Genehmigung erteilt
Ausbau der Salzburger Mönchsberggarage startet heuer
Jahrelange Verhandlungen sind nun vorbei, die Entscheidung ist gefallen: das Landesverwaltungsgericht hat die Beschwerde gegen die Naturschutz-Genehmigung abgewiesen. Der umstrittenen Erweiterung der Mönchsberggarage in der Stadt Salzburg steht jetzt nichts mehr im Weg. Der Ausbau der Parkgarage soll im Nonntal mit der Errichtung eines Baustollens beginnen. Kritik gibt es von verschiedenen Seiten.
SALZBURG. Die ersten Überlegungen bezüglich einer Erweiterung der Mönchsberggarage stammen noch aus den Jahren 1995/96. Im Jahr 2011 wurden konkrete Pläne bekannt, die öffentlich vorgestellt worden sind. Seit heute ist die Erweiterung der Mönchsberggarage amtlich: Zukünftig werden in der Mönchsberggarage mehr Stellplätze bereitgestellt.
"Die Erweiterung der Mönchsberggarage ist ein wichtiges Puzzleteil in der Mobilitätsplanung der Stadt Salzburg. Mit dem Ausbau schaffen wir mehr Platz in der Innenstadt und an Spitzentagen, davon bin ich überzeugt, können lästige Staus und der daraus resultierende Parkdruck auf Wohngebiete vermindert werden." Harald Preuner
Die geschätzte Gesamtbauzeit beträgt rund 22 Monate. Die ersten Bauarbeiten dazu sollen schon ab Mitte des Jahres 2022 stattfinden. Zukünftig werden dann mehr Parkplätze geschaffen. Die Erweiterung der Altstadtgarage soll die Verkehrsinfrastruktur in Salzburg optimieren, wie es seitens der Salzburger Parkgargen Gesellschaft m.b.H.. in einer aktuellen Pressemitteilung heißt.
Mehr Autos im Berg, weniger in der Stadt
Angedacht ist, dass durch die zusätzlichen Stellplätze in der Parkgarage, der Parkplatzsuchverkehr in der Innenstadt der Vergangenheit angehören soll. Doch nicht jeder sieht das so: "Es wurde versprochen, dass als Ausgleich für die neuen Stellplätze in der erweiterten Mönchsberggarage Parkplätze in der Innenstadt reduziert werden, weil eine größere Garage sonst mehr Verkehr anzieht", sagt Neos-Gemeinderat Lukas Rößlhuber, angesichts der Erweiterung der Mönchsberggarage.
Er bemängelt: "Aber derzeit heißt es, dass nur einige wenige sichtbare Parkplätze im Kaiviertel und sonst nur Innenhof-Stellplätze in den Berg verschwinden." Auch Umwelt- und Baustadträtin Martina Berthold sieht das Projekt kritisch. "Die Parkgaragen-Gesellschaft selbst geht inzwischen von Kosten von über 34 Millionen Euro aus – und das für nur 650 zusätzliche Parkplätze! Ein Parkplatz würde damit mehr als 50.000 Euro kosten. Dabei sind die dramatischen Preissteigerungen der letzten Jahre und Monate in dieser Rechnung noch gar nicht berücksichtigt."
"Der Ausbau der Mönchsberggarage ist nicht nur klimapolitisch völlig daneben – das Projekt ist auch wirtschaftlich absurd" Martina Berthold
Naturschutzgebiet am Krauthügel kommt
Als temporäre Zwischendeponie für den Aushub wurde der Krauthügel gewählt. Dieser Platz wurde aufgrund der Verkehrs- und Platzgegebenheiten ausgewählt, was gerade Naturschützern missfällt.
Nach Abschluss der temporären Bauarbeiten soll am Krauthügel ein Naturschutzgebiet entstehen. Insgesamt sollen 106 Auflagen und Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt werden. Damit will man neuen Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten schaffen. "Alle baulichen Einrichtungen werden nach Bauabschluss wieder zu 100% rückgebildet. Die Wiese wird wieder in den Zustand gebracht, in dem sie vor Baubeginn war", liest man auf der Webseite "moenchsberg.info".
"Für uns ist der Ausbau der Mönchsberggarage, der vor bald 5 Jahren von einer großen Mehrheit im Gemeinderat beschlossen wurde, nach wie vor ein unverzichtbarer Schritt zu einer Attraktivierung unserer Salzburger Altstadt." Wolfgang Mayer
Telefonhotline für Fragen eingerichtet
Während der gesamten Bauzeit soll eine geplante Telefonhotline für etwaige Fragen zur Verfügung stehen. Hier sollen sich die Bürger direkt informieren können. Auch wird ein Ombudsmann bestellt. Während der Bauzeit soll die bestehende Garage benutzbar bleiben.
Mehr Infos zum Projekt auf der Seite: www.moenchsberg.info
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