Möbel restaurieren heißt wertvolles Kulturgut erhalten

Einen alten Sekretär hat der 67-Jährige mit einem einfachen, skizzenhaften Plan restauriert.
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„Die Leute sollen sich etwas herrichten lassen, es ist sonst schade darum“, sagt Möbelrestaurator Fritz Eichbauer.

ROHRBACH-BERG (alho). Vor 17 Jahren meldete der gelernte Tischlermeister Fritz Eichbauer ein eigenes Gewerbe an und widmet sich seitdem der Möbelrestauration. Der 67-Jährige bereut diesen Schritt keine Minute: „Ich habe in größeren Tischlereibetrieben gearbeitet und wollte für mich etwas finden.“ Das hat er geschafft. Sein Sohn Alexan-der hat bei ihm gelernt.

Stilvolle Arbeit, keine Serie

Fritz Eichbauers Tätigkeit trägt für ihn zum Erhalt von wertvollem Kulturgut bei: „Die Leute sollen sich etwas herrichten lassen, es ist sonst schade darum.“ Er findet seine Arbeit abwechslungsreich und vielfältig. „Auch wenn ich zehn Sessel auszubessern habe, ist letztlich jeder anders. Es ist stilvolle Arbeit, keine Serienproduktion.“

Vieles ist Handarbeit

In der Werkstatt von Fritz Eichbauer finden sich sämtliche Kleinmaschinen zur Holzbearbeitung, aber kaum große Maschinen, da die Möbelrestauration vorwiegend Handarbeit darstellt. „Anfangs war es nicht einfach, einen Kundenstock aufzubauen. Die Leute haben davon erfahren und die Kunden wurden mehr“, erinnert sich der leidenschaftliche Tischlermeister. „Inzwischen fahre ich auch bis München. Demnächst bekomme ich Möbel von Berlin. Auch in Dresden war ich schon. Bei meinem Haus habe ich ebenfalls so viel wie möglich selbst gemacht. Mit den Fens-tern habe ich begonnen, einfach alles, was man sich selbst machen kann.“ Nachdem Eichbauer 120 Jahre alte Fichtenholztüren eines Kastens bekommen hatte, zimmerte er sich nunmehr selbst einen dazu passenden Kasten. Verschiedenes Material wird für solche Arbeiten benötigt: „Ich habe verschiedene alte Möbelhölzer wie Kirsche, Nuss, Eiche. Aber auch Fichte und Tanne sind beliebte Hölzer. Vom Stil her ist das Repertoire unbegrenzt: Barock, Renaissance, Biedermeier. Für die Behandlung gibt es bei uns keine Chemie, nur Natur wie Ölwachs und Schellacke.“

Großmutters Nachtkästchen

Sollte jemand ein wurmstichiges Lieblingsmöbelstück haben, so restauriert er dieses gerne. „Natürlich gibt es dabei auch Grenzen“, sieht Eichbauer die Möglichkeiten realistisch. „Aber manchmal hat jemand ein altes Nachtkästchen von seiner Großmutter. Die Leute erzählen mir ihre Geschichten dazu. Für viele haben solche Möbelstücke oft mehr ideellen Wert als materiellen.“
Stolz zeigt er die Feinheiten: Einlegearbeiten, sogenannte Intarsien. Diese Dekorationstechnik mit unterschiedlichen Hölzern verlangen genauestes Arbeiten, umso mehr, je kleiner die verschiedenen Holzstückchen sind.

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