Bezirk Rohrbach
Bildungskarenz eröffnet viele neue Perspektiven

- Arbeitsmarktservice-Geschäftsstellenleiterin Doris Steiner betont, den Bildungskarenz als Chance für berufliche Höherqualifizierung zu sehen.
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Die Bildungskarenz ist im Bezirk Rohrbach inzwischen sehr beliebt: 200 Personen nutzen aktuell diese Möglichkeit. Allerdings wird diese Chance nicht immer für den eigentlichen Zweck genutzt.
BEZIRK ROHRBACH. Für viele Frauen und Männer, ist die Möglichkeit eine Bildungskarenz zu nutzen interessant geworden: „Inzwischen sind bereits 200 Personen im Bezirk Rohrbach in Bildungskarenz“, weist Doris Steiner, Geschäftsstellenleiterin vom Arbeitsmarktservice (AMS) Rohrbach, auf die vielfältige Chance hin.
Freistellung zur Weiterbildung für Dienstnehmer
Immerhin ist die Bildungskarenz eine Freistellung des Dienstnehmers zur Bildung bzw. Weiterbildung in einem bestimmten Ausmaß und zugleich bleibt aber das Dienstverhältnis aufrecht. „In dieser Zeit fallen für den Dienstgeber keine Kosten an, der Dienstnehmer erhält ein 'Weiterbildungsgeld' in der gleichen Höhe wie das Arbeitslosengeld.
Kosten für die Bildung werden allerdings nicht übernommen“, macht Steiner klar und erklärt: Damit die Bildungskarenz genehmigt werden kann, bedarf es einer Vereinbarung zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer. Darüber hinaus muss die 'Anwartschaft' erfüllt sein: beispielsweise eine gewisse Zeit beim gleichen Dienstgeber beschäftigt gewesen zu sein.“
Nicht alle Betriebe sind über Bildungskarenz erfreut
AMS-Geschäftsstellenleiterin Steiner bestätigt, dass inzwischen manche Betriebe die Möglichkeit der Bildungskarenz des Arbeitnehmers skeptisch sehen, selbst wenn der Arbeitgeber durch die Vereinbarung weiß, dass die Person wieder zurück kommt. Der Betrieb rechnet grundsätzlich damit, dass der Dienstnehmer nach einem Jahr wieder zur Verfügung steht.
Bildungskarenz wird vereinzelt zweckentfremdet
„Leider wird die Bildungskarenz teilweise auch zweckentfremdet. Es ist nicht im Sinne des Erfinders, dass jemand durch Nutzung den normalen Elternkarenz auf ein Jahr verkürzen und damit erhöhtes Karenzgeld beziehen“, kritisiert Steiner und betont: „Es soll im Sinne der Mütter und Väter sein, eine Weiterbildung zu machen, die diesen im Berufsleben dient - also eine verwertbare Weiterbildung. Damit kann die Bildungskarenz für den Arbeitnehmer ein Instrument sein wie etwa eine Höherqualifizierung, eine andere Einstufung im Betrieb oder Abteilung, eine höherwertige Position oder dergleichen.“
Andere Chancen durch Bildungsteilzeit
Eine andere vorteilhafte Möglichkeit für Betrieb und Arbeitnehmer kann die Bildungsteilzeit sein. Diese wird zurzeit im Bezirk von 30 Personen in Anspruch genommen. Dabei ist der Arbeitnehmer für eine bestimmte Zeit mit einer Teilzeitbeschäftigung im Dienstverhältnis und erhält vom AMS Geld für die Fortbildung.
Steiner sagt dazu: „Dies kann für beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine Lösung sein. Wenn etwa die Auftragslage im Betrieb momentan schlecht ist, der Arbeitnehmer aber nicht gekündigt werden muss und das Dienstverhältnis aufrecht bleibt.“ Genaue Informationen zur Bildungskarenz, deren Voraussetzungen und Möglichkeiten findet man unter ams.at.





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