Auinger
Neuer SPÖ-Stadtparteichef will Bürgermeistersessel zurückerobern
Zur Halbzeit der aktuellen Funktionsperiode stellt die Stadt-SPÖ die ersten Weichen für die Gemeinderatswahl 2024. Bei der Bezirkskonferenz am Donnerstagabend, 14. Oktober, wurde Vizebürgermeister Bernhard Auinger mit 91 Prozent zum neuen Stadtparteichef gewählt.
SALZBURG. Das Ziel der Sozialdemokraten für die Gemeinderatswahl im Frühjahr 2024 sei klar: Man wolle die Nummer eins in der Stadt werden und den Bürgermeistersessel zurückerobern. "Wir wollen wieder zurück zu den großen Wahlerfolgen der SPÖ in Salzburg, die Stadt braucht einen knallroten Bürgermeister", formulierte Auinger am Donnerstagabend bei der Bezirkskonferenz im Living Room die Zielvorgabe.
Stadt-SPÖ stellt sich breiter auf
Mit 91 Prozent Zustimmung wurde er zum neuen Stadtparteichef gewählt und löste damit Michael Wanner ab, der diese Funktion acht Jahre ausführte. Wanner selbst wird weiterhin im Bezirksvorstand der Stadt-SPÖ vertreten sein.
"Mit Michael Wanner verbindet mich eine enge Zusammenarbeit, er hat es geschafft, die Partei trotz aller Krisen und Herausforderungen der letzten Jahre zu einen", so Auinger über seinen Parteikollegen.
Um sich herum bildet Auinger ein 20-köpfiges Vorstands-Team, im Präsidium gibt es mit Anja Hagenauer, Sebastian Lankes, Michaela Fischer, Tarik Mete, Hannelore Schmidt und Josef Weilhartner sechs Stellvertreter. Die breitere Aufstellung sei auch eine Reaktion auf das schlechte Abschneiden bei der Gemeinderatswahl 2019.
"Ich sehe mich nicht als Einzelkämpfer, ich halte nicht viel davon, wenn alles nur auf den Schultern einer einzelnen Person lastet. Wir wollen uns breiter aufstellen und verstärkter in die Stadtteile gehen", sagt Auinger.
Das neue Team soll die Breite der Gesellschaft abdecken. "Es sind Menschen aus allen Generationen und Berufssparten mit dabei, wir sind vielfältiger, jünger und weiblicher geworden", so Auinger.
Eines der neuen Gesichter ist die 26-jährige Studentin und Mutter Sade Soyoye. Sie wolle vor allem die Anliegen und Interessen der jüngeren Bevölkerung vertreten.
"Man hat in letzter Zeit leider den Eindruck bekommen, dass junge Menschen mehr und mehr aus der Stadt gedrängt werden. Es braucht hier entsprechende Signale an die Jugend", sagt die Studentin der Rechtswissenschaften.
Soyoye, die seit 2021 Vorsitzende der Jusos in der Stadt Salzburg ist, will sich für leistbare Öffis, konsumfreie Zonen und den Klimaschutz einsetzen.
Auinger selbst ortet einen "gewissen Aufwind für die Sozialdemokratie. Themen wie Chancengleichheit und Gerechtigkeit sind für viele Menschen wieder mehr in den Fokus gerückt. Das hat nicht zuletzt auch das Wahlergebnis bei unseren deutschen Nachbarn gezeigt."
Punkten bei der kommenden Wahl will er mit den "klassischen" sozialdemokratischen Themen: leistbares Wohnen, der Ausbau der Kinderbetreuung und die Pflege stehen ganz oben auf der Agenda. "Wir werden leistbares Wohnen nur dann umsetzen können, wenn die Stadt aktive Bodenpolitik betreibt und wieder eigene Wohnungen baut. Auch werden wir nicht drumherum kommen, dichter und höher zu bauen und zwar in allen Stadtteilen."
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