Naturwiese
Naturnah muss der Maßstab für den eigenen Garten sein

Salzburg braucht Biotope in denen viel blüht, damit sich seltenere Bienenarten wieder ansiedeln und verbreiten.  | Foto: Andreas Thomasser
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  • Salzburg braucht Biotope in denen viel blüht, damit sich seltenere Bienenarten wieder ansiedeln und verbreiten.
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Der Salzburger Biologe und Wildbienenspezialist Johann Neumayer tritt für naturnahe Maßstäbe in Gärten und auf Grünflächen ein: "Das Schönheitsideal muss sich wandeln. Wir müssen weg von der Vorstellung eines 'Golfrasens' im eigenen Garten, auf dem nie eine Blume blüht."  

SALZBURG. Tausende Arten an Insekten brauchen Nahrung in Form von Nektar und Pollen. Dieses Angebot ist in den letzten 30 Jahren aber massiv zurückgegangen. Grund sei die intensive Nutzung von Wiesen und Feldern sowie das sterile Schönheitsideal in unseren Gärten, sagt der Salzburger Biologe und Insektenspezialist Johann Neumayer. Die Folgen sind klar: Insekten haben zu wenig Nahrung, dadurch schlechte Bruterfolge und bestäubende Insekten werden immer weniger.

Hol dir dein gratis Saatgut-Päckchen 

Darum starten die Bezirksblätter Salzburg gemeinsam mit dem Land Salzburg die Aktion "Natur in Salzburg – Wir pflanzen eine Naturwiese". In der Ausgabe am 5./6. Mai finden Bezirksblätter-Leser einen Gutschein für ein Saatgut-Päckchen, das im Gemeindeamt abzuholen ist. Darin enthalten ist regionales Saatgut für drei bis vier Quadratmeter Wiese. Mit dieser Aktion sollen denaturierte und/oder ungenutzte Grünflächen wieder naturnah mit regionalen Pflanzen gestaltet werden. 

Tausende Arten an Insekten brauchen Nahrung in Form von Nektar und Pollen. Dieses Angebot ist in den letzten 30 Jahren aber massiv zurückgegangen. | Foto: Andreas Thomasser
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"Kulturpflanzen blühen nur zur Werbung" 

Dass Gärten, Balkone und Terrasse gerade mit regionalem Saatgut oder Pflanzen begrünt werden, ist essentiell, denn "viele Kulturpflanzen blühen nur zur Werbung. Sie haben zig farbenprächtige Blüten, aber keine Staubblätter mehr. Damit gibt es von ihnen keine Nahrung für unsere Insekten. Sie werden oft auch aus Unwissenheit gepflanzt", sagt Neumayer.

"In Deutschland wurde sogar in Naturschutzgebieten ein Rückgang der Insektenmenge um 70 Prozent festgestellt. Österreich ist da sicher nicht anders."
Johann Neumayer, Biologe

Johann Neumayer, Biologe | Foto: Neumayer

Blühende Biotope für ganz Salzburg

Als Ziel definiert Neumayer, dass über das gesamte Land Salzburg ein Netzwerk an Biotopen entstehen muss, die reich blühen. "Nur so werden sich seltenere Bienenarten wieder verbreiten. Davon hätten auch wir Menschen unseren Nutzen, denn sie stellen die Bestäubung unserer Obstbäume, Gemüse und Kräuter sicher", erklärt der Experte. Um das zu erreichen, sollte jeder, der Grund hat, diesen naturnah bepflanzen und die Nutzung zurückfahren. Auch Menschen mit Terrassen oder Balkonen können mitmachen. Gefragt sind auch Firmen, landwirtschaftliche Betriebe und öffentliche Flächen.

Das gilt es im naturnahen Garten zu beachten:

  • Lass auf einer Fläche von einigen Quadratmetern alles wachsen, was von selbst kommt. 
  • Sei tolerant – die Natur wächst nicht genauso, wie du dir das vorstellst.
  • Sei geduldig – zwei Jahre musst du deiner Naturwiese Zeit geben. 
  • Entferne zusätzlich von einem Stück mit zwei Mal zwei Metern die Grasnarbe und säe die Wildblumensamen an.
  • Fahr die Nutzung deiner Grünfläche zurück. Der Rasen sollte nur zwei Mal im Jahr gemäht werden – Ende Juni und Ende August.

– alle diese Tipps gelten übrigens auch für das regionale Saatgut der Bezirksblätter.

"Wir brauchen naturnahe Maßstäbe für unseren Garten. Das Schönheitsideal muss sich wieder wandeln. Wir müssen weg von der Vorstellung eines 'Golfrasens' im eigenen Garten, der vom Mähroboter regelmäßig gestutzt wird, sodass nie eine Blume darauf blühen wird."
Johann Neumayer, Biologe

>>DAS<< steckt im Saatgut der Aktion "Naturwiese"
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>>MEHR<< zur Aktion "Naturwiese"

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