Hochansteckende Krankheit
Ein bestätigter Masern-Fall im Bezirk Rohrbach
Ein Kind im Bezirk Rohrbach ist mit Masern infiziert, bei einem weiteren ist das Laborergebnis ausständig.
BEZIRK RORHBACH. Im Kindergarten Kleinzell gibt es einen bestätigten Masern-Fall: "Wir fahren im Kindergarten und der Krabbelstube momentan auf Notbetrieb. Das heißt, aktuell sind von 57 Kindern nur etwa zehn bis fünfzehn Kinder in Betreuung. Es gibt aber bereits Licht am Ende des Tunnels. Wir hoffen, dass wir nächste Woche wieder den Normalbetrieb aufnehmen können", verrät der Bürgermeister von Kleinzell, Klaus Falkinger.
Der Schulleiter der Volksschule Kleinzell, Ferdinand Oder, wurde von der Bezirkshauptmannschaft informiert, dass es einen Verdachtsfall an seiner Schule gibt: "Daraufhin wurde ich gebeten eine Schülerliste bekanntzugeben und auch die Namen der Lehrer zu nennen, die in der betroffenen Klasse unterrichtet haben." Laut der Bezirkshauptmannschaft steht die Laborbestätigung bei diesem Verdachtsfall noch aus. Der Schüler habe jedoch bereits Symptome. Alle Volksschüler, die nicht gegen Masern geimpft sind, sollen bis Ostern nicht am Unterricht teilnehmen. "An unserer Schule sind nur etwa neun Kinder nicht geimpft", sagt Oder.
"Hochansteckende Viruserkrankung"
"Die Mitarbeiter des Sanitätsdienstes der Bezirkshauptmannschaft mussten jene Personen ermitteln, die mit dem erkrankten Kind Kontakt hatten. Die Kontaktpersonen, die nicht vollständig geimpft sind oder keine natürliche Immunität besitzen, wurden behördlich abgesondert", verrät Bezirkshauptmann Valentin Pühringer. Jeder weitere Verdachtsfall muss laut Pühringer den Behörden gemeldet und abgeklärt werden. "Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die sehr leicht übertragbar ist. Bei nicht geimpften Personen, kommt es nach Kontakt mit einem Erkrankten in beinahe 100 Prozent der Fälle zu einer Erkrankung", sagt der Bezirkshauptmann. Deshalb werde man die Absonderungsbestimmungen streng befolgen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Komplikation mit Todesfolge
Laut der Kinderärztin Pia Neundlinger haben Kinder unter fünf Jahren und alle Personen, die an einer Immunschwäche oder anderen Grunderkrankungen leiden, ein höheres Risiko für schwere Verläufe. "Zusätzlich besteht das Risiko einer generalisierten Gehirnentzündung, bei der das Gehirn schrittweise zerfällt. Die Gefahr, daran zu erkranken, ist umso größer, je jünger das Kind zum Zeitpunkt der Infektion ist. Eine Therapie für diese Komplikation existiert nicht. Der Verlauf ist immer tödlich", sagt Neundlinger. "Die beste Vorbeugung ist die Impfung. Es handelt sich dabei um einen Lebendimpfstoff, der in Kombination mit Komponenten gegen Mumps und Röteln zur Verfügung steht. Ab dem vollendeten neunten Lebensmonat sind insgesamt zwei Impfdosen empfohlen", ergänzt die Kinderärztin.
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