Landesgericht in St. Pölten
Ehefrau extrem brutal misshandelt

Foto: Ilse Probst
6Bilder

Wegen mehrerer Gewaltverbrechen gegen seine Ehefrau landete ein 56-Jähriger aus dem niederösterreichischen Zentralraum vor einem St. Pöltner Schöffensenat, der ihn bei einem Strafrahmen zwischen zwei und zehn Jahren zu einer rechtskräftigen Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilte.

ZENTRALRAUM. Laut Staatsanwalt Leopold Bien begannen die brutalen Übergriffe einige Jahre nach der Eheschließung 2008. Anfangs monatlich, dann wöchentlich und etwa seit 2020 versetzte der derzeit beschäftigungslose Ehemann seiner Frau täglich Faustschläge und Tritte, riss sie an den Haaren, würgte sie, stieß sie gegen Möbelstücke, zerrte sie durch den Raum oder kniete sich auf sie, wobei er sie beschimpfte und ihr mit dem Umbringen drohte.

Rechtsanwältin Elisabeth Januschkowetz | Foto: Ilse Probst
  • Rechtsanwältin Elisabeth Januschkowetz
  • Foto: Ilse Probst
  • hochgeladen von Katharina Geiger

Grundlos mit Messer verletzt

Über das, für die 54-Jährige „beinahe normale Grauen“ hinaus stach er ihr auch einmal völlig grundlos ein Messer von oben in den Oberschenkel, danach in den Bauch. „Drecksau, du bist für nichts zu gebrauchen“, kommentierte er die Attacke und ging danach schlafen. Vier Monate konnte die Frau nach einem Tritt, bei dem ihr Kreuzbein brach, nur auf einem Ring sitzen und eine brutale Vergewaltigung beendete er schließlich ebenfalls mit einem Tritt gegen das Steißbein des Opfers.

Foto: Ilse Probst

Grauenhafte Gewalttaten

Im Jänner 2022 schüttete er seiner Frau heißen Kaffee über den Kopf, verpasste ihr eine Ohrfeige und zerrte sie an den Haaren auf die Couch. Er kniete sich auf sie, wobei sie hörte, wie vier ihrer Rippen, die er früher bereits verletzt hatte, brachen. Nachdem er sie auch noch würgte, nahm sie ihre bereits seit einiger Zeit bereitgestellte Fluchttasche und beschloss, den Gewalttäter anzuzeigen.

Immer mit dem schlimmsten gerechnet

Wie sie als Zeugin erklärte, habe sie in ihrem Zimmer auch Proviant deponiert, um für den Fall, dass er sie einsperrt, etwas zu essen zu haben. Hauptsächlich aus panischer Angst vor ihrem Ehemann ertrug sie dieses Martyrium über Jahre. Er konnte sehr lieb zu ihr sein, spuckte sie jedoch Sekunden später an, schlug sie und drohte, sie abzustechen. In aggressiven Situationen verwendete er für sich dann seinen zweiten Vornamen, der bei der 54-Jährigen Panik hervorrief.

Der Angeklagte wartet auf das Urteil. | Foto: Ilse Probst
  • Der Angeklagte wartet auf das Urteil.
  • Foto: Ilse Probst
  • hochgeladen von Katharina Geiger

Urteil keine Überraschung 

Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz erhielt für die Frau den Zuspruch von 5.800 Euro Schmerzensgeld, wobei Richterin Doris Wais-Pfeffer auf Bilder verwies, die die Verletzungen dokumentierten. Es gebe absolut keinen Zweifel an den Aussagen der Frau, „Sie dagegen scheinen völlig unglaubwürdig und versuchen, alles anderen zuzuschreiben“, kommentierte Wais-Pfeffer die leugnende Verantwortung des Angeklagten, der am Ende des Prozesses erklärte: „Ich nehme das Urteil an!“ Verteidiger Erich Gemeiner meinte: „Nach diesem Beweisverfahren war das Urteil für mich keine Überraschung!“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.