Polytechnische Schulen
Kein vergeudetes Jahr

Die Schüler haben die Möglichkeit, verschiedenste Berufsfelder kennenzulernen, bevor sie sich für einen Schwerpunkt entscheiden. | Foto: PTS Neufelden
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  • Die Schüler haben die Möglichkeit, verschiedenste Berufsfelder kennenzulernen, bevor sie sich für einen Schwerpunkt entscheiden.
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Die Polytechnische Schule gilt als Sprungbrett in die Berufswelt. Innerhalb eines Jahres erhalten Schüler dort unter anderem einen Einblick in die Arbeitswelt und bekommen Unterstützung beim Finden der eigenen Stärken sowie vor allem bei der Berufswahl.

BEZIRK ROHRBACH. Insgesamt zwei polytechnische Schulen gibt es derzeit im Bezirk Rohrbach: In Neufelden werden aktuell 92, in Aigen-Schlägl 43 Schüler in insgesamt neun verschiedenen Fachbereichen unterrichtet. Dass dieses Jahr kein vergeudetes ist, darin ist man sich im Bezirk und darüber hinaus einig: "Die Polytechnische Schule ist das Bindeglied zwischen schulischer und beruflicher Ausbildung", erklärt etwa Andreas Reisinger, Schulqualitätsmanager von der Bildungsregion Mühlviertel. Reinhold Petz, Direktor der PTS Aigen-Schlägl fügt an: "Die PTS ist das erste Jahr der Berufsgrundbildung und öffnet den jungen Menschen alle Tore in die berufliche Zukunft. Die Absolventen der PTS stärken die Entwicklung der gesamten Region." 

Praxisbezogener Unterricht

Einen besonderen Stellenwert hat die Berufswahl an der PTS, schließlich sei die gesamte Schulorganisation auf die Berufsvorbereitung abgestimmt, wie Heinz Peherstorfer, Direktor der PTS Neufelden, gegenüber der BezirksRundSchau betont: "Eine Kernaufgabe der Polytechnischen Schule ist es, Jugendliche auf den Eintritt in eine weiterführende duale Lehrausbildung – mit oder ohne Matura – vorzubereiten. Dazu erhalten die Schüler umfangreiche Informationen über Lehrberufe und Berufsfelder. Auch das Kennenlernen und Herausfinden von Interessen, Begabungen und Fähigkeiten ist von entscheidender Bedeutung." Laut Peherstorfer geht es bei der Berufswahl auch um eine Lebensentscheidung: "Nur wer Interesse und Freude an der Arbeit hat, kann auch erfolgreich sein." Die Entscheidung für den Beruf werde an der PTS aktiv herbeigeführt.

Drei Schwerpunkte

Das Jahr gliedert sich dabei in drei Schwerpunkte: Orientierungsphase, Berufsgrundbildung in den Fachbereichen und Lebensvorbereitung. "In der Orientierungsphase lernen die Kinder alle Branchen der Wirtschaft kennen, in dem sie in jedem Fachbereich mitarbeiten dürfen", sagt Peherstorfer, der diese Phase für besonders wichtig hält und anfügt: "Ich bin der Meinung, dass es einen großen Unterschied macht, ob man ein Berufsfeld nur in der Theorie beschrieben bekommt oder ob man praktisch mitgearbeitet hat." 

Ist die Orientierungsphase abgeschlossen, wählen die Schüler schließlich aus einem der angebotenen Fachbereiche. Die Jugendlichen können dabei "selber nach ihren Neigungen und Eignungen" auswählen, sagt auch Petz. Rund die Hälfte der Stunden, die die Schüler vor Ort verbringen, werden diese dann im Fachbereich unterrichtet. Zuletzt folgt der dritte Schwerpunkt, die Lebensvorbereitung. Darunter sind verschiedene Schwerpunkte zu verstehen, die für das weitere Leben wichtig bzw. vorteilhaft sind: Etwa der Mopedführerschein, der ECDL, Fahrsicherheitstrainings, der Finanzführerschein, Bewerbungstrainings oder Vorbereitungen auf die Lehre mit Matura. 

Fachabschlussprojekt an beiden Schulen 

An beiden Schulen wird außerdem noch eine Besonderheit angeboten: "Wir haben seit dem letzten Schuljahr ein neues Projekt: Das Fachabschlussprojekt in Kooperation mit der Wirtschaft", erklärt Reisinger. Aktuell wird dieses laut dem Schulqualitätsmanager nur im Mühlviertel angeboten. Worum es dabei geht? Peherstorfer erklärt: "Die Schüler arbeiten am Schulschluss an einem Projekt, dass sie vor Eltern und Vertretern der Wirtschaft präsentieren." Geht es nach Direktor Petz, so würde die Teilnahme am Fachabschlussprojekt den hohen Stellenwert und die Wertschätzung der PTS für die Wirtschaft zeigen. 

Entscheidungshilfe

Warum sich die Schüler selbst für das Poly entschieden haben, hat Heinz Peherstorfer die Jugendlichen in Neufelden gefragt. "Ich besuche die Polytechnische Schule Neufelden, weil ich einen Lehrberuf ergreifen möchte. Ich möchte auch gut auf die Lehre mit Matura vorbereitet werden", erzählt Hannah Eckerstorfer aus St. Peter. Ähnlich geht es auch Miriam Huemer aus Putzleinsdorf: "Ich weiß, dass ich einen Lehrberuf erlernen möchte. Ich habe aber noch keinen Plan, welcher Beruf es werden wird. In der PTS Neufelden lerne ich alle Lehrberufe kennen und kann die Tätigkeiten auch in der Praxis ausprobieren. Da kann ich mich sicher leicht für einen Beruf entscheiden."

David Wosenböck aus Pfarrkirchen gibt indes an, Mechatroniker werden zu wollen: "In der Polytechnischen Schule Neufelden werden wir bestens vorbereitet." Matthias Jell aus Neufstift will indes mit dem Werkstoff Holz arbeiten: "Ich weiß aber noch nicht, ob ich Zimmerer oder Tischlertechniker werden soll. Durch den praktischen Werkstättenunterricht an der PTS Neufelden lerne ich die verschiedenen Tätigkeiten kennen und sehe dann, was mir mehr Spaß macht. Auf die Eindrücke bei den vielen Exkursionen und Betriebsbesichtigungen freue ich mich schon sehr. Diese werde ich auch in meine Entscheidungen mit einfließen lassen."

Zur Sache

Aktuell gibt es im Bezirk in den Gemeinden Aigen-Schlägl und Neufelden eine Polytechnische Schule. Mehrere Informationen zu den Angeboten vor Ort gibt es online unter ptsaigenschlaegl.jimdofree.com und www.pts-neufelden.at

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