Wildunfälle im Bezirk Ried
Reh und Hase warten nicht am Straßenrand

Achtsam fahren in Wildwechselzonen. 43 Personen haben sich 2020 auf oberösterreichischen Straßen im Zuge eines Wildunfalls verletzt, eine Person verunglückte tödlich. Und rund 15.554 Wildtiere kamen bei einer Kollision mit einem Fahrzeug zu Schaden, darunter auch 2308 Rehkitze.  | Foto: michaklootwiijk/panthermedia.net
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  • Achtsam fahren in Wildwechselzonen. 43 Personen haben sich 2020 auf oberösterreichischen Straßen im Zuge eines Wildunfalls verletzt, eine Person verunglückte tödlich. Und rund 15.554 Wildtiere kamen bei einer Kollision mit einem Fahrzeug zu Schaden, darunter auch 2308 Rehkitze.
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  • hochgeladen von Kathrin Schwendinger

1.297 Wildunfälle passierten in der Saison 2019/2020 auf den Straßen des Bezirks Ried. Jetzt im Herbst ist es besonders gefährlich. Die BezirksRundschau hat nachgefragt, wie sich Autofahrer verhalten sollen. 

BEZIRK RIED. 43 Personen haben sich 2020 auf oberösterreichischen Straßen im Zuge eines Wildunfalls verletzt, eine Person verunglückte tödlich. Und rund 15.554 Wildtiere kamen bei einer Kollision mit einem Fahrzeug zu Schaden, darunter auch 2308 Rehkitze.

Aufprallgewicht: eine Tonne

Diese Zahlen liefern das Kuratorium für Verkehrssicherheit (kurz KFV) und der österreichische Versicherungsverband (VVO). Besonders häufig sind Zusammenstöße mit Rehwild – 52 Prozent aller Wildunfälle. Aber auch Kollisionen mit Hasen seien keine Seltenheit. Treffe ein Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde auf einen Rehbock, so wirke ein Aufprallgewicht von beinahe einer Tonne auf Auto und Insassen, so KFV und VVO.

Die Gefahr, ein Wildtier anzufahren, ist im Herbst in Waldgebieten, neben Feldern und Fluren am höchsten. "Jetzt werden die Kulturen abgeerntet", erklärt Rieds Bezirksjägermeister Rudolf Wagner. "Die Tiere halten sich gerne in den Maisfeldern auf. Sind diese weg, wissen sie nicht wohin. Am Tag flüchten sie vor Mähdrescher und Häcksler. Nachts kehren die Wildtiere zurück und suchen ihre Einstände."

Hupen und abblenden

Christian Sternbauer, Arbö-Prüfzentrumsleiter in Tumeltsham, ergänzt: "Im Herbst kommen noch die wetterbedingt schlechteren Fahrbahnbedingungen hinzu." Auf rutschigen und nassen Straßen sei der Bremsweg viel länger. Er rät: "Bei Dämmerung und in der Dunkelheit auf jeden Fall runter vom Gas, bremsbereit fahren und die Sicherheitsabstände einhalten." Denn die häufigste Ursache für Unfälle mit Wild seinen Unachtsamkeit und Ablenkung, gefolgt von nicht angepasster Geschwindigkeit. Überquert ein Wildtier die Straße, sollte der Autofahrer mehrmals hintereinander kräftig hupen und abblenden. "Fernlicht kann die Tiere irritieren", erklärt der Experte. "Das Auto nicht verreißen oder Haken schlagen." Das sei oft gefährlicher als eine Kollision.

Ist ein Wildunfall passiert, gilt folgendes Vorgehen: "Die Unfallstelle absichern und die Polizei verständigen – auch wenn das Wildtier weiterläuft. Die Polizei setzt sich dann mit dem zuständigen Jäger in Verbindung", erklärt Sternbauer. Bei einem Wildunfall gelte Meldepflicht. Kommt man dieser nicht nach, ziehe das eine Strafe nach sich. "Außerdem ist dieser Schritt wichtig, um eine Bestätigung für die Kaskoversicherung zu erhalten", fügt der Arbö-Leiter hinzu.

3040 Wildwarner im Bezirk Ried

Um Wildunfälle zu verhindern, hat der Landesjagdverband vor nun bereits mehr als zehn Jahren erste Wildwarner neben den Straßen montiert. Im Bezirk Ried sind es derzeit 3040 Stück. "Es gibt Gebiete, wo die wirklich gut funktionieren", schildert Bezirksjägermeister Wagner. "Wie bei uns in Antiesenhofen. Unfälle passieren natürlich trotzdem, aber weniger." Andernorts dürfte es schon zu einem Gewöhnungseffekt bei den Tieren gekommen sein, gibt Wagner zu bedenken. Wie die Wildwarner funktionieren, lesen Sie rechts.

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