Mit "Geschirrmobil" und Pfandbechern

Das Forstauer Weinfest ist ein "Green-Event". Seit 25 Jahren wird dort auf Mehrwegbecher gesetzt. Gegessen wird auf Porzellan und mit "normalem" Besteck. | Foto: Marion Sampl
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  • Das Forstauer Weinfest ist ein "Green-Event". Seit 25 Jahren wird dort auf Mehrwegbecher gesetzt. Gegessen wird auf Porzellan und mit "normalem" Besteck.
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"Das Salzburger Abfallwirtschaftsgesetz hat sich beinahe 20 Jahre bewährt. Eine umfangreiche Novellierung macht dieses Gesetz nun zukunftsfit für eine moderne Abfallwirtschaft, um Abfallvermeidung, Wiederverwendung und das Erreichen höherer Recyclingziele noch stärker zu verankern", sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler zur vorliegenden Novelle.

600 Gäste: Mehrweggebot

Ins Auge sticht vor allem das Mehrweggebot bei Veranstaltungen. Für gemeinnützige Vereine und kirchliche Veranstaltungen gilt das Mehrweggebot ab 600 Personen. Getränke seien demnach vom Veranstalter sowohl in Mehrweggebinden zu beziehen – sofern in Salzburg erhältlich – als auch in Mehrweg an den Konsumenten auszugeben. Für Speisen ist auch die Verwendung von Geschirrersatz aus Papier möglich (z.B. Serviette, Stanitzel oder Pappteller). Bei Veranstaltungen mit mehr als 2.000 Besuchern ist zudem verpflichtend ein Abfallwirtschaftskonzept zu erstellen.

"Keiner will Müll erzeugen"

Die Bezirksblätter haben in Bischofshofen nachgefragt, wie dort aktuell mit der Abfallwirtschaft bei Veranstaltungen umgegangen wird und, wie Ortschef Hansjörg Obinger (SPÖ) die Veränderungen beurteilt: "Wir in der Gemeinden sind immer schon bemüht, Müll bei Veranstaltungen zu vermeiden. Vereine können sich z.B. bei uns das 'Geschirrmobil' für ihre Feste ausleihen. Darin sind Gläser und Geschirr für ca. 1.000 Personen sowie ein Industriegeschirrspüler vorhanden. Das 'Geschirrmobil' ist z.B. beim 1. Mai-Fest immer im Einsatz."

Waschen besser als Müll?

Bei größeren Veranstaltungen wie dem Springer-Open Air am Vorabend zum Dreikönigsspringen kommen Mehrweg-Plastikbecher mit Pfand zum Einsatz. "Ob das Waschen der Becher tatsächlich ökologischer ist, kann ich allerdings nicht beurteilen", so Obinger. Für ihn ist das Besucherklientel maßgeblich für die Wahl des "Geschirrs" verantwortlich. Als Herausforderung im Rahmen des Mehrweggebots sieht Obinger das Dreikönigsspringen. Jährlich verfolgen über 25.000 Zuschauern das Skisprungereignis live mit. Sie alle wollen essen und trinken – und das künftig aus Pfandbechern? "Ich halte das für schwierig. Ich frage mich, ob die Leute die Becher zurückbringen und glaube, dass sie weniger konsumieren werden. Glas ist aus Sicherheitsgründen natürlich undenkbar und daher keine Alternative. Außerdem muss ein Abfallwirtschaftskonzept erstellt werden – das wird spannend."

Glühwein in der Tasse

Grundsätzlich positiv steht die Umweltbeauftragte der Stadtgemeinde St. Johann der Novellierung gegenüber. "Wir müssen bewusster mit unserem Müll umgehen. Viele Veranstalter in St. Johann machen das schon lange. Beim Adventmarkt kaufen die Gäste mit dem ersten Glühwein eine Porzellantasse, die sie sich wiederbefüllen lassen können. Entweder man nimmt die Tasse am Ende als Souvenir mit nach Hause, oder man gibt sie zurück und erhält den Einsatz wieder", sagt Karin Schönegger. Zum Waschen der Becher gäbe es z.B. mietbare "Spülmobile". "Viele unserer 'Standler' haben sich eigene Spüler eingebaut", weiß Markus Rosskopf vom EZ Büro – Werbegemeinschaft der Wirtschaftstreibenden St. Johann. "Die neuen Richtlinien sind organisatorisch zuerst vielleicht aufwändig, aber der Aufwand lohnt sich. Wir machen das schließlich für die zukünftigen Generationen", so die Umweltberaterin.

Vorreiter ist z.B. Forstau mit seinem Weinfest – wie dort aufgetischt wird, lesen Sie hier.
Hier geht's zum Kommentar in Sachen Mehrweggebot.

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