Preisverleihung
15. Kirchschläger-Preis für Trauerbegleitung

- Die 15. Dr. Rudolf-Kirchschläger-Preisträgerverleihung: Caritasdirektor Franz Kehrer, Bürgermeister Josef Wögerbauer, Soroptimist-Präsidentin Hildegund Nöbauer, Preisträgerin Nicole Leitenmüller, Raika-Bankstellenleiter Adolf Wiesinger und Organisator Josef Eibl.
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Preisträgerin Nicole Leitenmüller widmet sich engagiert einem neuen Schwerpunkt.
NIEDERKAPPEL (alho). Gleich zu Beginn des Festabends wies der Organisator des Kirchschlägerpreises, Josef Eibl, auf eine Besonderheit dieser Auszeichnung hin: Zwei von acht Einreichungen beschäftigten sich heuer mit dem Thema „Sterbebegleitung“. „Wer sind diese Menschen, wer ist diese Organisation, die unheilbare, schwerkranke Menschen in ihrer letzten und vielfach schwersten Lebensphase begleiten und die der gesamten Familie bis zum Tod eines Angehörigen und darüber hinaus zur Seite stehen?", fragte Eibl die Besucher und lieferte auch gleich die Antwort dafür: "Im Bezirk Rohrbach ist es das Mobile Hospiz der Caritas.“ So erging auch ein Anerkennungspreis an ebendieses Team der Caritas unter der Leitung von Margit Niederleitner. Die gesamte Mannschaft hatte eine entsprechende Trauerbegleitungsausbildung und immer wieder auch Fortbildungen dazu absolviert.
Auszeichnung für Nicole Leitenmüller
Hauptpreisträgerin war diesmal Nicole Leitenmüller – in der Jugendarbeit der Kirche und darüber hinaus im Bezirk längst keine Unbekannte mehr. Eibl nannte "Gemeinschaft" als Oberbegriff für Leitenmüller, schließlich gehörten Bereiche wie Musik, Gemeinde, Kinder und Pfarre zu ihrem Herzblut. Die Liste an Initiativen, die Leitenmüller mit Freude und Einsatz umsetzt, ist bereits eine lange, daneben noch ihr Vollzeitjob in der Diözese, in der Katholischen Jugendarbeit im Oberen Mühlviertel sowie als Referentin im Fachbereich Pfarre.
Jugend und Tod
Ein Schwerpunkt, den Eibl besonders hervorhob, war die Begleitung Leitenmüllers von Menschen, die sich auf den Tod vorbereiten müssen – und zwar insbesondere junge Leute. Ein Schwerpunkt, der sich deswegen ergeben hätte, da die Jugendleiterin im letzten Jahrzehnt selbst erstmals durch den Tod von jungen Freunden mit diesem Thema konfrontiert wurde. Eltern der Angehörigen baten sie, die Rituale und Begräbnisse zu gestalten. Das Wichtigste sei dabei laut der Preisträgerin der Mut, nur da zu sein, das Schweigen auszuhalten und nicht nur Mut in das Leben, sondern auch Mut in den Tod zu haben.
Leitsätze für Preis
Eibl wies auch auf die Leitsätze der Kirchschläger-Preisverleihung hin: Jemand solle vor den Vorhang geholt werden, der die Wurzeln unseres Zusammenseins stärkt und sich nicht scheut, Neues zu sagen und neue Wege zu gehen. „Dies gilt für Niki Leitenmüller in ganz besonderer und doch unglaublich junger Weise", so Eibl.
Die Preisträgerin selbst bezeichnet ihre Tätigkeit als ihren persönlichen Beitrag zur Gesellschaft und meint: „Für mich ist es ganz wichtig, dass dies eine sinnerfüllte Tätigkeit ist.“ Leitenmüller nannte auch einen Ausspruch von Tolstoi für sie als wesentlich: Das Gute, das du für andere tust, das tust du immer für dich selbst!
Der Mensch strebt nach Glück
Caritas-Direktor Franz Kehrer regte in seiner Festrede zum Nachdenken über Dinge an, die Menschen glücklich machen und hinterfragte dessen Dauerhaftigkeit. Immerhin lenke das Streben nach Glück verschiedene Handlungen und die Dinge anzunehmen, die nicht änderbar sind, sei der Schlüssel zu einem sinnerfüllten Leben. Kehrer betonte abschließend die Bedeutung des Miteinanders und meinte: ‚Wir‘ ist größer als ‚Ich‘!
Eine kleine Überraschung bis zum Schluss
Musikalisch begleiteten den Festabend Sigi Mittermair und David Eibl. Neben einem kurzen Rückblick auf die 15 vergangenen Jahre der Preisverleihung, stand eine kleine Überraschung auf dem Programm: Alt-Bürgermeister Rudolf Kehrer und Bürgermeister Josef Wögerbauer bedankten sich bei Josef Eibl mit einem Geschenk für seinen Einsatz.
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