Stadtverein
Austria Salzburg setzt auf hohe Sicherheit und Solidarität der Fans
Der Fußballverein Austria Salzburg trotzt mit einem umfassenden Präventionskonzept und der Solidarität seiner Anhänger der Coronasituation.
SALZBURG. Geisterspiele, leere Tribünen, keine Emotionen im Stadion – dieser Gedanke sorgt derzeit bei jedem Sportfan für Sorgenfalten. Bei der Salzburger Austria, die wie kein anderer Verein in Salzburg von den Fans und durch die Fans lebt, gilt dies besonders. Schnell war man sich im Austria-Vorstand einig: "Wir wollen keine Geisterspiele, die Sicherheit unserer Fans muss jedoch oberste Priorität haben."
Abstände, Fiebermessen, Maske und Online-Tickets
Von dieser Prämisse ausgehend stellte der Verein unter der Federführung von Vorstandsmitglied und "Covid-19-Beauftragtem" Max Eichbauer vor Saisonstart ein umfassendes Corona-Präventionskonzept auf die Beine. "Das beginnt bei Bodenmarkierungen und Fiebermessen und geht bis zum Bereitstellen von Desinfektionsmitteln, Abständen zwischen den Sitzen und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Um die Sicherheit zusätzlich zu erhöhen, müssen unsere Fans die Maske auch während des Spiels auf ihrem Platz tragen", erklärt Eichbauer. Zudem werde der Ticketverkauf großteils online abgewickelt und das Stadion früher geöffnet. "Dadurch kommt es zu keinen Ansammlungen bei den Eingängen", ergänzt der 29-Jährige.
Der Großteil der bei den Spielen erlaubten Zuschauer entfällt auf die Dauerkarten-Besitzer. "Tagesgäste müssen beim Kauf ihre Kontaktdaten hinterlassen, von unseren Abo-Besitzern haben wir diese ohnehin", schildert Eichbauer, der auch einräumt, dass man bei dem sehr sensiblen Thema Datenschutz auch viel mit den Leuten gesprochen habe. "Der Schutz der eigenen Daten ist generell ein Riesenthema, nicht nur im Sport."
Fans tragen die Maßnahmen mit
Ob er vor dem ersten Heimspiel Anfang August ruhig geschlafen habe? "Ich war natürlich angespannt, ob alles klappt. Aber die ersten Spiele haben gezeigt: Alle halten sich vorbildlich daran. Wir haben auch mit den Fanclubs im Vorfeld Gespräche geführt und jedem ist klar, worum es geht. Letztendlich gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder halten sich alle an die Maßnahmen oder wir haben Geisterspiele. Und das will wirklich keiner", so das Austria-Vorstandsmitglied. Für die wirtschaftliche Situation des Stadtvereins wären Spiele ohne Fans freilich ein zusätzlicher Schlag.
Wie groß der Zusammenhalt der Fans mit ihrem Verein ist, habe sich im Frühjahr auch dadurch gezeigt, dass kein einziger der Dauerkarten-Besitzer sein Geld zurückgefordert hat. "Das ist in Zeiten, wo viele in Kurzarbeit sind oder ihren Job verloren haben, nicht selbstverständlich. Aber die Austria hält eben auch in schwierigen Zeiten zusammen", so Eichbauer.
Große Solidarität der Fans mit ihrem Verein
Statt den Kopf in den Sand zu stecken, ist man bei der Austria auch während des Lockdown im Frühjahr kreativ geworden.
Bei virtuellen Heimspielen konnten die Austrianer Eintrittskarten kaufen und den Verein so finanziell unterstützen. "Ein besonderes Fußballschmankerl war die Rückkehr ins alte Lehener Stadion. Für dieses virtuelle Heimspiel haben wir über 31.000 Tickets verkauft und damit nicht nur den Besucherrekord im Stadion Lehen, sondern auch den im Bundesland Salzburg übertroffen", sagt Eichbauer. Für die Herbstsaison hofft Eichbauer freilich, dass weiterhin alles klappt und "wir dann im Frühjahr vor mehr Fans spielen können. Aber eines steht fest: Selbst wenn wir Geisterspiele haben, die Austria wird es trotzdem immer geben."
Während des Lockdown sprach die Curva Viola auf einem Spruchband einen Dank an alle Helfer in der Corona-Situation aus
Mehr zu den virtuellen Heimspielen im Frühjahr von Austria Salzburg lesen Sie hier
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