Art is a doctor – Salzburger Festspiele helfen Kinderseelen. Nachweislich.

"Kunst ist Medizin": Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, Projektleiter und Primar Leonhard Thun-Hohenstein und Musikwissenschaftlerin Katarzyna Grebosz-Haring. | Foto: Angelika Pehab
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SALZBURG (ap). Wenn Kinderseelen weinen, dann ist gezielte Hilfe unabdingbar. Wenn diese Hilfe "Kunst" heißt, die messbar den inneren Stress senkt und auch die Persönlichkeit sowie den Selbstwert der psychisch erkrankten Kinder und Jugendlichen stärkt, dann ist das in den Augen von Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler absolut förderungswürdig. "Meine Freude war groß, als Cecilia Bartoli und ich nach einem Galakonzert 110.000 Euro an die Kinderseelenhilfe übergeben konnten", erinnert sich Rabl-Stadler. Mit dieser Unterstützung kann Pro Mente Mitbegründer Leonhard Thun-Hohenstein nicht nur für drei Jahre eine zusätzliche Therapeutin anstellen, sondern auch die Pilotstudie „Art is a Doctor“ durchführen, die erstmals die positive Wirkung von Kunst auf den Körper bestätigt.

Geringere Stresshormonwerte

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Katarzyna Grebosz-Haring wurden Workshops durchgeführt und Auswirkungen subjektiv via Fragebogen und objektiv mittels Cortisolspiegel ausgewertet. Die Teilnehmer der Studie haben sich versucht in textilem Design, im Schauspiel, in Clownerie, im Musikhören und im Chorsingen – alle Teilnehmer zeigten nach der kreativen Betätigung geringere Werte des Stresshormons Cortisol und damit verbunden einen positiven Trend in der subjektiv wahrgenommenen Laune. "Cortisol kann im Speichel gemessen werden. Das erspart Blutuntersuchungen und die Kontrolle kann öfter durchgeführt werden", weiß Grebosz-Haring, die ihre Ergebnisse in den nächsten Tagen auch in Boston präsentiert.

Aus eigenem Antrieb

Jedes fünfte Kind in Salzburg leidet an einer psychischen Krankheit. Damit einher gehen häufig Antriebslosigkeit, die Kreativität ist eingeschränkt. "Die anfängliche Skepsis während unserer Aktivitäten wandelte sich in begeisterte Mitwirkung und Euphorie der Kinder und Jugendlichen. Die subjektive Befindlichkeit – gemessen mittels Fragebögen – unterstützt empirisch die beobachteten Reaktionen. Die Studienergebnisse zeigen, dass der Körper auf die Ausübung von Kunst wie zum Beispiel Chorsingen mit hormoneller Stressreduktion reagiert", zeigt sich der Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Projektleiter Thun-Hohenstein begeistert.

ZUR SACHE

Details aus der Studie: Musikhören und Singen
Die Studie untersuchte auch erstmals den Einfluss von Musik auf Kinder und Jugendliche. In einem ersten Versuch haben die Teilnehmer einmalig 45 Minuten entweder selbst gesungen oder Musik gehört. Vor und nach der kreativen Betätigung wurden Fragebögen zum psychischen Befinden ausgefüllt und Speichelproben entnommen, um den Stresshormon-Wert zu ermitteln.
Die Singgruppe weist eine deutliche Verbesserung der psychischen Befindlichkeit auf – sie zeigte eine abfallende Tendenz des Cortisolwertes und eine Verbesserung der Stimmungslage sowie der Wachheit. Die Gruppe, die Musik hörte, zeigte in der Dimension „innere Ruhe und Wachheit“ bessere Werte an. In einem zweiten Versuch haben die Teilnehmer über fünf Tage hinweg täglich 45 Minuten Musik gehört oder selbst im Chor gesungen. Die Singgruppe zeigte im Vergleich zur Musikgruppe eine bedeutende kontinuierliche Absenkung der Cortisolwerte. Dagegen erreichte die Musikgruppe im Vergleich zur Singgruppe einen höheren Wert der inneren Ruhe.

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