Alles bio oder was? – Bio-Betriebe im Bezirk Rohrbach auf dem Vormarsch

Landbrauhaus Hofstetten
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BEZIRK (anh). Es klappert die alte Mühle in der Landhausbrauerei Hofstetten in St. Martin. Ja, dort klappert die hundert Jahre alte Maschine tatsächlich noch. Dann und wann. "Sie kommt, genauso wie das alte Sudhaus von 1929, für bestimmte Biere zum Einsatz", klärt Geschäftsführer Peter Krammer auf. Traditionelles eigne sich in puncto Geschmack etwa für den Honig-Hopfenbock "Sündenbock" besser. Aber auch Modernes ist in der ältesten Brauerei Österreichs, die die Krammers in fünfter Generation führen, nicht mehr wegzudenken. Das neue Sudhaus von 2016 bringe etwa eine Energieeinsparung von 50 Prozent. 800.000 Liter Bier verlassen die Privatbrauerei jährlich, der Großteil davon wird ab Hof verkauft. Mit zwölf Mitarbeitern ist sie stetig gewachsen. "Wachsen ist aber kein Hauptthema. Wir wollen eine kleine Spezialbier-Brauerei bleiben, die ehrliches Bier braut", sagt Krammer, "und Spaß am Experimentieren hat." Eines dieser Experimente war das 2012 erstmals kredenzte Mühlviertler Bio-Bier, das zu 100 Prozent aus regionalen Rohstoffen besteht. "Bio greift im wahrsten Sinne des Wortes viel tiefer", spielt Krammer auf die Bedeutung des Bodens an. Größte Herausforderungen dabei: Der Gerstenanbau, der im Mühlviertel verschwunden gewesen war, musste reaktiviert werden. Und: Es galt die Lagerung zu klären. Heute wird wieder Bio-Braugerste angebaut, Mühlviertler Hopfen und Wasser aus dem hauseigenen Brunnen kommen dazu. "Lagern durften wir das Bier in den ersten vier Jahren am Mauracherhof." Josef Eder, Geschäftsführer der Sarleinsbacher Bio-Bäckerei, sei damit gewissermaßen "Geburtshelfer" des Bio-Bieres gewesen.

"Rechnung stimmt nicht"

Eder befasst sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Bio. Ein Gespräch mit einem Imker hätte den Anstoß dafür geliefert. "Was für die Bienen nicht gut ist, kann auch für die Menschen nicht gut sein", hätte dieser gesagt. Als junger Bio-Revoluzzer meinte Eder dann: "Die Rechnung der konventionellen Landwirtschaft stimmt nicht, weil der Schaden, der angerichtet wird, nicht mit eingerechnet wird." Gemeinsam mit seiner Frau Sissy entwickelte er den Mauracherhof aus dem 17. Jahrhundert zu einer Bio-Bäckerei weiter, bei der Natur und Qualität im Fokus stehen. "Unser Boden ist das größte Kraftwerk", sagt Eder, "und die Natur ist ein wunderbarer Zeiger, wir müssen nur wissen, was sie uns zeigt." Das Besondere der Bäckerei: Keine Auszugsmehle, sondern das ganze Korn bleibt erhalten, das Mehl wird unmittelbar verbacken, lange Teigführungen. Mittlerweile beschäftigt der Betrieb 70 Mitarbeiter. Weiteres Wachstum ist aber auch hier kein Hauptthema. "Wir gehen nicht über unsere Grenzen hinaus", versichern der Inhaber und Sohn Andreas, der das Imperium übernehmen wird.

"Der negative Wind zieht bei uns vorbei"

Auch Johannes Steinmayr und Anneliese Maringer haben sich ganz dem Thema Bio verschrieben. Der 33-Jährige und die 29-Jährige übernahmen nach dem Studium einen Biohof in Niederwaldkirchen mit einem soliden Kundenstock. Puten- und Rindfleisch gibt es gegen Vorbestellung, Sirupe und andere kleine Schmankerl im Ab-Hof-Geschäft oder bei der Jausenstation Hansberg, die sie seit 2011 zusätzlich betreiben. Dass da "keine Zeit fürs Freibad" bleibt, ist klar. Trotzdem merkt man ihnen ihre Passion an: "Wir erfahren viel Wertschätzung und sind in der Region eine sehr dynamische Truppe." Ihr wichtigster Zugang ebenfalls: der Boden. "Wir wollen ihn so weitergeben, wie wir ihn erhalten haben", meint Steinmayr und ergänzt: "der negative Wind, der so in der Landwirtschaft weht, zieht an uns vorbei."

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