Baubranche
"Jeder vernünftige Chef gibt sein Bestes, gute Kräfte zu halten"

Das Ehepaar Maria und Rupert Fritzenwallner hat sich im November 2020 zur Neugründung entschlossen. | Foto: Marchgraber
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Einen Betrieb zu eröffnen geht immer mit einem gewissen Wagnis einher. Die Baubranche ist zwar noch sehr stabil, doch fehlt es an Fachkräften, trotzdem hat sich ein Wagrainer Ehepaar zur Neugründung entschlossen.

WAGRAIN. Rupert und Maria Fritzenwallner aus Wagrain haben bereits seit längerer Zeit an die Gründung eines eigenen Betriebes gedacht. "Die Überlegung war lange Zeit, ob wir ein bestehendes Unternehmen übernehmen oder selbst neu anfangen sollten. Im Laufe des Jahres 2020 ist dann der Entschluss gereift, einen neuen Betrieb zu gründen", erzählt Maria Fritzenwallner. Das Ehepaar hat im November 2020 mit der Gründung ihres Bauunternehmens "Bauguat" begonnen und will bald mit den ersten Bauaufträgen starten.

Bau bleibt sichere Branche

Der Zeitpunkt zur Gründung eines neuen Betriebes ist ungewöhnlich gewesen, wurde aber bewusst so gewählt. "Aufgrund der Pandemie war uns bewusst, dass wir mit der Gründung früh genug anfangen müssen, da vermutlich einige Prozesse länger dauern als üblich. Leider haben wir damit recht behalten", erklären die Fritzenwallners ihre Entscheidung. Der definitive Start wäre für Februar bzw. März geplant, doch hänge im Pongau für die Baubranche viel von der Schneelage ab. Da das vergangene Jahr trotz Krise für die Baubranche gut war, sehen die neuen Bauunternehmer 2021 optimistisch entgegen.

In Salzburg sei zwar laut der Salzburger Landesinnung das Bauvolumen im Jahr 2020 um etwa elf Prozent geschrumpft, dennoch sei dies ein wesentlich geringerer Rückgang als in anderen Branchen. „Diese Zahlen unterstreichen einmal mehr die besondere Bedeutung von Baugewerbe und Bauindustrie als beständigem Konjunkturmotor der Salzburger Wirtschaft und als krisensicheren Arbeitgeber“, betont der Geschäftsführer der Landesinnung Bau, Karl Scheliessnig. Rupert Fritzenwallner erklärt zu der Situation im Pongau, dass im Privatbereich – in dem er vorrangig tätig ist – noch keine Einbrüche verzeichnet werden mussten. Was die Zukunft für die Baubranche bringen würde könne er nicht vorhersagen. Hält man sich an die Prognose der Wirtschaftskammer Österreich, wird mit einem weiteren Wachstum gerechnet, allerdings einem wesentlich geringeren als bisher.

Erfahrung bringt Erfolg

Erfahrung im Bau bringen sowohl Rupert als auch Maria Fritzenwallner mit. Rupert Fritzenwallner hat seine Lehre zum Maurer mit Auszeichnung bei der Firma W. Dertnig Bau GmbH abgeschlossen und begann gleich darauf mit der Ausbildung zum Polier. 2013 folgte die Baumeisterprüfung, seitdem ist er gewerberechtlicher Geschäftsführer bei der Gregor Gfrerer Bau Ges.m.b.H. Jetzt geht es für ihn und seine Frau mit "Bauguat" in die Selbstständigkeit. Maria Fritzenwallner hat ihre kaufmännische Ausbildung am Elisabethinum in St. Johann gemacht und bildet sich zur Zeit im Unternehmerkurs des Wirtschaftsförderungsinstituts (WiFI) in St. Johann weiter. "Ich bringe somit das kaufmännische Rüstzeug für die Selbstständigkeit mit", sagt Maria Fritzenwallner.

Team startet klein

Ebenso zielgerichtet wie das Paar die Unternehmensgründung angeht ist es auf der Suche nach Fachkräften. "Da wir ganz neu starten, brauchen wir gut ausgebildete Mitarbeiter, die auch alleine eine Baustelle führen können. Aber das sind genau diese Leute, die ihre Firmen nicht gerne wechseln, weil sie loyal sind und jeder vernünftige Chef wird sein Bestes geben, diese Mitarbeiter zu halten", schätzen die beiden ihre Situation realistisch ein. Vorerst startet das Unternehmen mit einem kleineren Team und versucht in den nächsten Jahren zu wachsen. "Die Mitarbeiter repräsentieren das Unternehmen nach außen. Daher muss man gut auf sie schauen – man will ja schließlich einen guten Eindruck in der Öffentlichkeit hinterlassen. Das Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter", weiß Rupert Fritzenwallner aus eigener Erfahrung.

Sieht man sich die aktuellen Arbeitslosenzahlen im Baugewerbe an, ist nur das saisonbedingte Wintertief – also die Monate November bis März – auffällig. In den restlichen Monaten des Jahres 2020 lag die Zahl der Arbeitslosen im Land Salzburg im Baugewerbe unter fünf Prozent. Laut Landesinnung würden in den Salzburger Baufirmen Mitarbeiter nicht abgebaut, sondern vielmehr zusätzlich aufgenommen. „Nach wie vor suchen unsere Betriebe zum Teil händeringend Arbeitskräfte“, erklärt Landesinnungsmeister Peter Dertnig. In Salzburg seien laut Dertnig leider keine Arbeitskräfte verfügbar, und die Betriebe würden sich über jede Bewerbung freuen. "Ein Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber und noch dazu zu einem Neugründer ist ein Risiko", sind sich die Fritzenwallners bewusst. Durch ihre langjährige Erfahrung hätten sie jedoch bestmöglich alle Risiken für ihre Mitarbeiter minimiert.

Mit der Unterstützung ihrer Kinder Elisabeth und Rupert jun. schlagen Maria und Rupert ein neues Kapitel auf. | Foto: Marchgraber
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