Gewalt
Schulen setzten Maßnahmen gegen Gewalt

- Gewalt ist ein ernstzunehmendes Problem.
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Auch im Bezirk gibt es vereinzelt Gewalt im Schulalltag. Die Schulen setzten verstärkt auf Präventivmaßnahmen.
BEZIRK (hed). „Natürlich gibt es auch bei uns ab und zu Gewalt an Schulen. Das geht von aggressivem Verhalten bis zum Mobbing. Das Ganze hält sich aber in Grenzen. In den letzten Jahren trat Mobbing über soziale Medien vermehrt auf“, so Schulqualitätsmanager Markus Gusenleitner über die Gewalthäufigkeit an Schulen im Bezirk. Laut Gusenleitner gab es im Bezirk seit 2010 sechs Suspendierungen. Zum Vergleich: Im Zentralraum werden innerhalb einer Woche sechs Jugendliche der Schule verwiesen. „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen. Viele Schulen versuchen dem aggressiven Verhalten durch soziales Lernen und Workshops dagegenzuwirken“, erklärt er.
Umgang mit Gewalt lernen
Jürgen Kapsamer wird als Betreuungslehrer an mehreren Schulen im Bezirk eingesetzt. Gewalt in der Schule begegne ihm vor allem in Form von psychischer Gewalt. Körperliche Gewalt sei eher selten. „Junge Menschen müssen den Umgang mit Gewalt sowie Gewalterfahrungen lernen. Handlungsbedarf besteht immer, wenn jemand längerfristig darunter leidet“, erläutert er. „Die wichtigste Gegenmaßnahme bei Konflikten ist es, im Gespräch die Rollen aller Beteiligten zu klären und die jeweilige Motivation anzusprechen“. Die Rolle des Täters sowie des Betroffenen falle laut Kapsamer „nicht vom Himmel“ – man nehme sie ein. „Es gibt keine 'unbeteiligten' Beobachter – diese legitimieren Gewalthandlungen“, ergänzt er. Als wichtigster Punkt zur Vorbeugung von Gewalt sieht Kapsamer das wertschätzende Zusammenarbeiten der verantwortlichen Erwachsenen, eben der Eltern und Lehrer. „Denn gewaltvolle Dynamiken halten sich nicht an Unterrichtszeiten“, so Kapsamer.
Respektvoller Umgang
Direktor Hans-Peter Indra von der Polytechnischen Schule (PTS) Rohrbach erlebt Gewalt an seiner Schule heute anders als früher, wo es eher um Rangeleien gegangen ist. „Gewalt tritt eher in Form von Mobbing auf. Vieles passiert unterschwellig“, berichtet der Schulleiter. An der PTS Rohrbach setzt man auf „Präventivmaßnahmen“. So gibt es zu Schulbeginn Kennenlerntage. Einen großen Wert legt man auf die Einbindung der Eltern. „Der wichtigste Beitrag zur Gewaltprävention ist für mich der achtsame und respektvolle Umgang im Schulalltag“, so Indra. Auf eine gute Gesprächskultur setzt man auch an der Neuen Mittelschule St. Martin. Direktor Manfred Spenlingwimmer erklärt: „Wo Gefahr besteht, braucht es Gespräche.“ Er ergänzt: „Man muss das Schulumfeld so gestalten, dass Gewalt nicht aufkommt. Wenige, aber klare und positiv formulierte Regeln und diese auch einfordern."
Zur Sache:
Beratungs- und Servicestellen bei Mobbing und Gewalt:
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ (KiJA) ist eine weisungsfreie Einrichtung des Landes OÖ, die sich für die Rechte der Kinder und Jugendlichen im gesamten Bundesland einsetzt. Junge Menschen, aber auch Erwachsene erhalten in der KiJA Hilfe und Unterstützung. Die Beratungs-Hotline: 0732/77 97 77. Mehr dazu unter kija-ooe.at.
In Notfällen ist Rat auf Draht unter der Nummer 147 rund um die Uhr erreichbar.
Mobbing- und Gewaltpräventionsstelle der KiJA OÖ
Telefon: (+43 664) 152 18 24
E-Mail: mobbingstelle.kija@A1.net
Innerhalb der Schule :
Die Schulsozialarbeit (SuSA) ist ein sozialer Dienst der Kinder- und Jugendhilfe, der sich an Schüler, Eltern und Lehrer richtet. Wenn sich familiäre Probleme auf den Schulalltag auswirken, mit auffälligem Sozialverhalten oder Integrationsproblemen sowie auch Konfliktsituationen und bei Gewalt, die von der Schule nicht gelöst werden können. Im Bezirk bietet die SUSA-Sozialarbeiterin Judith Wipplinger-Peer konkrete Hilfe und Unterstützung vor Ort in der Schule an oder nach Terminvereinbarung: 07289/8851-69431 und 0664/60072-69431.
Betreuungslehrer bieten Unterstützung für Schüler, Lehrer und Eltern innerhalb der Schule bei Verhaltensschwierigkeiten, Ängsten, Zurückgezogenheit, Verweigerung, Konflikten in der Klasse und Erziehungsproblemen.





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