Terrorprozess
Jugendlicher erhält wegen IS Propaganda 18 Monate
Am Landesgericht fand gestern ein Prozess wegen der Verbreitung terroristischer Inhalte statt. Der angeklagte 16-Jährige soll Propaganda des Islamischen Staates (IS) geteilt haben. Auch die Verbreitung von Splitterbomben-Bauplänen wird ihm vorgeworfen.
SALZBURG. 18 Monate erhielt gestern ein 16-jähriger in Salzburg geborener Tschetschene wegen der Verbreitung terroristischer Inhalte. Der Angeklagte hat das Urteil akzeptiert. Die Staatsanwaltschaft überlegt noch, ob sie eine Berufung einlegen soll. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.
Anklage wegen Terrorismus
Am Salzburger Landesgericht gab es am Mittwoch, den 9. November einen Prozess bezüglich den Delikten der Verbreitung terroristischer Inhalte und dem Begehen einer terroristischen Straftat. Angeklagt ist ein 16-jähriger Salzburger aus Tschetschenien, der auch hier zur Schule geht. Er sitzt seit 28. Juni 2022 in U-Haft. Dass man seinen extremistischen Eifer durchaus ernst nehme, zeigte das Gericht, indem man sechs Polizisten im Saal positionierte.
Seit August 2021 soll der junge Mann Inhalte des IS online geteilt haben. Darunter waren unter anderem gewaltverherrlichende Terror-Videos von Hinrichtungen. Diese wurden von ihm auf Online-Plattformen gepostet und via Telegram versendet. Auch sogenannte Naschids, islamische Lobpreisungen in der Form von Rap-Musik, wurden von ihm versandt. In diesen Liedern werden Themen wie der Tod der Ungläubigen oder Bombenattentate besungen. Seine zweite Anklage wegen einer terroristischen Straftat erhielt der 16-Jährige, weil er Anleitungen zum Bau einer Splitterbombe online verbreitete.
Gehirnwäsche
Laut Medienberichten gab der junge Mann an, unter Gehirnwäsche gestanden zu sein. Ein Unbekannter habe ihn online rekrutiert und ihm weisgemacht, dass der Islamische Staat nur Verbrecher töten würde und die Menschen unter seiner Herrschaft glücklich wären. Ein erschwerender Faktor war, dass der 16-jährige selbst während seiner U-Haft noch gewaltsame IS-Propaganda zeichnete. In diesen Zeichnungen wurde zum Beispiel sein früherer Verteidiger geköpft dargestellt. Der Jugendliche gab an, dass er sich für dieses Verhalten schäme.
Das Urteil
Der 16-jährige Angeklagte wurde am Mittwoch wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation zu 18 Monaten Haft verurteilt. Er nahm das Urteil an. Die Staatsanwaltschaft überlegt noch, ob sie berufen soll. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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