Sparte IC
Politikberater Thomas Hofer über Wirtschaft und Krise
Der Wirtschaft und den Betrieben kommt eine zentrale Aufgabe in der Überwindung der Krisen zu, sagt Politikberater Thomas Hofer: "Die Politik kann Gesetze erstellen und die Rahmenbedingungen ändern, aber die Innovationen auf den Weg bringen, das kann nur die Wirtschaft."
SALZBURG. Die Sparte Information und Consulting (IC) der Wirtschaftskammer Salzburg feierte im Kavalierhaus Klessheim das 20-jährige Bestehen. Als Keynote-Speaker war Politikberater Thomas Hofer geladen. Er sprach unter dem Titel "Zukunftsperspektiven statt Polit-Tristesse" über positive Beiträge der Wirtschaft, um die Krise zu überwinden.
Fakten positiv aufladen
Der Wirtschaft und vor allem der Sparte Information und Consulting und ihren Mitgliedsbetrieben komme dabei eine zentrale Rolle zu, so Hofer. "Wir müssen dieser hochemotionalisierten, kommunikativen Welt etwas entgegensetzen und entemotionalisieren. Wir müssen versuchen, Fakten entgegenzusetzen und diese positiv aufzuladen", so Hofer.
"Lieber Hoffnung wecken als Angst schüren"
Das sei vor allem auch für die Spartenmitglieder essentiell, denn: "Angst ist bei den Kunden leichter zu schüren, als Hoffnung zu wecken", sagt Hofer, der der Wirtschaft auch viel Lösungskompetenz in Krisenzeiten zugesteht: "Nehmen wir die Energiewende; Natürlich kann die Politik Gesetze erstellen und die Rahmenbedingungen ändern, aber die Innovationen auf den Weg bringen, das kann nur die Wirtschaft."
"Wir müssen unseren eigenen Lösungskräften vertrauen."
Politikberater Thomas Hofer
"Politik ist permanent im Krisenmodus"
Auf die Politik blickend sagt der Berater: "Der politische Betrieb in Österreich ist permanent im Krisenmodus." Als Beispiele führt er an, dass Österreich ein Jahr gebraucht habe, den Bundespräsidenten zu wählen, er führt Ibiza an diverse Neuwahlen, die Flüchtlingswelle 2015, Corona und den Krieg in der Ukraine.
"Politik surft auf den Themen"
"Ein strategisch langfristiger Blick ist daher seit vielen Jahren unmöglich. Die Politiker surfen auf den Themen, die daherkommen und müssen sich von diesen Ereignissen mitnehmen lassen", so Hofer. Dazu bemerke er die Tendenz, dass Umfrageergebnisse zur Handlungsanleitung werden, was die langfristige Ausrichtung der politischen Ziele noch einmal hemme, so der Experte.
Umgang mit Zahlen und Daten
Der Bevölkerung schreibt Hofer eine "Emokratisierung" zu, in der nicht Fakten und Sachlichkeit, sondern Emotionen und Stimmungsbilder entscheidend seien. "Selbst wenn es Zahlen, Daten und Fakten gibt, werden diese noch beliebig gedreht und interpretiert", so Hofer.
Verbindendes finden und kommunizieren
Der Wirtschaft und den Unternehmen komme daher die Aufgabe zu, ihren Fokus auf Stabilität zu legen, Verbindendes zu finden und das zu kommunizieren, außerdem Bilder zu verwenden, um Fakten positiv aufzuladen, so Hofer.
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