Druckkammerzentrum Salzburg
Erste Hilfe bei einem Tauchunfall

- Vor allem in der Notfallmedizin kommt die Druckkammer zum Einsatz, wie bei Tauchunfällen, bei denen eine schnelle und gezielte medizinische Versorgung entscheidend.
- Foto: Symbolbild: Pixabay
- hochgeladen von Daniel Schrofner
Bei Tauchunfällen ist eine schnelle und gezielte medizinische Versorgung entscheidend. Bei einem zu raschen Notaufstieg bilden sich Mikroblasen überall im Körper und können große gesundheitliche Probleme im Gehirn oder in den kleinsten Gefäßen verursachen. Mit der Druckkammer im Druckkammerzentrum Salzburg kann man diese lebensbedrohlichen Notfälle schnell und effektiv behandeln.
SALZBURG. "Mit der Druckkammer kann ich jedes Gas lösen", erklärt Marcus Mairinger, ärztliche Leiter des Druckkammerzentrums Salzburg. Vor allem in der Notfallmedizin kommt die Druckkammer zum Einsatz, wie bei Tauchunfällen, bei denen eine schnelle und gezielte medizinische Versorgung entscheidend. Die meisten Taucher atmen mit Pressluft und wenn sie unter Wasser Probleme bekommen und ein Notaufstieg nötig ist, kann es schnell zu gesundheitlichen Problemen kommen.
"Denn wenn die Person an der Wasseroberfläche ankommt, löst sich Gas und perlt überall im Körper aus, es entstehen sogenannte Mikroblasen. Diese führen zu großen Problemen im Gehirn oder in den kleinsten Gefäßen. Es kann auch unter anderem zu Gefühlsstörungen kommen",
erläutert Mairinger. Wenn dies passiert, ist schnelles Handeln wichtig.
Situation unter Wasser in der Druckkammer simulieren
Innerhalb von vier Stunden sollte die Person in die Druckkammer gebracht werden. Zuerst muss aber ein Spiral-CT in den Salzburger Landeskliniken gemacht werden, um innere Verletzungen wie einen Lungenriss auszuschließen. Erst dann wird die verletzte Person ins Druckkammerzentrum gebracht.
"In der Druckkammer simulieren wir den Aufstieg nach. Der Patient kommt in die Kammer und wir gehen mit dem Druck auf 2,8 Bar, also 28 Meter Wassertiefe. Wir führen ihn in die Situation unter Wasser zurück und beginnen dann sukzessive mit dem Aufstieg, um die Blasen im Körper wieder wegzubringen",
so der ärztliche Leiter. Die Behandlung dauert sechs Stunden und muss in den folgenden Tagen wiederholt werden, um wirklich alle Gase aufzulösen. Meist verschwinden alle aufgetretenen Symptome, aber nicht immer, wie Mairinger erklärt.
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