Vögel mit „Rucksack“ unterwegs

Die Mönchsgrasmücken wurden mit „Geolokatoren , dass sind `kleine Rucksäcke` unter 0,5 Gramm schwer. Sie zeichnen die jeweilige Tageslänge auf und  so Auskunft, wo sich der Vogel wann aufgehalten hat. | Foto: privat
5Bilder
  • Die Mönchsgrasmücken wurden mit „Geolokatoren , dass sind `kleine Rucksäcke` unter 0,5 Gramm schwer. Sie zeichnen die jeweilige Tageslänge auf und so Auskunft, wo sich der Vogel wann aufgehalten hat.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Helmut Eder

AIGEN-SCHLÄGL (hed). „Die Mönchsgrasmücke zeigt in Österreich ein abweichendes Zugbild in die Winterquartiere“, erklärt der Ornithologe Reinhold Petz. Im Gegensatz zu anderen Arten, die für den Zug in ihre Winterquartiere entweder eine Südwest- oder Südostrichtung wählen, wandern in Österreich brütende Mönchsgrasmücken in alle Richtungen bis auf Nordost ab und haben unterschiedliche Überwinterungsgebiete.

40 Jahre Vogelstation

Schon über 40 Jahre werden in der Vogelstation in Aigen-Schlägl neben anderen Vögeln auch Mönchsgrasmücken beringt. Begonnen hat damit Emmerich Petz, der Vater von Reinhold Petz. „Durch Rückmeldungen von Vogelkundlern aus Großbritannien konnten mein Vater und ich schon jahrelang vermuten, dass die Mönchsgrasmücken den Winter nicht in Afrika, sondern in Großbritannien verbringen. Die britischen Vogelkundler hatten von uns beringte Tiere im Winter in Großbritannien beobachtet.“ Im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes der Österreichischen Vogelwarte AOC mit dem Max –Planck- Institut für Evolutionsbiologie in Plön (Deutschland) wurde Ende Mai ein Forschungsprojekt zur Untersuchung von Zugrouten österreichischer Mönchsgrasmücken gestartet, bei dem der Aigen- Schlägler Ornithologe mit dabei ist.“ Erforscht wird dabei auch wie diese Wanderungen gesteuert werden und wie stark das genetische Verhalten verankert ist“, erklärt Petz.

Internationales Forschungsteam

Dazu wurden von einem internationalen Forschungsteam, bestehend aus einem Kolumbianer, Kanadier und zwei Deutschen, zusammen mit Reinhold Petz Ende Mai in geeigneten Biotopen in geeigneten Biotopen rund um Aigen- Schlägl 30 Mönchsgrasmückenmännchen mit „Japannetzen“ (Anmerkung: verursachen bei Vögeln keine Verletzungen) gefangen, beringt, vermessen und mit „Geo- Lokatoren“ versehen und wieder freigelassen. „Geolokatoren sind ,kleine Rucksäcke' unter 0,5 Gramm schwer. Diese zeichnen die jeweilige Tageslänge auf und geben auf diese Weise Auskunft, wo sich der Vogel wann aufgehalten hat“; erklärt der Experte. Im nächsten Jahr werden diese Männchen wieder eingefangen. Dies ist leicht möglich, da die Männchen sehr brutstandorttreu sind und wieder an den gleichen Brutort zurückkehren“, weiß Petz. Der Geo-Lokator wird abgenommen und am Computer ausgelesen und der Vogel wieder freigelassen“. Das Forschungsteam erwartet für das kommende Frühjahr erste wissenschaftliche Aufschlüsse.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Rohrbach auf MeinBezirk.at/Rohrbach

Neuigkeiten aus Rohrbach als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Rohrbach auf Facebook: MeinBezirk.at/Rohrbach - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Rohrbach und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.