„Wir brauchen mehr geförderte Arbeitsplätze“

Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung in Linz, weiß wie schwierig es für viele ist einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.
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Christian Winkler (49) ist Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung

BezirksRundschau: In welcher Form haben Sie mit arbeitslosen Menschen zu tun?
Christian Winkler: Die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung ist eine kirchliche Anlaufstelle für Arbeitssuchende. Dabei heißt es für uns vor allem auftretende Probleme durch die Arbeitslosigkeit mit den Betroffenen anzugehen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass eine entsprechende Beziehung aufgebaut wird. Einzelunterstützungen von arbeitslosen Menschen in finanzieller Not sind ebenso ein wesentlicher Faktor der Hilfeleistung wie die Zusammenarbeit mit der Sozialberatung der Caritas. Es betrifft immer wieder genauso auch Personen aus dem Bezirk Rohrbach. Ebenso werden Vereine und Einrichtungen wie ALOM, die Textilwerkstatt Haslach, das Frauentrainingszentrum und das Jugendgästehaus Ulrichsberg finanziell unterstützt. Diese Einrichtungen übernehmen teilweise Aufgaben von uns in den Regionen.

Rundschau: Am 30. April ist Tag der Arbeitslosen. Was wird damit bezweckt?
Winkler: Der Tag soll in besonderer Weise für die komplexen Probleme Betroffener sensibel machen. Daher sind in verschiedenen Regionen des Landes Aktionen geplant. Wir haben heuer in Österreich Höchstzahlen an Arbeitslosen. In Rohrbach wird am Sonntag, 28. April, um 10 Uhr, ein Gottesdienst speziell zur Thematik Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen Problemen gestaltet. Durch meine Arbeit bin ich tagtäglich mit dem Leid Betroffener, ihrer Hoffnungslosigkeit und Resignation, konfrontiert.

Welche Besonderheiten gibt es Ihrer Meinung nach hinsichtlich des Arbeitsmarktes im Bezirk Rohrbach?
Winkler: Wir haben eine sehr große Stellenandrangsziffer, das heißt arbeitslos gemeldete Personen im Verhältnis zu den offenen Stellen. Diese ist besonders in den Wintermonaten extrem hoch. Aus diesem Verhältnis ergibt sich auch ein hoher Pendlerzwang. Personen, die nicht mobil sind – etwa durch Kinderbetreuung – haben kaum eine Möglichkeit für einen Arbeitsplatz. Und dabei meine ich nicht irgendeine Arbeit, sondern eine Tätigkeit, die zu der jeweiligen Person passt. Wir brauchen mehr geförderte Arbeitsplätze, gerade auch im Bezirk Rohrbach, mit dem Ziel, dass möglichst alle Menschen einen Arbeitsplatz bekommen. Ansonsten haben Langzeitarbeitslose keine Chance mehr. Wir brauchen mehr Beschäftigung, für benachteiligte Menschen auf geförderter Basis.

Zur Sache: Christian Winkler ist seit 2001 Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung in Linz, einer selbstständigen kirchenrechtlichen Stiftung, mit dem Ziel arbeitslosen Menschen zu helfen und in der Öffentlichkeit auf die komplexen Problematiken aufmerksam zu machen (Genauere Infos: www.arbeitslosenstiftung.at). Darüber hinaus hat Winkler seit sieben Jahren einen nebenberuflichen Lehrauftrag bei der Fachhochschule Sozialmanagement in Linz mit der Thematik Handlungsfeld Beschäftigung.

Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung in Linz, weiß wie schwierig es für viele ist einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.
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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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