Leonore Gewessler im Interview
„Der Ausbau der Öffis bleibt ein Zukunftsthema der Grünen“

Im Rahmen ihrer Österreichtour unter dem Motto „Auf ein Bier mit Leonore“ traf sich MeinBezirk mit der früheren Klimaschutzministerin und nun Bundessprecherin-Kandidatin der Grünen, Leonore Gewessler, in Neufelden zu einem Gespräch.  | Foto: Helmut Eder
3Bilder
  • Im Rahmen ihrer Österreichtour unter dem Motto „Auf ein Bier mit Leonore“ traf sich MeinBezirk mit der früheren Klimaschutzministerin und nun Bundessprecherin-Kandidatin der Grünen, Leonore Gewessler, in Neufelden zu einem Gespräch.
  • Foto: Helmut Eder
  • hochgeladen von Helmut Eder

Im Rahmen ihrer Österreichtour unter dem Motto „Auf ein Bier mit Leonore“ traf sich MeinBezirk Rohrbach mit der früheren Klimaschutzministerin und nun Bundessprecherin-Kandidatin der Grünen, Leonore Gewessler, zu einem Gespräch.

NEUFELDEN, BEZIRK ROHRBACH. Leonore Gewessler machte im Rahmen ihrer Österreichtour „Auf ein Bier mit Leonore“ vergangene Woche in Neufelden Station, der erste Termin in Oberösterreich. Mit MeinBezirk Rohrbach sprach sie vor der Veranstaltung über die Mühlkreisbahn, die Bodenversiegelung, über den Ausbau der Windenergie und über Grüne Zukunftsthemen. Die Attraktivierung der Nebenbahnen und der Ausbau der Öffis sind ihr ein großes Anliegen.

MeinBezirk: Die Mühlkreisbahn in ihrer Gesamtlänge von Urfahr bis Aigen-Schlägl zu erhalten und zukunftsfit zu entwickeln, lautet das Bekenntnis aller 17 Gemeinden entlang der Bahn. Gibt es da von Ihnen Unterstützung?
Leonore Gewessler: Der Ausbau der Öffis bleibt ein Zukunftsthema der Grünen, besonders im ländlichen Raum. Dazu zählt auch die Attraktivierung der Nebenbahnen wie der Mühlkreisbahn. Wichtig dabei: eine gute Vernetzung und der Ausbau von Zubringern, dazu stehe ich. Für eine zukunftsfitte Mobilität.

Übermäßige Bodenversiegelung und Bodenverbrauch sind auch bei uns im Bezirk weiterhin ein Thema. Wie wollen Sie zukünftig dagegen ankämpfen?
Wir sind weiterhin europaweiter Spitzenreiter bei der Bodenversiegelung, mit größter Supermarktdichte und dem längsten Straßennetz. Schon unter Werner Kogler haben wir eine verbindliche Grenze festgelegt, um die Bodenversiegelung auf zweieinhalb Hektar pro Tag zu reduzieren und dies im Regierungsprogramm verankert. Der für in Oberösterreich ressortzuständige Landesrat Achleitner hat immer wieder diese Richtlinien "aufgeweicht". In der Zukunft müssen wir Leerstände besser nutzen. Dazu sind wir Lernstandserhebungen mit den Bundesländern angegangen.

Der neue Windkraft-Zonenplan für Oberösterreich sorgt auch im Mühlviertel für heftige Diskussionen und bedeutet de facto das Aus für den geplanten Mega-Windpark in Sandl. Ihr Standpunkt dazu?
Für mich unverständlich, dass Oberösterreich als Industriebundesland auf die Windenergie weitgehend verzichtet. Jedes Windrad liefert Energie, gerade im Winter. Hier wird der Naturschutz beim Masterplan ‚vorgeschoben‘ und Windkraft durch Verbotszonen grundsätzlich verboten. Niederösterreich und das Burgenland zeigen sehr gut, wie Umweltschutz und Windenergie ‚unter einen Hut gebracht werden können.‘ Der von den Grünen für Oberösterreich erstellte Masterplan wäre diesen Weg gegangen.

Nun zur Zukunft Ihrer Partei: Bei vergangenen Wahlen haben Die Grünen im urbanen Bereich eher gut abgeschnitten, im ländlichen Bereich eher schwach. Wie will man das ändern?
Ich bin in den kommenden Wochen in ganz Österreich unterwegs. Unter dem Motto „Auf ein Bier mit Leonore“ besuche ich Wirtshäuser und Gaststuben, besonders in kleineren Orten. Unser Ziel: Zuhören. Keine Reden, keine Mikrofone, keine Podiumsdiskussion. Wie eben in Neufelden. Ein erster Weg, um Grüne Themen wieder mehr zu den Menschen zu bringen. Um die Anliegen der Menschen direkt zu hören, was sie bewegt und was sie von uns erwarten. Dabei sollen mich die Gäste als Bundessprecherin-Kandidatin persönlich kennenlernen.

Auch bei jungen Wählern haben Die Grünen Aufholbedarf, oder?
Ja, mit jungen Menschen in Kontakt zu treten, wird ein weiterer Schwerpunkt. Während der Coronazeit hatten gerade diese eine schwere Zeit. Wir müssen sie wieder zurückgewinnen, durch Hinhören und ‚Hinschauen‘. Dazu wollen wir mit Experten und Jugendorganisationen zusammenarbeiten.

Auf welche Themen werden Die Grünen in Zukunft noch verstärkt setzen, neben dem Klimaschutz und Umweltthemen?
Die sogenannten Care-Tätigkeiten wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen und alten Menschen. Da werden wir unsere Standpunkte noch mehr präzisieren und einbringen. Gerade im ländlichen Bereich muss auch das Angebot der Kindergärten ausgebaut und die Öffnungszeiten verlängert werden sowie Kinderbetreuungseinrichtungen ausgebaut werden.

Und wie steht man zur Bildungspolitik?
Bildung bleibt weiterhin ein zentrales Thema der Grünen. Wir sind gegen die frühe Trennung und stehen für die gemeinsame Schule bis 14 Jahren. Das Bildungsprogramm der neuen Regierung ist ein Notstandsprogramm, das an der falschen Stelle spart, anstatt fördert und Schwächen behebt. Hier werden wir als Oppositionspartei wie in der Umwelt- und Klimapolitik aktiv unsere Stimme erheben.

Im Rahmen ihrer Österreichtour unter dem Motto „Auf ein Bier mit Leonore“ traf sich MeinBezirk mit der früheren Klimaschutzministerin und nun Bundessprecherin-Kandidatin der Grünen, Leonore Gewessler, in Neufelden zu einem Gespräch.  | Foto: Helmut Eder
Foto: Helmut Eder
Foto: Helmut Eder

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Rohrbach auf MeinBezirk.at/Rohrbach

Neuigkeiten aus Rohrbach als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Rohrbach auf Facebook: MeinBezirk Rohrbach

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.