Berufserlebnistage Ried

Lehre: Keine "Bildungs- und Karrieresackgasse"

Von 20. bis 21. Oktober werden wieder die Berufserlebnistage in Ried abgehalten: Rund 40 Aussteller präsentieren dann ihre Ausbildungsmöglichkeiten in der Messe Ried.

RIED. Die Studie „Generation Corona & die Arbeitswelt von morgen“ von tfactory Trendagentur und Institut für Jugendkulturforschung zeigt: 16- bis 29-Jährige – die "Generation Z" – legen bei ihrer Berufswahl Wert auf eine gute Bezahlung, ein gutes Arbeitsklima, einen sicheren Arbeitsplatz und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Auf die Frage, ob eine Lehre eine lohnenswerte Berufsperspektive ist, antworteten bei der Studie nur 28 Prozent mit "voll und ganz". Für Josef Heißbauer, Obmann der WKO Ried, ein bedenkliches Ergebnis, gerade im Hinblick auf die Aufwertung der Lehre und Meister- oder Befähigungsprüfung und die Gleichstellung mit schulischen beziehungsweise akademischen Ausbildungen. 

„Wir müssen gegensteuern. Wir müssen aus den Köpfen der Jungen und ihrer Eltern herausbringen, dass die Lehre eine Bildungs- und Karrieresackgasse ist“,

so Heißbauer. Darum sollen etwa die Lehre mit Matura und andere Karriereangebote bis zum Hochschulzugang bei den Berufserlebnistagen am 20. Oktober von 13 bis 18 Uhr und am 21. Oktober von 9 bis 14 Uhr angesprochen werden und so den Jugendlichen unzählige Berufsperspektiven aufzeigen.

Entschlossenheit und Neugierde

„Nach den pandemiebedingten Restriktionen der letzten Jahre können heuer die Berufserlebnistage Ried wieder uneingeschränkt über die Bühne gehen. Das wollen wir mit einem frischen Auftritt feiern. Neu ist das Werbefoto, neu ist der Veranstaltungsort mit der Messehalle 18 und Neues gibt es auch im Programm“, erklärt Christoph Wiesner, Leiter der WKO Ried.

"Ich wollte besondere Momente einfangen, in denen junge Menschen Entschlossenheit sowie Neugierde zeigen und gleichzeitig die Betrachter dazu zu inspirieren, ihren eigenen Weg zu entdecken",

so der Fotograf, Matthias Klugsberger, welcher die Lehrling von Fill, Fischer Sports und FACC abgelichtet hat.

Ausprobieren und abchecken

Das Programm wird durch rund 40 Betrieben, Schulen und Institutionen gestaltet: Dabei wird nicht nur Informatives geboten.

„Wer will kann den Handwerksberuf auch gleich vor Ort ausprobieren, Exponate besichtigen und seine Neigungen/Interessen per Computertest abchecken lassen“,

nennt Wiesner zentrale Schwerpunkte. Mit dem schon erprobten Reportageblock, der unter berufserlebnistage-ried.at zu finden ist, kann man sich schon vorab auf die Messe vorbereiten. Weiters laufen auf einem YouTube-Kanal Videos einiger Aussteller und ein Rückblick auf Lehrlingsmessen aus der Vor-Corona-Zeit.

„Die wichtigsten Informationsmedien für die Generation Z sind digitalen Tools, hier muss man dabei sein“,

unterstreicht Wiesner. Am Zahn der Zeit zu bleiben ist für die Betriebe, die Lehrstellen anbieten unumgänglich, es herrsche nahezu ein Wettbewerb um die Jugendlichen: "Wir haben 450 offene Lehrstellen und 80 Lehrstellensuchende aktuell im Bezirk Ried. Das heißt auf jeden Lehrstellensuchenden kommen vier bis fünf offene Lehrstellen. Die Arbeitgeber, die Lehrstellen anbieten, müssen sich viel mehr anstrengen, ihren Lehrplatz an das Mädchen oder den Burschen zu bringen", so Wiesner.