterinnen und Förstern unsere Wälder zu erkunden. Auch in Bischofshofen machten sich einige Naturliebhaber auf in den Wald. Bei den Führungen in Bischofshofen wurde man von den Naturexperten der Österreichischen Bundesforste durch einen klimafitten, standorttypischen Fichten-Tannen-Buchenwald im Hanggelände geführt. Förster Stefan Merkinger gab Einblicke in die nachhaltige Waldbewirtschaftung der Bundesforste und erläuterte, wie sich der Klimawandel vor Ort auswirkt.
Förster Stefan Merkinger: "Die Führung war ein voller Erfolg und ich hatte große Freude daran, so vielen Interessierten das Thema Wald näherzubringen und die zahlreichen Fragen zu beantworten." Welche Probleme und Umschwünge auf unsere Wälder in der Zukunft zukommen, erklärte uns Hannes Üblagger nochmals im Detail.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung
Die Bundesforste errechnen, wie viel Zuwachs der Wald in einem gewissen Sektor pro Jahr generiert und daraus ergibt sich die "nachhaltig nutzbare Holzmenge". Durch diese Methode kann man laut Üblagger sicherstellen, dass man den Wald nicht zu sehr abholzt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Bundesforste ist die ökologische Nachhaltigkeit. "Es ist wichtig, dass man die richtigen Bäume für unsere Region pflanzt, einen Fokus auf die Biodiversität setzt sowie auch das Stehenlassen von Totholz, welches für viele Tierarten als Nahrungsquelle dient, betreibt", so der Betriebsleiter der ÖBf Pongau.
"Auch die soziale Nachhaltigkeit hat in unserem Betrieb einen hohen Stellenwert. Es wird überprüft, wie zufrieden unsere Mitarbeiter sind, denn ein Unternehmen muss sich aus mehr als nur aus dem Gehalt definieren", erzählt uns Hanns Üblagger.
Auswirkungen Klimawandel
Studien der Bundesforste zeigen, dass das heurige Jahr bis jetzt um circa zwei Grad wärmer war als die Durchschnittstemperatur der letzten 30 Jahre. Darunter leiden laut Üblagger unsere Baumarten, die an die etwas mildere Temperaturen angepasst sind. Darüber hinaus werden die Niederschläge immer intensiver und die Trockenphasen dazwischen immer länger. Was sich auf die heimische Baumartzusammensetzung auswirke.
Der "österreichische Baum", die Fichte, leidet enorm unter den Temperaturen und wird laut Prognose der ÖBf einen Rückgang in den nächsten 100 Jahren von 85 Prozent auf 65 Prozent erfahren. Des Weiteren blühen die Borkenkäfer, welche ganze Bestände junger Bäume vernichten können, auf, da sie die wärmeren Temperaturen bevorzugen.
Wälder Zukunftsfit machen
Um unsere Wälder schon jetzt aktiv vor dem Aussterben zu bewahren, wird der Fokus auf wärmetolerante und trockenbeständige Bäume wie die Tanne, Lärche aber auch Laubbäume gelegt. Damit diese Bäume auch gut gedeihen, wird darauf acht gegeben, dass Wild wie Hirsche, Rehe und Gämse die neue Flora nicht verzehren. Deshalb wird schon jetzt auf ein ausgewogenes Verhältnis geachtet. Abschließend meine Hannes Üblagger: "Wir sind guter Dinge, dass wir diese Maßnahmen umsetzen können".
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