MS Haslach

Direktorwechsel erhitzt Gemüter der Lehrer und Eltern

Christian Tröls, Direktor der TMS Helfenberg, soll künftig auch die Leitung der Haslacher Mittelschule übernehmen. Lehrer und Eltern sind mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und wollen sich zur Wehr setzen.

HASLACH. Vor etwa drei Jahren übernahm Wolfgang Peherstorfer das Zepter an der Neuen Mittelschule Haslach, die er seitdem provisorisch leitete. "Heuer habe ich dann um den Direktorposten angesucht, um fixer Leiter der Schule zu werden", erklärt Peherstorfer. Dieses Vorhaben bringe aber einen Haken mit sich: "Wenn Wolfgang Peherstofer die Schulleitung übernehmen soll, muss seine Gattin Annemarie Peherstorfer, die am selben Standort unterrichtet, die Schule verlassen", informiert Herwig Kerschbaumer von der Bildungsdirektion. Landeslehrpersonen, die miteinander verheiratet sind, dürfen nämlich an derselben Schule im dienstlichen Verhältnis der Über- und Unterordnung nicht verwendet werden, besagt der Gesetzestext.

"Wolfgang Peherstorfer hat daraufhin seine Bewerbung als Schulleiter wieder zurückgezogen. Seine Ehefrau muss also nicht versetzt werden – einen Direktor benötigt die MS dennoch. Deshalb wurde Christian Tröls, Direktor der TMS Helfenberg, als provisorischer Leiter mit dieser Aufgabe betraut", so Kerschbaumer.

Lehrer sind verärgert

Diese Entscheidung erhitzt nun die Gemüter der Haslacher Pädagogen: "Wolfgang Peherstorfer hat die Schule bereits drei Jahre lang sehr engagiert geleitet und ist dabei immer auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen. Wir sind immer sehr gut miteinander ausgekommen und es gab nie Probleme. Jetzt soll das alles über Bord geworfen und ein neuer Direktor eingesetzt werden, der weder die Strukturen der Schule, die Kinder noch die Lehrer kennt." Sie bemängeln ebenfalls, dass Christian Tröls nur tageweise in der Haslacher Schule im Einsatz sein wird, da er auch die TMS in Helfenberg leitet. "Wir brauchen aber jemanden, der seiner Tätigkeit immer vor Ort nachgeht und den Schülern sowie uns Lehrern zur Seite steht, wie es auch in anderen Schulen der Fall ist."

Auf Unverständnis trifft auch die Tatsache, dass der Helfenberger Direktor die NMS Haslach provisorisch leiten soll: "Da könnte Wolfgang Peherstorfer seinen Posten behalten. Das macht doch keinen Unterschied, wer von den beiden die provisorische Leitung übernimmt", sagen die Pädagogen irritiert.

"Wird auf Rücken der Kinder ausgetragen"

Die Eltern der Schüler sind mit dieser Vorgehensweise ebenfalls nicht zufrieden. Die letzten eineinhalb Jahre seien für die Kinder ohnehin nicht einfach gewesen. Das Homeschooling und die Pandemie machten ihnen sehr zu schaffen. "Nun folgt dieses Theater. Und das wird auch noch auf den Rücken der Kinder ausgetragen", sagen beunruhigte Mütter und Väter. "Die Lehrer haben angekündigt, dass sie unter anderem keine Skikurse mehr arrangieren werden, wenn sich nichts ändert. Auch die Nachmittagsbetreuung wollen sie dann nicht mehr durchführen. Das wäre sowohl für die Eltern als auch für die Kinder fatal", so Peherstorfer. Die Eltern sowie auch die Pädagogen fordern aus diesem Grund eine Lösung, die für alle Beteiligten passt.

Iwa Wurzinger, Mutter eines Kindes, erwähnt außerdem: "Bei Wolfgang Peherstorfer konnten wir uns immer auf die Betreuung in der Ganztagsschule verlassen. Wir Eltern gingen unserer Arbeit nach und wussten, dass unsere Kinder auch am Nachmittag in der Schule gut aufgehoben sind. Die Haslacher Mittelschule wurde bisher geführt wie eine Familie. Doch das wird so nicht mehr möglich sein. Schon gar nicht, wenn die Stimmung so mies und aggressiv bleibt, wie sie jetzt ist."