Wissenschaft meets Pflege im Loxone Kollerschlag
"Wissenschaft trägt dazu bei, den Mangel in der Pflege zu verringern"

- v. l.: Rüdiger Keinberger, CEO Loxone Electronics; Anna Ferihumer – Geschäftsführerin der OÖ Pflege- und BetreuungsManagement GmbH; Stefan Pimmingstorfer, Leiter Fachbereich Betreuung und Pflege bei Caritas Oberösterreich beim abschließenden Talk.
- Foto: Land OÖ/Daniel Kauder
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In den kommenden Jahren wird es immer mehr Pflegepersonal brauchen. Mittels Technologie und Digitalisierung soll der Pflege zumindest eine Last genommen werden.
KOLLERSCHLAG. Die Bevölkerungsentwicklung in Oberösterreich spricht eine klare Sprache. Die Menschen im Land werden älter, der Bedarf an Pflege wird in den kommenden Jahrzehnten steigen. Der Oö. Landtag hat sich in der zweiten Ausgabe seiner Veranstaltungsreihe „Raus aus der Nebelzone“ am 24. April beim Unternehmen Loxone mit den Beiträgen der Wissenschaft zu dieser gesellschaftlichen Herausforderung beschäftigt.
„Die Erkenntnisse der Wissenschaft und davon abgeleitete Entwicklungen sind in allen Lebensbereichen Treiber des Fortschritts und der Lebensqualität, besonders in der Pflege. Wissenschaft trägt dazu bei, den drohenden Mangel an Pflegepersonal zu verringern und pflegebedürftigen Menschen genau das Maß an Unterstützung zukommen zu lassen, das sie für ein selbstbestimmtes Leben brauchen“, so Landtagspräsident Max Hiegelsberger.
Schwanger Dank KI
Lukas Fischer arbeitet an selbstlernenden Systemen, um im Prozess der In-Vitro-Fertilisation die Qualität von Embryonen zu bewerten und damit die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Schwangerschaft zu erhöhen. Dazu werden die Daten, die dem medizinischen Personal zur Verfügung stehen, um die Auswahl von Embryonen zu treffen, zum Training einer künstlichen Intelligenz verwendet. Mittels dokumentierter Fälle identifiziert der Computer die entscheidenden Parameter für einen glücklichen Ausgang und verbessert dadurch die Prognosequalität. „Mit jedem Prozent Verbesserung bei der Auswahl von Embryonen und darauffolgender gut verlaufener Schwangerschaft verringern wir die Belastung und das Leid der Betroffenen. Das ist ein höchst erstrebenswertes Forschungsziel“, erzählt Lukas Fischer.
Assistenz- und Kommunikationstechnologien
Lifetool Solutions GmbH entwickelt Assistenzsysteme für Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie stärken deren gesellschaftliche Teilhabe vor allem über Sprachunterstützung. Die von Lifetool Solutions entwickelte Integramouse, eine mit dem Mund gesteuerte Computermaus, ermöglicht ermüdungsfreies Arbeiten selbst in künstlerischen Berufen. Weitere Entwicklungen sind unter anderem das Robopet, ein künstliches Haustier für an Demenz erkrankte PatientInnen.
Die FH Oberösterreich untersucht die Ergebnisse, in erster Linie die Entlastung des Pflegepersonals, die Reduktion von Stürzen und Krankenhausaufenthalten und die Zeitersparnis für das Pflegepersonal. Robert Ritter-Kalisch, Direktor SZL Seniorenzentren Linz, ist sich sicher, dass diese Technologien sich durchsetzen werden.

- v.l.: Michael Giretzlehner, Rüdiger Keinberger, Lukas Fischer, Stefan Pimmingstorfer, Isabel Karlhuber, Max Hiegelsberger, Anna Ferihumer, Christine Haiden, Robert Ritter-Kalisch.
- Foto: Land OÖ/Daniel Kauder
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Stefan Pimmingstorfer, Leiter Fachbereich Betreuung und Pflege bei Caritas Oberösterreich, bekräftigte, dass es immer die Menschen im Blick zu behalten gilt. Technische und digitale Lösungen ermöglichen mehr Zeit für den Kontakt mit den zu pflegenden Menschen. Auch im Bereich der mobilen Pflege werden diese Anwendungen bereits verwendet, da braucht es ständige Innovationen und Forschungskooperation.
Anna Ferihumer – Geschäftsführerin der OÖ Pflege- und BetreuungsManagement GmbH führte aus, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen weiter massiv erhöhen wird: "Andere Länder wie Japan sind uns bei dieser Entwicklung voraus und zeigen, welche Phänomene bei uns Fuß fassen könnten. Dafür gilt es, zu digitalisieren und die Menschen für diese Potentiale zu begeistern."



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