Holztrommeln selbst gebaut
Erich Trautendorfer (48) baut nicht nur „Drahtesel“, sondern auch seine Trommeln aus Holz.
LEMBACH (hed). Der Lembacher Erich Trautendorfer schwärmt seit seiner Jugend für Holz. Der gelernte Tischler baute sich nicht nur ein eigenes Fahrrad aus Holz. Die BezirksRundschau berichtete. Als leidenschaftlicher Musiker und Schlagzeuger macht auch Trommeln. Mit dem Trommelbau begonnen hat er mit 25 Jahren. 30 Stück hat er mittlerweile schon gefertigt, die meisten aus Holz. Ausgestellt hat er sie in seinem Haus. „Wer Interesse hat, kann gerne bei mir vorbeischauen, ob zum Austausch von Ideen oder zum Ausprobieren“, sagt er. Grundsätzlich verwendet er die Instrumente für seine eigene Musik – er ist Schlagzeuger bei „Austrogranit“ und den „Danube Sparrows“ mit Schwerpunkt Rock n` Roll beziehungsweise Austropop.
Trommeln für Liebhaber
Verkaufen tut er seine Instrumente nur in Ausnahmefällen. „Für besondere Liebhaber“. Beim Trommelbau gibt es zwei Techniken: Die „Fassbauweise“ sowie die Methode „Scheibenbauweise“. „Bei der Scheibenbauweise verwende ich ganze Baumstämme.“ Diese werden in Scheiben geschnitten, dann wird der Kern mit der Motorsäge entfernt und der Rohling im Keller gelagert“, erzählt er. Sie müssen im Durchmesser mindestens einen halben Meter haben und ein halbes Jahr gelagert werden. „Mit der Drehbank werden sie im Form gebracht und innen eine Kesselgradung eingebracht. Anschließend werden die Bohrungen für die Beschläge durchgeführt, diese angebracht und das Fell gespannt“, erklärt er.
Fast jedes Holz taugt
Es gibt fast kein Holz, dass man nicht verwenden kann. „Fichte muss selektiert werden wegen des Harzgehalts. Da verwendet man eher ältere Hölzer“, sagt der Fachmann. Die einfachere Weise sei die Fassbauweise. Da werden Holzdauben wie bei einem Fass verwendet. „Hier ist es am Anfang wichtig, die Anzahl und Aufteilung richtig zu berechnen, eine mathematische Herausforderung also.“ Die weiteren Schritte: Verleimen der Einzelteile abrunden und der Feinschliff auf der Drehbank. Schließlich Beschläge anbringen und das Fell spannen. Das ist der gleiche Vorgang wie bei der „Scheibenbauweise“. Neben Holztrommeln hat er auch schon eine Trommel aus Stahl und einer Alufelge angefertigt. „Ich experimentiere eben gerne“, schmunzelt er. Was seine weiteren Visionen sind? „Der Bau von Marschtrommeln. Auch ein ganzes Schlagzeug habe ich in Planung. So es eben meine Freizeit erlaubt."
Zur Sache:
Bauzeit: 30 Stunden, Stahltrommeln – etwa 60 Stunden
Material: heimische Hölzer oder Exoten
Materialkosten für Standardtrommel: 150 bis 300 Euro
Kontakt: 0650/7035127 oder traut@miex.cc
• Es gibt fast kein Holz, das man nicht zum Trommelbau verwenden kann. „Fichte muss selektiert werden wegen des Harzgehalts. Da verwendet man eher ältere Hölzer“, sagt der Fachmann.
• Neben Holztrommeln hat Trautendorfer auch schon eine Trommel aus Stahl und einer Alufelge angefertigt.
• Trautendorfer hat schon mehr als 30 Trommeln gebaut.
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