Bezirk soll besser mit Strom versorgt werden

Eine Starkstromleitung soll durch den Bezirk führen. | Foto: panthermedia.net/Fink
  • Eine Starkstromleitung soll durch den Bezirk führen.
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BEZIRK (hed, bayr). „Eine gesicherte Energieversorgung ist die Basis für die wirtschaftliche Weiterentwicklung für die Region“, sagt Walter Wöss, Koordinator der Facharbeitsgruppe des Landes Oberösterreich im Zusammenhang mit der geplanten 110 kV-Leitung durch den Bezirk. Diese soll von Freistadt über das Umspannwerk Langbruck bei Bad Leonfelden in den Bezirk Rohrbach führen.

Instabile Versorgung

Das Projekt mit möglichen Trassenvarianten wurde kürzlich bei einer Regionskonferenz in Bad Leonfelden präsentiert. Die BezirksRundschau Rohrbach hat online darüber berichtet. Grundsätzlich stehen zwei, an manchen Stellen auch drei, Korridor-Varianten zur Diskussion. Dass eine gesicherte Stromversorgung im Bezirk derzeit nicht gegeben ist, erklärt Wolfgang Denk von der Energie AG: „Derzeit wird der Bezirk einseitig über eine 110 kV-Leitung, die vom Kraftwerk Niederranna nach Rohrbach führt, versorgt. Kommt es hier zu Ausfällen, sind Abschaltungen notwendig. Die Folge sind größere, regionale Stromausfälle. Die geplante Leitung ist ,ein Lückenschluss' und die Region kann dann von zwei Seiten her versorgt werden“.

Stromnetz-Masterplan

Die neue Leitung von Bad Leonfelden nach Rohrbach ist ein Teil des Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026. Das Projekt sei übrigens das erste im Strombereich, das nach neuem Leitfaden für Planungsprozesse umgesetzt wird, informiert Walter Wöss: „Das Projekt soll in einem offenen Prozess geplant werden, nicht im ,stillen Kämmerlein'. Wir setzen auf volle Transparenz zu jedem Zeitpunkt – das beginnt schon bei der Trassensuche.“

Erdkabel nur in der Stadt

Dabei sind die Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und Landschaftsbeeinträchtigungen wichtige Auswahlkriterien. Grundsätzlich seien beim aktuellen Projekt Freileitungen vorgesehen. Erdkabel sind im österreichischen Stromnetz für verbaute Siedlungsbereiche und für Städte vorgesehen – dort wo es keine andere Möglichkeit gebe, erfährt man von der Energie AG. „Als Prämisse gelte: Alles was verbaut ist, wird verkabelt, im Überland werden Freileitungen errichtet“, erklärt Wolfgang Denk von der Energie AG. Diese Tatsache kritisiert Ahorns Bürgermeister Josef Hintenberger. "In der Stadt sind Erdkabel selbstverständlich. Wir sehen nicht ein, dass der ländliche Raum beim Leitungsbau benachteiligt werden soll.“*

Erdkabel bringt Stromverlust

Der Hauptgrund für Freileitungen: Erdkabel seien zwei- bis dreifach teurer. Außerdem komme es bei Erdkabeln zu Stromverlust und gefährlichen Überspannungen. „Rechnet man auch noch die längere Haltbarkeit von Freilandleitungen dazu, wird die Sache noch teurer“, sagt Denk. Walter Wöss ergänzt: „Die Art der Bewertung: ,Freilandleitung- gefällt mir nicht' ermöglicht keine sachliche Disskussion. Gerade auch im Hinblick auf die zunehmende Einspeisung von erneuerbarer Energie ist es notwendig, dass das Netz ausgebaut wird, um die regionale Versorgung zu garantieren.“

Sorgen einbringen

Umweltanwalt Martin Donat sagt zum geplanten Projekt: „Ich finde das Gesamtprojekt für die Grundversorgung sinnvoll. Entsprechende Naturschutzräume, das Landschaftsbild des Mühlviertels und Naturschutzaspekte wie Vogelzug müssen aber entsprechend berücksichtigt werden.“ Wichtig ist ihm, dass sich die Gemeinden und Bürger schon von Anfang an aktiv am Prozess beteiligen und Sorgen sowie Einwände auch schriftlich einbringen.

*) Mehr zu den Widerständen, die sich derzeit gegen die Freileitung formieren, lesen Sie hier.

Zur Sache:

Ein Plan mit möglichen Trassenvarianten sowie die alle Unterlagen zum Projekt einschließlich Projektablauf sind auf https://www.land-oberoesterreich.gv.at/187716.htm
einsehbar. Eventulle Einwände können beim eigenen Gemeindeamt und /oder direkt bei Johann Ecker (Moderator Beteiligungsprozess), E-Mail: johann.ecker@buero-ecker.at und
Walter Wöss (Koordinator der Facharbeitsgruppe des Landes O.Ö.), E-Mail: walter.woess@ooe.gv.at eingebracht werden.

• Einwände können bei den Gemeindeämtern gemeldet werden.
• Die Gemeinderäte von Ahorn und Helfenberg haben die Resolution „110 kV-Starkstromleitung“ verabschiedet. Schon bald soll es eine Bürgerversammlung zum Thema geben.

• Die Interessensgemeinschaft "Landschaftsschutz Mühlviertel" ist aktiv. Sie will die Forderung nach einem Erdkabel beim Netzbetreiber durchbringen.

• Für Dominik Revertera wird es Zeit, dass leere Floskeln wie „Innovation-Leader Oberösterreich“ oder "OÖ – das Land der Möglichkeiten" mit Leben gefüllt werden: „Der Zeitpunkt passt, die Gegend passt, wo, wenn nicht hier und jetzt!“

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