Erste Hilfe
"Wichtiger Baustein in der Persönlichkeitsbildung"

- Die Schüler waren mit Begeisterung bei der Aktion dabei.
- Foto: Mittelschule St. Martin
- hochgeladen von Nina Meißl
Wer Erste Hilfe leistet, kann Leben retten. Um auf die Bedeutung der Wiederbelebungsmaßnahmen hinzuweisen, fand am 16. Oktober der "World Restart a Heart Day" statt. Auch mehrere Schulen aus dem Bezirk waren dabei.
ST. MARTIN. "Mit den teilnehmenden Schulen versuchten wir, möglichst viele Wiederbelebungen zu trainieren", erklärt OÖ. Jugendrotkreuz-Landesleiter Franz Payrhuber. In ganz Oberösterreich übten 13.339 Schüler je mindestens zwei Minuten lang die Herzdruckmassage. Mit dabei waren auch die Mittelschulen St. Martin und Rohrbach-Berg, die BBS Rohrbach, die Europaschule Peilstein und das BG/BRG Rohrbach. In St. Martin etwa waren 160 Kinder begeistert am Üben. An der dortigen Mittelschule haben sich die Lehrkräfte schon in den Vorjahren der Aktion "Schüler retten Leben" des OÖ Jugendrotkreuz (JRK) verschrieben. Diese soll Schüler animieren, im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten. "Unsere Lehrer sind selbst darin geübt und für die Übungen jederzeit und auch spontan zu haben – wie es einem die Realität auch abverlangen könnte", sagt Manfred Spenlingwimmer, Direktor und Bezirksleiter des JRK.
"Erleben, wie anstrengend das ist"
An der Mittelschule St. Martin haben fünf Klassen das Programm über die Vormittagstunden durchlaufen. Begonnen wurde mit einer kurzen Information über die wichtigsten Notfallsituationen, um beim Herzstillstand dann direkt in die Maßnahme der Wiederbelebung einzusteigen. "Bestens ausgestattet mit Mini-Ann-Puppen durch das Rote Kreuz Rohbach konnten je zwei Schüler gemeinsam die Herzdruckmassage abwechselnd im Zwei-Minuten-Wechsel durchführen. Sie haben dabei erlebt, wie anstrengend das ist und welche Konzentration das verlangt", sagt Spenlingwimmer. Unter allen teilnehmenden Schulen wurden Preise verlost, wie eine Wiederbelebungspuppe, Übungs-Defibrillatoren und Würfel zum Erste-Hilfe-Üben.
Erste Hilfe im Unterricht verankert
Erste Hilfe spielt in der Mittelschule St. Martin auch über diesen Aktionstag hinaus eine wichtige Rolle. So ist es als Fach in der vierten Klasse fix verankert. Die Schüler erhalten dabei eine umfassende Erste-Hilfe-Ausbildung und auch die gültige Bescheinigung für den Moped- und Auto-Führerschein. "Alljährlich organisieren wir bei uns den Erste-Hilfe-Bewerb für den Bezirk Rohrbach mit rund 20 Teilnehmerteams. Die besten nehmen am Landesbewerb teil, nicht selten auch ein Team am Bundesbewerb", so der Direktor. Aktivitäten im Rahmen der Aktion "Schüler retten Leben" werden auch gelegentlich im Schulalltag für einzelne Gruppen und Klassen eingeplant, jedenfalls zwei Mal für jede Klasse pro Jahr. Mit eingespielter Musik zum richtigen Rhythmus haben die Schüler auch Spaß an der Sache. Die Theorie im Hintergrund wird mit jedem Trainingseinsatz erweitert.
Couragiertheit im Alltag
Der Schulleiter freut sich, dass die Aktion und Erste Hilfe an der Schule so gut angenommen werden: "Das kommt uns bei den kleinen Alltagsnotfällen zu Gute und erst Recht, wenn es wirklich einmal ganz ernst werden sollte. Erste Hilfe zu leisten ist nicht Wissen und Können, sondern bildet sich im Bewusstsein der jungen Menschen ab, in einer Grundeinstellung der Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Couragiertheit im Alltag und im Notfall. Es ist unter anderem ein wichtiger Baustein in der Persönlichkeitsbildung unserer Schüler, die uns neben einer fundierten Wissenvermittlung sehr wichtig ist."
Verbesserung der Wiederbelebungsrate
So appelliert auch OÖ. Jugendrotkreuz-Landesleiter Franz Payrhuber, dass Wiederbelebung langfristig "Teil des Schulunterrichts" werden muss: Wenn sich Menschen bereits in jungen Jahren Kompetenzen in Sachen Wiederbelebung aneignen, verbessert das die allgemeine Wiederbelebungsrate. In verschiedenen skandinavischen Ländern, sowie den USA oder Kanada ist Wiederbelebung seit mehr als 15 Jahren im Lehrplan der Grundschulen verankert. Laut dem Europäischen Rat für Wiederbelebung (ERC) liegt dort die Wiederbelebungsrate bei etwa 40 bis 70 Prozent. In Österreich und Deutschland liegt diese bei etwa 10 bis 20 Prozent.
Mehr Infos: www.jugendrotkreuz.at/oberösterreich






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