Weniger sagen: "I bin a Rohrbacha"
BEZIRK. "I stamm ausm Bezirk Rohrbach" hört man im Zentralraum häufiger als früher. Das belegen die Ergebnisse der Volkszählung, die nun vorliegen. Im Bezirk Rohrbach gab es den zweitgrößten Bevölkerungsrückgang in ganz Oberösterreich. 2001 lebten noch 57.811 Menschen im Bezirk. Mit Stichtag 31. Oktober 2011 waren es nur mehr 56.688. Das sind um 1123 Menschen oder 1,9 Prozent weniger. "Vor allem die ländlichen Bezirke verlieren Einwohner", bestätigt auch Landeshauptmann Josef Pühringer. Neben dem Bezirk Rohrbach verlieren auch die Bezirke Steyr und Schärding Bewohnern. Dass es in Rohrbach und Schärding mehr Geburten als Sterbefälle gab, überwogen nicht die Abwanderung in den Zentralraum und dessen Umlandbezirke. Diese profitieren. Die Landeshauptstadt Linz ist nur aufgrund der "Zuagroastn" gewachsen. "Der Zentralraum ist der Hauptprofiteur der Bevölkerungsveränderungen, da die Arbeitsplätze in der Nähe des Wohnortes liegen", stellte der Landeshauptmann fest. In den Jahren von 2001 bis 2011 gab es bereits in 163 der 444 Gemeinden Oberösterreichs Einwohnerverluste. Die meisten dieser Gemeinden lagen in "abseits vom Schuss": grenznahe Gemeinden im oberen und unteren Mühlviertel, im Bezirk Schärding oder im inneren Salzkammergut.
Unten den zehn oberösterreichischen Gemeinden mit dem prozentuell größten Bevölkerungsrückgang zwischen 2001 und 2011 finden sich gleich vier aus dem Bezirk Rohrbach: Atzesberg, St. Oswald bei Haslach, Lichtenau und Helfenberg. Atzesberg hat 68 Einwohner weniger (minus 13,1 Prozent), St. Oswald ebenfalls (minus zwölf Prozent), in Lichtenau leben 51 Menschen weniger (minus neun Prozent) und in Helfenberg 92 Menschen weniger (minus 8,7 Prozent).
Landeshauptmann Pühringer sagt dennoch: "Der ländliche Raum dar nicht vernachlässigt werden. Wir brauchen einen attraktiven ländlichen Raum und Arbeitsplätze vor Ort."
Diese Volkszählung ist die erste, die nicht mittels Fragebögen erhoben wurde. Für diese registergestützte Volkszählung wurden die Informationen aus den Verwaltungsregistern entnommen.
Die Ergebnisse der Volkszählung sind die Grundlage für Maßnahmen der öffentlichen Verwaltung, für wirtschaftliche Entscheidungen und für die Aufgaben der Wissenschaft. Auf ihrer Basis werden Steuern an Bundesländer und Gemeinden sowie Nationalratsmandate an Wahlkreise verteilt.
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