Tipps für Eltern
Rechtzeitiges Üben des Schulweges kann Leben retten

Kinder sollten den Schulweg üben und auf Gefahrenstellen aufmerksam gemacht werden. | Foto: contrastwerkstatt/Fotolia
  • Kinder sollten den Schulweg üben und auf Gefahrenstellen aufmerksam gemacht werden.
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Den Schulweg eigenständig zu bewältigen, fördert die Entwicklung, birgt aber auch Gefahren. Eltern sollten den Schulweg mit den Kindern rechtzeitig üben und erklären, worauf dabei besonders geachtet werden sollte.

Am 14. September startet das neue Schuljahr in Oberösterreich. Für Schulanfänger beginnt nicht nur ein aufregender, neuer Lebensabschnitt, sondern mit dem täglichen Beschreiten des Schulweges auch die selbstständige Teilnahme am Straßenverkehr – und damit auch unweigerlich das Risiko von Verkehrsunfällen. Eltern sollten daher den Schulweg gemeinsam mit ihren Kindern üben. Das gilt nicht nur für Schulanfänger sondern auch für ältere Kinder. Gerade in den Sommermonaten werden oft Bauarbeiten durchgeführt, die den bekannten Schulweg verändern oder eine neue Strecke noch sicherer machen.

Kinder werden oft überschätzt

In Oberösterreich wurden im Jahr 2019 bei 94 Verkehrsunfällen insgesamt 105 Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg von bzw. zur Schule teils schwer verletzt. Bei einem dieser Unfälle war sogar ein Todesopfer zu beklagen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Schulwegunfälle in Oberösterreich um 11Prozent. Im Bundesländervergleich ist Oberösterreich aber nach der Steiermark (106 Schulwegunfälle) und gleichauf mit Wien (105 Schulwegunfälle) der traurige Spitzenreiter. „Der Hauptgrund, warum es Jahr für Jahr zu Schulwegunfällen kommt, ist dass Kinder im Straßenverkehr hinsichtlich ihrer Erfahrung und ihrem Verhalten oft überschätzt werden. Aber Kinder sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Sie sehen, hören, empfinden und bewegen sich anders als Erwachsene. Sie sind impulsiv und lassen sich leicht ablenken“, so Thomas Harruk, Landesgeschäftsführer des ARBÖ Oberösterreich. Ein rücksichtsvolles Verhalten aller Verkehrsteilnehmer ist gefragt, denn Kinder kennen die Verkehrsregeln nicht oder nicht ausreichend. Gerade Schulanfänger können gefährliche Situationen meist noch nicht richtig abschätzen, weil sich die Verkehrskompetenz der Heranwachsenden noch in Entwicklung befindet und sie daher den Verkehrsraum anders als Erwachsene wahrnehmen. "Gerade im Schulumfeld ist besondere Achtsamkeit geboten“, sagt Sabine Kaulich vom KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit).

Tipps für Eltern

Üben Eltern den Schulweg mit ihren Kindern vorab und machen auf mögliche Risiken im Straßenverkehr aufmerksam, können sie aktiv zur Sicherheit der Schüler beitragen und die Kinder zu mehr Eigenverantwortung erziehen. Damit die jungen Verkehrsteilnehmer fit für den Schulweg werden, ist es wichtig, dass sich die Eltern ausreichend Zeit nehmen, und laut ARBÖ OÖ folgende Punkte beachten:

1.) Gemeinsam mit den Kindern den sichersten Weg (mit den wenigsten Straßenüberquerungen) verbindlich festlegen. Der sicherste Weg muss nicht der kürzeste sein!
2.) Gefahrenquellen wie zum Beispiel Abbieger bei Ampeln gemeinsam aufspüren. Auch wenn die Ampel „grün“ zeigt, muss sich das Kind vergewissern, dass es die Straße gefahrenlos überqueren kann. Dabei auch stets die Perspektive der Kinder berücksichtigen, insbesondere deren tiefer liegendes Blickfeld.
3.) Den Kindern vorzeigen und auch im Alltag vorleben, wie man sich richtig auf der Straße, insbesondere beim Überqueren, bei Ampeln, auf dem Zebrastreifen oder bei Ein- und Ausfahrten, verhält. Auch auf einem Zebrastreifen darf sich ein Kind nicht darauf verlassen, dass die herannahenden Autos anhalten. Daher sollten die jungen Verkehrsteilnehmer immer erst dann die Straße überqueren, wenn die Straße frei ist oder die Autolenker aus beiden Richtungen angehalten haben.
4.) Kindern muss vermittelt werden, wie wichtig es ist, aufmerksam zu bleiben. Musik hören oder am Handy spielen lenken vom Verkehrsgeschehen ab. „What’s App-en“ hat beispielsweise auf dem Schulweg nichts zu suchen.
5.) Eltern müssen auch das richtige Verhalten am Gehsteig vorzeigen. So ist es sicherer, auf der Innenseite des Gehsteigs zu gehen.
6.) Auf gute Sichtbarkeit achten, etwa mit Kinderwarnwesten, reflektierenden Schnappbänder oder Anhängern.
7.) Eltern sollen den Kindern genau erklären, warum gewisse Verkehrssituationen gefährlich sind. Beobachtetes Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer thematisieren und die Kinder auf die möglichen Folgen aufmerksam machen.
8.) Tägliches Taxiservice ist zwar von den Eltern gut gemeint, aber in Sachen Sicherheit am Schulweg oft kontraproduktiv: Dieses führt zu teils dramatischem Verkehrschaos vor der Schule. Somit schaffen Eltern oft selbst das Risiko für ihre Kinder.
9.) Kinder lernen am effektivsten durch Verstärkung und Lob des richtigen Verhaltens. Drohungen oder schimpfen verunsichern nur.

Appell an Autofahrer

„Es liegt am Engagement der Eltern, wie gut ihre Sprößlinge auf die neue Situation vorbereitet werden“, sagtt ARBÖ OÖ-Geschäftsführer Harruk fest und fügt hinzu: „für die Sicherheit der Kinder sind aber alle Verkehrsteilnehmer verantwortlich.“ Einen Appell gibt es daher auch für Autofahrer: Im Umfeld von Schulen und Kindergärten ist grundsätzlich mit angepasster Geschwindigkeit und erhöhter Aufmerksamkeit zu fahren! Um motorisierte Fahrzeuglenker auf die besonders sensible Verkehrssituation rund um Schulen aufmerksam zu machen, wurden alle oberösterreichischen Gemeinden von AUVA und KFV mit rund 2.600 Plakaten ausgestattet. Unter dem Motto „Augen auf!“ wird dazu aufgerufen, die Geschwindigkeit zu reduzieren und im Schulbereich besonders vorsichtig zu fahren. „Mit den Plakaten möchten wir alle daran erinnern, dass sie durch ihr situationsangepasstes Fahrverhalten aktiv dazu beitragen können, Unfälle und Verletzungen im Straßenverkehr zu reduzieren und die Sicherheit von Kindern am Schulweg zu erhöhen. Jeder sollte durch Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit und richtiges Verhalten die unerfahrenen Verkehrsanfänger bestmöglich schützen und ein positives Vorbild für sie sein“, appelliert Marina Pree-Candido, Direktorin der AUVA-Landesstelle Linz.

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