Frauennetzwerk

Beratungstag für Frauen und Mädchen

Am Dienstag, 24. November, bietet das Frauennetzwerk Rohrbach von 11 bis 17 Uhr einen kostenlosen Beratungstag an. Dabei wird um Anmeldung unter 07289/6655 oder office@frauennetzwerk-rohrbach.at gebeten.

BEZIRK ROHRBACH (alho). „Die Idee zu einem Aktionstag stammt vom Frauenreferat des Landes Oberösterreich“, erklärt Jutta Müller, Geschäftsführerin des Frauennetzwerks Rohrbach. Sie weiß aus Erfahrung, dass es für viele Frauen und Mädchen oftmals eine Überwindung braucht, eine Hilfseinrichtung aufzusuchen. 

Art der Gewalt nimmt ständig zu

„Wir sind seit über 30 Jahren für Frauen und Mädchen da. Der Bedarf zeigt, wie dringend wir gerade jetzt gebraucht werden und wie dankbar Frauen und Mädchen für diese rasche, professionelle, unbürokratische, vertrauliche und kostenlose Hilfe sind“, erklärt Müller und betont: „Die Art der Gewalt nimmt ständig zu. Anfangs ist man grob im Umgang. Bei den ersten Übergriffen sollte aber schon eine Deeskalierung erfolgen. Die Zusammenarbeit mit dem Gewaltschutzzentrum Oberösterreich und den Ärzten im Bezirk gelingt hier sehr gut. Die zugewiesenen Frauen sind über die Unterstützung sehr dankbar.“

Die 51-jährige Rohrbacherin weiß, dass Krisenzeiten bestehende Schwachstellen nicht nur verstärken, sondern auch eine Vielzahl neuer Probleme und Herausforderungen mit sich bringen – in diesem speziellen Fall ist es eine Kombination aufgrund des beengten Zusammenlebens. Beispiele dafür sind Gewalt in der Familie, Existenzängste, Überforderung durch Home-Office und Home-Schooling und Sorge um die Gesundheit der Angehörigen. Müller: „ Unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen wurden in den letzten Monaten im Frauennetzwerk Rohrbach mehr als 140 Beratungen, davon 60 Gewaltberatungen durchgeführt.“

Anlaufstellen und Unterstützungsmöglichkeiten 

Eine Mitarbeiterin des Frauennetzwerks ist speziell für Legasthenie zuständig. Auch während der Home-Learningphase konnten die Bestimmungen eingehalten werden und aufgrund des Einzeltrainings durchschnittlich fünf bis sechs Kinder betreut werden. „Viele bedenken nicht, dass es vor Ort Anlaufstellen und Beratungsunterstützung in vielen Bereichen für Mädchen und Frauen gibt. Dies kann die Erziehung betreffen, Fördermöglichkeiten, Rechtliches (beispielsweise Mietverträge), Beratung nach oder bei schweren Erkrankungen – wie etwa Krebs. Auch bei Kündigungsfragen, Trennungen oder Gewalt stehen wir zur Seite. Unsere Zusammenarbeit mit vielen Dienstleistungsangeboten und Hilfseinrichtungen funktioniert sehr gut. So müssen sich die Mädchen und Frauen nicht alles selbst heraussuchen“, erklärt Müller.