Sarleinsbach
Lederwaren mit Qualität aus Reststücken
Ein langer Weg führte eine ambitionierte Handwerkerin nach einigen Einblicken in andere Berufe wieder zum Handwerk zurück. Inzwischen gestaltet die 26-Jährige qualitativ hochwertige Lederwaren aus Restbeständen.
SARLEINSBACH. Für Marlene Backfrieder war es nicht ganz einfach, zum Beruf ihrer Wünsche zu finden: Die inzwischen 26-Jährige startete nach dem Pflichtschulabschluss mit der Lehre als Friseurin und damit mit einem Beruf, der ihr Spaß machte. Allerdings musste die Sarleinsbacherin ihre Lehrausbildung im zweiten Lehrjahr durch mehrere berufsbedingt auftretende Allergien abbrechen. Backfrieder absolvierte anschließend erfolgreich eine Lehre als Einzelhandelskauffrau im Textilbereich.
Mit Entschluss zurück zum Handwerk
Einige Zeit darauf wechselte die Sarleinsbacherin den Arbeitsplatz und die Branche zwei Mal. „Ich wollte wieder ins Handwerk zurück!“, betont Backfrieder. Dieser Entschluss stand für sie fest. Über den zweiten Bildungsweg machte die ambitionierte Handwerkerin die Ausbildung zur Sattlerin, bei der sie nach zwei Jahren die Lehrabschlussprüfung machen konnte.
Nun wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit: „Seit knapp zwei Jahren habe ich meine Tätigkeit offiziell angemeldet mit der Gewerbebezeichnung 'Gürtel- und Riemenerzeugung, sowie Reparatur von Lederwaren und Taschen'“, ist die engagierte Sarleinsbacherin stolz auf ihre damit ermöglichten Wege: „Mir macht es richtig Spaß, wenn ich mich austoben kann! Ich habe mir zu Hause eine eigene Werkstatt eingerichtet. Anfangs habe ich mit der Herstellung von Gürteln begonnen. Seither hat sich viel verändert was die Genauigkeit und den Erfolg der Produkte betrifft.“
Reste von Leder lassen sich verwerten
Eine Besonderheit von Backfrieder ist die Ausgangsware für das Produkt selbst: Sie kauft von verschiedenen Betrieben Restepakete, für welche die Firmen keine Verwendung mehr haben. Darunter sind auch Sonderposten mit Fehlern wie Schnitte oder Narben in der Haut, die aber deshalb nicht schlecht sind. „Und da schaue ich, dass ich alles verwenden kann. Aus kleineren Resten mache ich entsprechend kleinere Sachen, wie Glücksbringer oder Schlüsselanhänger und anderes mehr. Einiges kann ich nur neu kaufen, etwa Gürtelriemen oder Halsbänder“, erklärt die 26-Jährige und betont ihren Grundsatz: „Mir ist am wichtigsten, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen – und diese nach Kundenwünschen, damit sie lange Freude daran haben!“
Aus Resten Neuwertiges herstellen
Nachdem die 26-Jährige Produkte nach Maß macht, entwickelt sie für jedes Produkt eine eigene individuelle Schablone. Neben den Lederprodukten gestaltet Backfrieder ebenso Taschen aus Stoffresten. Letztlich mangelt es der kreativen Frau nicht an Ideen und sie kann daher aus diesen Textilteilen, die andere wegwerfen, wieder Neues machen. Hauptsächlich kreiert Backfrieder Gürtel, Hundehalsbänder, Hundeleinen und Stofftaschen, für Firmen etwa mit Firmenlogo. Um Lederreparaturen nimmt sie sich nach Möglichkeit ebenso an.
Zu finden ist Marlene Backfrieder auf Facebook, Instagram und TikTok unter dem Namen "Miss Winston's Lederwerkstatt". Weitere Infos gibt es auch auf ihrer Homepage miss-winston-s-lederwerkstatt.myshopify.com
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